# taz.de -- Abschiebepraxis in Israel: Die Währung Mensch | |
> Die israelische Regierung schiebt eritreische Flüchtlinge nach Ruanda und | |
> Uganda ab. Steckt dahinter ein geheimer Deal? | |
Bild: Ein Ertitreer vor dem Eingang des israelischen Camps Holot | |
Kampala/Jerusalem taz | Ein Schild in Ugandas Hauptstadt Kampala mit | |
eritreischen Buchstaben: Es weist in eine Seitengasse. Ein kleines Hotel | |
steht hier, wenige Zimmer, die meisten leer. In Nummer acht sitzt ein alter | |
Mann auf einem zerschlissenen Sofa: Er trägt fleckige Hosen und Hemd, | |
Flip-Flops. Seine Arme sind voller Narben, er will nicht erkannt werden. | |
Daneben sein Anwalt: „Er hat viel durchgemacht“, bestätigt dieser und | |
spricht mit seinem Klienten auf Tigrinya, der Sprache Eritreas. | |
Immer mehr eritreische Flüchtlinge stranden nach einer Odyssee in Uganda. | |
Immer nach dem gleichen Muster: Flüchtlinge, die einmal auf dem Weg nach | |
Europa waren, werden in Israel inhaftiert, abgeschoben und landen mitunter | |
Jahre später zuerst in Ruanda, um von dort ins Nachbarland Uganda | |
abgeschoben zu werden, berichtet der Anwalt. Wie es aussieht, sind | |
Flüchtlinge in dieser Schattenwelt zu einer Art Währung geworden. Israel | |
entledigt sich ihner und bietet Uganda und Ruanda dafür technologische | |
Aufrüstung, Militärausbildung, moderne Überwachungsausrüstung. Ein | |
schmutziger Deal? | |
Der Anwalt, selbst Eritreer, lebt seit vielen Jahren im Exil in Uganda. Er | |
hat sich in Kampala auf Asylverfahren seiner Landsleute spezialisiert. | |
Uganda hat weltweit eine der liberalsten Einwanderungspolitiken: | |
Kongolesen, Burundier, Südsudanesen fliehen hierher – auch Eritreer, seit | |
Jahrzehnten schon. Doch seit fast zwei Jahren hört der Anwalt von seinen | |
Klienten immer wieder diese abenteuerlichen Geschichten von den | |
Abschiebungen aus Israel. Und tatsächlich: Viele seiner Klienten zeigen | |
Dokumente auf Hebräisch und Identitätskarten des israelischen | |
„Gefängnis-Service“. Die meisten sprechen sogar Hebräisch. | |
3500 Kilometer nördlich von Kampala parken alte Autos vor dem israelischen | |
Haftlager Holot, südlich der Wüstenhauptstadt Beerschewa. Hier sind die | |
Menschen, die später vielleicht den eritreischen Anwalt aufsuchen. | |
## Verfaultes Gemüse | |
Afrikanische Flüchtlinge bringen frisches Obst und Fleisch, das sie für | |
wenig Geld an die Lagerhäftlinge verkaufen. Ein paar Dutzend Wassermelonen | |
sind zu einem kleinen Berg gestapelt. Jemand hat einen Lautsprecher | |
aufgestellt, aus dem amerikanische Popmusik schrillt. Dicker Rauch der | |
Grillfeuer weht über den Platz. „Das Essen in Holot ist sehr schlecht. Es | |
hat keinen Geschmack und ist eintönig“, sagt Aman Beyene. Der Eritreer hat | |
18 Monate in Holot gelebt. | |
Drei Becher Quark gibt es gewöhnlich zum Frühstück, mal ein gekochtes Ei, | |
Brot und Aufstrich. „Wenn es hier Gemüse gibt, dann ist es immer kurz vor | |
dem Verfaulen, deshalb nehmen die Leute ihr Taschengeld und kaufen sich | |
alle paar Tage draußen etwas zu essen.“ 60 israelische Schekel bekommt | |
jeder pro Woche, das sind umgerechnet 15 Euro. Mehr will Israel nicht | |
