| # taz.de -- Mutmaßlicher Hackerangriff in USA: Sanktionen gegen Russland | |
| > Nach den mutmaßlichen russischen Hackerangriffen während der US-Wahl hat | |
| > Präsident Obama Taten sprechen lassen. 35 Diplomaten werden ausgewiesen. | |
| Bild: Die russische Botschaft in Washington | |
| Honolulu ap | Nachdem US-Präsident Barack Obama Sanktionen gegen Russland | |
| verhängt hat, will sich nun auch Donald Trump über die mutmaßlichen | |
| Hackerangriffe während des Präsidentschaftswahlkampfes informieren. Er | |
| werde in der kommenden Woche mit den Geheimdiensten des Landes sprechen, | |
| schrieb der designierte US-Präsident am Donnerstag in einer Mitteilung. | |
| Noch-Präsident Barack Obama hatte zuvor Sanktionen gegen Russland | |
| angeordnet – was von hochrangigen Republikanern wie John McCain befürwortet | |
| wurde. | |
| Obama hatte unter anderem Strafen gegen die russischen Geheimdienste GRU | |
| und FSB verhängt. Dadurch sollten in den USA etwa angelegte Vermögen | |
| eingefroren werden. Da dies vom russischen Gesetz ohnehin verboten wird, | |
| sehen Experten in den Sanktionen eher einen symbolischen Wert mit nur | |
| geringer wirtschaftlicher Bedeutung. | |
| Dennoch sind von den Sanktionen auch 35 russische Diplomaten betroffen, die | |
| ausgewiesen werden. Vor Obamas Ankündigung der Strafen hatten die | |
| US-Geheimdienste einen neuen Report zu den Hackerangriffen veröffentlicht. | |
| Darin heißt es, Cyberangriffe auf die US-Regierung und Bürger der | |
| Vereinigten Staaten dauerten an. Die Akteure träten zum Teil verdeckt als | |
| dritte Parteien auf – etwa mit gefälschten Personenangaben, um bei den | |
| Opfern einen nicht wahrheitsgemäßen Eindruck über die Quelle der | |
| Informationen zu erzeugen. | |
| Von den Sanktionen sind auch US-Unternehmen betroffen, die mit GRU und FSB | |
| zusammengearbeitet haben. Der künftige US-Präsident Donald Trump könnte | |
| diese Strafen nach seiner Vereidigung am 20. Januar vermutlich leicht | |
| aufheben. Er versprach zwar, eine offene Einstellung zu den jüngsten | |
| Erkenntnissen haben zu wollen. Jedoch sagte er auch, die Vereinigten | |
| Staaten müssten sich größeren und besseren Dingen widmen. In der | |
| Vergangenheit hatte er zudem betont, Obama und die Demokraten versuchten | |
| mit den Berichten über Russlands Einflussnahme, seine Wahl zum | |
| US-Präsidenten als nicht rechtmäßig darzustellen. | |
| ## Russland dementiert | |
| Einige von Trumps republikanischen Parteikollegen hingegen sprachen sich | |
| wiederholt für Sanktionen aus und forderten, die nun von Obama angeordneten | |
| Strafen müssten noch verschärft werden. Die Senatoren John McCain und | |
| Lindsey Graham teilten mit, die Sanktionen seien längst überfällig und | |
| lediglich ein „kleiner Preis“ für Russland. | |
| In einem ersten Schritt schlossen die Behörden am Donnerstag ein russisches | |
| Anwesen im US-Staat Maryland. Dieses galt als Freizeitanlage für russische | |
| Diplomaten – diente nach Angaben des Weißen Hauses aber auch als Ort für | |
| Geheimdienstaktivitäten. | |
| Russland streitet die Vorwürfe ab, in die mutmaßlichen Hackerangriffe | |
| involviert gewesen zu sein. Obamas Außenpolitik sei unberechenbar, | |
| aggressiv und schade den amerikanisch-russischen Beziehungen, sagte der | |
| russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow. Moskau bedauere die | |
| angeordnete Ausweisung der Diplomaten und prüfe Vergeltungsmaßnahmen. | |
| 30 Dec 2016 | |
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