| # taz.de -- Vor Rede von US-Außenminister Kerry: Israel kritisiert US-Regierun… | |
| > Vor Kerrys Nahost-Rede zieht ein israelischer Minister über den | |
| > US-Außenminister her. Die Bundesregierung bekräftigt ihre Ablehnung des | |
| > Siedlungsbaus. | |
| Bild: John Kerry, „schlechtester US-Außenminister der Geschichte“, sagt ei… | |
| Jerusalem dpa/ap | Ein israelischer Minister hat die für Mittwoch | |
| angekündigte letzte Grundsatzrede von US-Außenminister John Kerry als | |
| „erbärmlichen Schritt“ und „antidemokratisch“ bezeichnet. Gilad Erdan, | |
| Minister für öffentliche Sicherheit im Kabinett von Ministerpräsident | |
| Benjamin Netanjahu, sagte im israelischen Militärrundfunk, sollte Kerry wie | |
| erwartet Grundprinzipien eines Nahostfriedensabkommens darlegen, enge das | |
| den künftigen US-Präsidenten Donald Trump ein. | |
| Erdan bezeichnete die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama | |
| als propalästinensisch. Sie verstehe zudem nicht, „was im Nahen Osten vor | |
| sich geht“. Trump, der einen Kurswechsel angedeutet hat, sollte von dieser | |
| Regierung nicht mehr bei der Entwicklung seiner eigenen Nahostpolitik | |
| behindert werden. | |
| Die israelische Regierung und die Siedlerbewegung sind empört über das | |
| Vorgehen des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama und dessen Regierung, | |
| die eine israelkritische Resolution im Sicherheitsrat [1][nicht mit ihrem | |
| Veto verhindert hatten]. | |
| Auch ein führendes Mitglied der jüdischen Siedlerbewegung richtete bereits | |
| vor Kerrys Rede harsche Worte gegen den scheidenden US-Chefdiplomaten. Der | |
| außenpolitische Chef-Gesandte des Jescha-Rates, Oded Revivi, sagte, Kerry | |
| habe keine Ahnung von den Problemen, die dem Konflikt zwischen Israelis und | |
| Palästinensern zugrunde lägen. | |
| Revivi bezeichnete Kerry als „schlechtesten US-Außenminister der | |
| Geschichte“, der sich entschieden habe, „seinem engsten Verbündeten in den | |
| Rücken zu stechen“. Kerry wisse nichts über die Wirklichkeit jüdischer | |
| Siedlungen im Westjordanland und sei ein Schandfleck für die amerikanische | |
| Außenpolitik. | |
| Kerry war Vermittler bei den gescheiterten israelisch-palästinensischen | |
| Friedensverhandlungen in den Jahren 2013 und 2014. | |
| ## Deutschland ohne Einfluss im Sicherheitsrat | |
| Unterdessen hat die Bundesregierung ihre ablehnende Haltung gegenüber dem | |
| israelischen Siedlungsbau bekräftigt. Zugleich sprach sie sich erneut für | |
| eine Zweistaatenlösung zwischen Israel und den Palästinensern aus. Die | |
| stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer reagierte damit am | |
| Mittwoch auf eine entsprechende Resolution des UN-Sicherheitsrates gegen | |
| die israelische Siedlungspolitik. | |
| Damit bestehe keine Unklarheit über die deutsche Haltung, sagte Demmer. Die | |
| Sicherheit des Staates Israel sei für Kanzlerin Angela Merkel (CDU) | |
| Staatsräson. Die Bundesregierung hätte sich allerdings gewünscht, dass sich | |
| der UN-Sicherheitsrat „mit der gleichen Entschlossenheit dem Konflikt in | |
| Syrien gewidmet und dem Morden dort Einhalt geboten hätte“. | |
| Deutschland gehört derzeit nicht dem UN-Sicherheitsrat an. Deswegen habe | |
| die Bundesregierung weder Einfluss auf Inhalt noch Zeitpunkt der Resolution | |
| gehabt, sagte Demmer weiter. Nach den Worten eines Sprechers des | |
| Auswärtigen Amtes gibt es bisher keine Signale, dass Israel seine | |
| Beziehungen zu Deutschland einschränke. | |
| Israel hatte angekündigt, als Reaktion auf die Resolution seine Beziehungen | |
| mit zehn Ländern, die für den Beschluss gestimmt haben, bis auf Weiteres | |
| einschränken zu wollen. | |
| 28 Dec 2016 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Archiv-Suche/!5369716&s=Israel/ | |
| ## TAGS | |
| Israel | |
| John Kerry | |
| USA | |
| Siedlungspolitik | |
| Jerusalem | |
| Israel | |
| Russland | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Anti-Israel | |
| Anti-Israel | |
| Israel | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Pläne nach Lkw-Anschlag in Jerusalem: Sechs Monate Haft ohne Anklage | |
| Palästinensische IS-Anhänger in Israel sollen in Zukunft verstärkt in | |
| Administrativhaft genommen werden. Dafür braucht es nicht einmal eine | |
| offizielle Anklage. | |
| Israelisch-palästinensische Beziehungen: Fruchtsalat für eine Nacht | |
| Die Jugend war die Hoffnung von Schimon Peres. Aber gegenseitige Annäherung | |
| ist für jüdische und arabische Jugendliche richtig Arbeit. | |
| Mutmaßlicher Hackerangriff in USA: Sanktionen gegen Russland | |
| Nach den mutmaßlichen russischen Hackerangriffen während der US-Wahl hat | |
| Präsident Obama Taten sprechen lassen. 35 Diplomaten werden ausgewiesen. | |
| US-Außenminister zum Nahostkonflikt: Zwei Staaten als einzige Lösung | |
| John Kerry kritisiert in seiner Grundsatzrede Israels Siedlungspolitik und | |
| fordert die Zwei-Staaten-Lösung. Trump sichert Netanjahu hingegen | |
| Unterstützung zu. | |
| Kommentar Verhältnis Israel-USA: Netanjahu sauer auf Obama | |
| Schon das von Obama eingefädelte Atomabkommen mit Iran hat in Israel für | |
| Entsetzen gesorgt. Die jüngste UN-Resolution führt jetzt fast zum Eklat. | |
| Kommentar Israel und die UN-Resolution: Sie siedeln in der Vergangenheit | |
| Zu komfortabel ist die gegenwärtige Situation für Netanjahu. Für ihn gibt | |
| es keinen Grund, über Frieden mit den Palästinensern zu verhandeln. | |
| Benjamin Netanjahu nach UN-Resolution: Sein Wüten kennt keine Grenzen | |
| In seinem Furor über die Resolution gegen israelische Siedlungen weitet | |
| Israels Premier seine Attacken aus. Kritik kommt aus den USA. |