ausgeben. | |
Neben Holot erhebt sich das „geschlossene“ Lager Saharonim. Beide Anstalten | |
umgeben hohe Mauern und Stacheldraht. Holot ist freier, hier dürfen die | |
Insassen Mobiltelefone mitbringen und können den Kontakt zur Außenwelt | |
halten. Einmal pro Tag ist Appell. | |
Ginge es nach Israels Innenministerium, dann sollte Holot Endstation sein | |
für Flüchtlinge, die in Israel als „Infiltranten“ bezeichnet werden. Die | |
heutige Kulturministerin Miri Regew bezeichnete sie als „Krebsgeschwür“, | |
Eli Ischai, ehemals Innenminister, versprach dafür zu sorgen, dass alle | |
„bis zum letzten“ das Land wieder verlassen würden. | |
Seit 2015 macht es eine Rechtsreform möglich, Flüchtlinge schrittweise von | |
der Straße zu holen und in Holot vor die Wahl zu stellen: Ausreise in ein | |
Drittland oder unbefristete Haft im geschlossenen Knast von Saharonim. | |
Jetzt schiebt Israel die Flüchtlinge ab: zurück nach Afrika. | |
## Abgeschoben in ein unbekanntes Land | |
Laut Bericht der International Refugee Rights Initiative (IRRI) vom | |
September 2016, haben in den vergangenen zwei Jahren rund 1500 Flüchtlinge | |
„infolge massiven Drucks“ zugestimmt, Israel zu verlassen, um in ein | |
Drittland abgeschoben zu werden. Es sei bekannt, so heißt es weiter, dass | |
die Flüchtlinge „nahezu ausschließlich nach Ruanda und Uganda geschickt | |
wurden“. Die Zahl der Flüchtlinge, die, laut offizieller Zählung des | |
israelischen Innenministeriums das Land „freiwillig“ verlassen, belief sich | |
seit Anfang 2015 auf 131 bis 262 Menschen pro Monat. Das Bestimmungsland | |
wird in der Statistik nicht erfasst. | |
Der Anwalt setzt sich in dem Hotel in Kampala neben den alten Mann, spricht | |
ein paar Worte mit ihm. Er war einmal ein hochrangiger Offizier in Eritreas | |
Militär. Nachdem er einen Befehl von Eritreas Präsident Isayas Afewerki | |
verweigerte, war er 2008 gezwungen zu fliehen. | |
Seine Flucht brachte ihn über Sudan in den Sinai, wo ihn Geiselnehmer | |
entführen, drei Monate lang gefangen hielten, bis seine Familie 25.000 | |
Dollar Lösegeld überwies. Wäre dies nicht geschehen hätten sie ihm eine | |
Niere herausgeschnitten. Das sei vielen in der Gefangenschaft so ergangen, | |
sagt er. | |
Nach dem Freikauf setzten sie ihn an der Grenze zu Israel ab. So kommt er | |
nach Holot. Sechs Jahre verbringt er in Israel, lernt Hebräisch. Er darf | |
zuerst raus aus Holot, hält sich mit Putz-Jobs über Wasser. Alle drei | |
Monate steht er bei der Einwanderungsbehörde an, um seine | |
Aufenthaltserlaubnis zu verlängern. Dann kommt der Juli 2014. „Sie nahmen | |
mir meine Papiere weg und sperrten mich in Holot ein“, erzählt er. Nach 18 | |
Tagen wird er mit fünf weiteren Eritreern von Uniformierten einer | |
Sicherheitsfirma sowie zwei Männern in zivil zum Flughafen in Tel Aviv | |
gefahren. Merkwürdig ist: Er passierte keine offiziellen Eingänge, keine | |
Sicherheitschecks, bekommt keinen Ausreisestempel in seinem Pass. | |
Stattdessen: 3.500 Dollar in bar, die der alte Mann quittieren muss. Wohin | |
ihn das Flugzeug bringen würde, teilte ihm niemand mit. | |
## „John“ aus Ruanda | |
„Es war ein kleines Flugzeug“, erinnert er sich. Neben ihm sitzen | |
