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# taz.de -- 29 Polizisten vor Gericht: Erster Prozess zum Putsch in der Türkei
> Seit dem Putschversuch in der Türkei sind bislang 41.000 Menschen
> festgenommen worden. Jetzt drohen 29 ehemaligen Polizisten eine harte
> Strafe.
Bild: Polizei bewacht Polizisten: Paramilitärs sichern den Eingang des Silviri…
Istanbul afp/ap | In der Türkei hat am Dienstag der erste Prozess zum
gescheiterten Putsch vom 15. Juli begonnen. 29 frühere Polizisten sind
angeklagt. 21 von ihnen droht bei einer Verurteilung eine lebenslange Haft
unter erschwerten Bedingungen wegen Teilnahme an dem „versuchten Umsturz“,
den acht anderen bis zu 15 Jahre Gefängnis wegen Mitgliedschaft in einer
terroristischen Vereinigung.
Allen wird vorgeworfen, den Putsch unterstützt zu haben, indem sie sich in
der Nacht vom 15. Juli der Anordnung zum Schutz des türkischen
[1][Präsidenten Recep Tayyip Erdogan] widersetzt haben.
Der Prozess im größten Gerichtssaal der Türkei in einem Gebäude gegenüber
des Gefängnisses von Silivri am Stadtrand von Istanbul begann mit der
Verlesung der Vorwürfe, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu
meldete. Die ersten Verhandlungen sollen vier Tage lang dauern.
## Bislang wurden 41.000 Menschen festgenommen
Die islamisch-konservative Regierung der Türkei hält den islamischen
Prediger Fethullah Gülen [2][für den Drahtzieher des gescheiterten
Militärputsches]. Der im Exil in den USA lebende einstige Weggefährte von
Präsident Erdogan bestreitet das jedoch entschieden.
Ankara geht seit dem Umsturzversuch [3][mit aller Härte] gegen
Gülen-Anhänger und andere vermeintliche Regierungsgegner vor. Bislang
wurden etwa 41.000 Menschen, darunter viele Polizisten, Soldaten und andere
Staatsbedienstete, wegen angeblicher Unterstützung der Gülen-Bewegung
festgenommen. Zehntausende weitere wurden aus dem Staatsdienst entlassen.
Der Prozess in Istanbul gegen die Polizisten ist der bisher größte im
Zusammenhang mit dem Putschversuch. Kleinere Prozesse gab es bereits in
anderen türkischen Städten. Bei dem Putsch hatten Militäreinheiten das
Parlament und andere wichtige Einrichtungen angegriffen.
27 Dec 2016
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