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# taz.de -- Kommentar Krieg in Syrien: Waffenruhe bleibt zweifelhaft
> Das Land ist weit und die Waffen werden wie angekündigt an vielen Orten
> nicht schweigen: Das wissen Assad, Putin und Erdoğan auch selbst.
Bild: Friedensengel mit Hindernissen
Die Regierungen Putin, Erdoğan und Assad haben eine „landesweite
Waffenruhe“ [1][für Syrien verkündet.] Das wäre eine wunderbare
Neujahrsbotschaft, insbesondere für die bislang überlebenden Kriegsopfer
unter der syrischen Zivilbevölkerung. Wenn sie denn wahr würde. Doch daran
gibt es leider erhebliche Zweifel.
Denn zugleich mit der landesweiten Waffenruhe verkündeten die drei
Regierungen die „fortgesetzte militärische Bekämpfung der Terroristen“ in
Syrien – also des „Islamischen Staat“ (IS), des syrischen Al-Qaida-Ablege…
(ehemals al-Nusra) und anderer islamistischer Gewaltakteure, die in der
Summe derzeit noch über 50 Prozent dieses Landes kontrollieren.
An diesem Zielkonflikt scheiterten bereits in den letzten zwölf Monaten
alle Bemühungen der USA und Russlands um eine dauerhafte Waffenruhe. Zumal
sich die beiden Großmächte über den Charakter der militärisch besonders
potenten „Islamischen Armee“ und anderer Rebellengruppen nie einigen
konnten. Sind das „legitime Oppositionsgruppen“ (Washington), die auch in
Vereinbarungen über eine Waffenruhe eingebunden und an Verhandlungen mit
der syrischen Regierung beteiligt werden müssen?
Oder handelt es sich bei diesen Rebellengruppen wegen ihrer nachweislich
engen ideologischen und operativen Verbindungen zu al-Qaida um
„Terroristen“ (Mokau), die weiterhin militärisch zu bekämpfen sind? Diesen
Dissens haben auch die Regierungen Erdoğan, Putin und Assad nicht
überwunden.
Laut Putin wurden „die wichtigsten Rebellengruppen“ mit insgesamt rund
62.000 Kämpfern an der Vereinbarung über die Waffenruhe beteiligt. Die
„Islamische Armee“ mit ihren knapp 15.000 Mitgliedern ist nicht dabei.
Weitere Zweifel am Eintreten einer landesweiten Waffenruhe weckt die
Ankündigung der Regierung Erdoğan, sie werde auch den Krieg gegen die von
Kurden besiedelten Regionen – weiteren 10 Prozent des Landes – fortsetzen.
29 Dec 2016
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## AUTOREN
Andreas Zumach
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