afrikanische und israelische Diplomaten mit offiziellen Pässen um den Hals, | |
schätzt er. Die Offiziellen werden von Leibwächter beider Hautfarben | |
bewacht, mit Stöpseln im Ohr. „Als ich das Flughafengebäude sah, wusste | |
ich: Wir sind in Ruanda“, sagt er und ihn packt die Angst: „Ich dachte, | |
Eritreas Spione warten schon auf mich“. Er weiß aus seiner Zeit beim | |
Militär: Die beiden Staaten unterhalten enge Beziehungen | |
Auf dem Rollfeld steigen die Offiziellen in Staatslimousinen mit Blaulicht. | |
„Ich wurde von ruandischen Agenten in zivil abgeführt“, erzählt er. Wieder | |
passierte er keinen Sicherheitscheck, wieder keine Ausweiskontrolle. Er | |
hatte ja keinerlei Papiere, nur die 3.500 Dollar in der Tasche. Er wird mit | |
den fünf anderen Eritreer zu einem Haus gefahren. Details kann er nicht | |
nennen, weil er nicht weiß wohin sie in bringen. „Der Typ, der uns in dem | |
Haus unterbrachte, stellte sich als John vor“. | |
Dieselbe Geschichte erzählen auch andere abgeschobene Eritreer der taz. Sie | |
alle beschreiben dasselbe Haus in Kigali, denselben John, dasselbe | |
Prozedere: John hätte erklärt, Israels Regierung habe das Hotelzimmer für | |
drei Nächte bezahlt. Am zweiten Tag sei John erneut aufgetaucht. Er hätte | |
gesagt, am nächsten Morgen warte ein Auto auf sie. Es würde weiter gehen | |
nach Uganda. Er musste John 250 Dollar für die Fahrt zahlen. | |
Ein Auto setzt die Flüchtlinge in den Bergen entlang der Grenze Uganda ab, | |
wenige Kilometer vor dem Grenzposten. Zu Fuß passieren sie schließlich | |
illegal den Grenzstreifen. Ein angeheuerter Hirtenjunge hätte ihnen den Weg | |
gewiesen. Auf ugandischer Seite wartet ein Minibus, der sie für 250 Dollar | |
in stundenlanger Fahrt nach Kampala kutschiert. Der Fahrer erhält einen | |
Anruf, ein Geländewagen kommt, zwei Eritreer stiegen aus dem Geländewagen, | |
grüßen den ugandischen Fahrer. Die Flüchtlinge müssen umsteigen, erneut | |
Geld zahlen. Dann geht es weiter nach Kampala, in das Hotel in der | |
Seitenstraße. | |
## „Staat R“ und „Staat U“ | |
Israel verstößt mit der Praxis, die Flüchtlinge in ein ungewisses Schicksal | |
zu zwingen, gegen die vom UN-Flüchtlingskommissar (UNHCR) festgelegten | |
Richtlinien für die bilaterale Weiterleitung von Flüchtlingen, nämlich: Der | |
Ankunftsstaat sei verantwortlich für das Schicksal der Menschen. Die | |
Vereinbarung zur Überführung der Flüchtlinge muss garantieren, so heißt es | |
weiter in den Richtlinien, dass die Asylsuchenden gegen eine Zurückweisung | |
des Drittlandes geschützt sind sowie die Möglichkeit eines „fairen Vorgangs | |
zur Festlegung des Flüchtlingsstatus“ haben. Eine Stellungnahme des | |
israelischen Innenministeriums zu dieser Kritik war trotz wiederholter | |
Anfrage nicht zu bekommen. | |
Legale Rückendeckung erhielt die israelische Regierung im November 2016, | |
als das Bezirksgericht in Beerschewa die Petition zweier Flüchtlinge gegen | |
Israels Abschiebepraktiken zurückwies. Laut Gerichtsentscheid, gäbe es | |
keine Beweise dafür, dass der „Staat R“ und der „Staat U“ nicht für d… | |
Wohlbefinden der Flüchtlinge sorgen könnten. Die Reisedokumente blieben, | |
entgegen der Zeugenaussagen, in den Händen der Flüchtlinge, betonte die | |
Richterin. Die Tel Aviver „Hotline für Flüchtlinge und Migranten“ hat | |
Einspruch gegen die Entscheidung erhoben. Das endgültige Urteil wird im | |
März erwartet, trotzdem „wissen wir von Flügen, mit denen in den | |
vergangenen Wochen Flüchtlinge von Israel nach Ruanda transportiert | |
wurden“, berichtet Anat Ovadia-Rosner, Anwältin und Sprecherin der Hotline. | |
Israel sah sich nach Möglichkeiten um, die Flüchtlinge los zu werden, | |
erklärt Ruandas Außenministerin Louise Mushikiwabo im taz-Interview: „Es | |
wurde in unseren bilateralen Beziehungen mit Israel debattiert“. Doch ob | |
die Vereinbarung letztlich besiegelt wurde – darüber bleibt sie vage. Sie | |
erinnert sich an lange Diskussionen mit ihrer Einwanderungsbehörde, sagt | |
sie: „Ich bin mir nicht sicher wo wir gerade stehen“. Als Diskussionspunkte | |
nannte sie die Reisefreiheit innerhalb der Ostafrikanischen Union, also | |
auch zwischen Ruanda und Uganda. „Wie können wir sicherstellen, dass die | |
Leute bleiben? In Ostafrika kann man leicht hin und herreisen.“ | |
Flüchtlinge gegen Waffen – ein geheimer Deal? | |
Weit hinter ihm liegt Israel und das Lager von Holot. Von dort würde Beyene | |
lieber heute als morgen davonlaufen. Das sei „kein Land für Flüchtlinge“. | |
Beyene ist 38 Jahre alt, verheiratet und Vater. Nach einer Entscheidung des | |
Obersten Gerichtshofs in Jerusalem, konnte er Holot verlassen. Das Gericht | |
entschied zwar, dass die Inhaftierung der Flüchtlinge in Holot rechtens | |
sei, nicht jedoch länger als ein Jahr. Beyene war fast zwei Jahre in der | |
Haftanstalt. Auch er flüchtete vor der eigenen Armee und erreichte Israel | |
2008. | |
Seit zehn Jahren kommen Flüchtlinge nach Israel. Anstatt sich der Menschen | |
anzunehmen, Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen auszustellen und sie auf | |
verschiedene Städte zu verteilen, habe die Regierung „das Problem jahrelang | |
ignoriert“, kritisiert Scharon Harel. Er ist der stellvertretende | |
Schutzbeauftragte des UNHCR in Tel Aviv. Zuerst kamen die Flüchtlinge | |
tröpfchenweise, später bis zu mehreren Tausend in einem Monat, die meisten | |
aus dem Sudan und aus Eritrea, so wie Beyene. Die israelische Regierung | |
reagierte mit Grenzanlagen auf der Sinaihalbinsel und später mit der | |
Bestrafung. | |
Auch wenn das Urteil über die Haft in Holot ein Rückschlag für die | |
israelischen Menschenrechtsorganisationen ist, die die komplette Schließung | |
der beiden Lager fordern, brachte es Beyene in die Freiheit. „Wenn Israel | |
keinen Schutz bietet, dann muss es ein anderes Land tun“, sagt er. | |
Vorläufig ist genau das Gegenteil der Fall. Rund 45.000 afrikanische | |
Flüchtlinge leben heute in Israel, und die offizielle Politik zielt darauf, | |
sie alle loszuwerden. Wem der Anreiz der einmaligen Prämie in Höhe von | |
3.500 US-Dollar nicht ausreicht, wird mit sanfter Gewalt vertrieben. | |
## Gute Freunde | |
Israel ist derzeit in Afrika auf dem Vormarsch. Israelische Geschäftsleute | |
eröffnen Firmen in Äthiopien, Kenia, Uganda, Ruanda. Ob Telekommunikation, | |
Energiegewinnung, Immobilien oder Landwirtschaft – immer mehr israelische | |
Investoren drängen auf den Kontinent. Über 50 israelische Geschäftsleute | |
besuchten 2015 mit dem damaligen israelischen Außenminister Lieberman | |
Kigali. Rund 38 Millionen Dollar investierten sie bislang in Ruanda. Beim | |
selben Besuch unterschrieb er mit Ruandas Außenministerin Mushikiwabo ein | |
Partnerschaftsabkommen: „Israel ist ein guter Freund Ruandas, wir arbeiten | |
eng zusammen, vor allem im Bereich Landwirtschaft und Technologie“. Einen | |
Deal mit Flüchtlingen verneint sie: „Ich denke nicht, dass es einen | |
spezielles Paket dafür gibt“. | |
Auffällig ist dennoch, dass sich Israel auch im Militärbereich als Partner | |
in Afrika etabliert: Im März 2015 wurde Ruandas Armee-Oberst Joseph | |
Rutabana als Botschafter nach Tel Aviv entsandt, davor war er | |
Staatssekretär im Verteidigungsministerium und zuständig für die | |
Beschaffung von Rüstungsgütern. Nach Recherchen der taz profitieren Ruanda | |
und Uganda von Überwachungstechnologien und Trainings an | |
Überwachungsgeräten, auch an Drohnen und hochauflösenden Kameras aus | |
Israel. | |
Emmanuel Nachschon, Sprecher des Außenamts in Jerusalem, berichtet der taz | |
von einem „regen Austausch“ sowohl kulturell bei der gemeinsamen | |
Ausgestaltung von Gedenktagen als auch wirtschaftlich. Ob Ruanda | |
Flüchtlinge, die aus Israel kommen, aufnimmt und zu welchen Bedingungen, | |
will auch Nachschon nicht sagen. | |
Die Regionalzeitung The East African spricht von einem „Multi-Millionen | |
Dollar Deal“ zwischen Ruanda, Uganda und Israel. Ugandas Staatsminister für | |
Auswärtiges, Henry Okello Oryem, dementiert hingegen gegenüber der lokalen | |
Tageszeitung Monitor. „Es gibt keinerlei Vereinbarung zwischen Uganda, | |
Ruanda und Israel bezüglich Flüchtlinge“. | |
Im November 2014 wurden an Ugandas internationalem Flughafen in Entebbe | |
zwei Israelis festgenommen: im Zusammenhang mit Waffenlieferungen für | |
Ugandas Spezialeinheiten. Ugandas Präsident Yoweri Museveni setzte sich | |
persönlich für ihre Freilassung ein. Recherchen lokaler Journalisten | |
zeigen: Agenten des israelischen Waffenexportverbandes (IWI) sind in Uganda | |
aktiv, unterhalten meist private Sicherheitsfirmen, so auch die beiden | |
verhafteten Israelis. In einem im August veröffentlichten | |
UN-Expertenbericht zum Krieg in Südsudan, der übrigens stellvertretend von | |
Ugandas Spezialeinheiten geführt wird, ist ebenso von Waffenlieferungen aus | |
Israel die Rede. Israels Verteidigungsministerium erklärte im Mai: Der | |
Waffenexport nach Afrika hätte 2014 um 40 Prozent zugenommen. Auf den | |
Waffenmessen in Tel Aviv wurden immer mehr afrikanische Delegationen | |
beobachtet. Das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) | |
zählt Ruanda und Uganda zu den „Top-Ten“ der Lieferstaaten für israelische | |
Waffen nach Afrika. | |
Die abgeschobenen Flüchtlinge wie der alte Eritreer sind hingegen in | |
Kampala gestrandet. Einige haben Glück, dank seines Anwalts erhielt er eine | |
Aufenthaltsgenehmigung: wieder auf drei Monate befristet. „Für uns Eritreer | |
wird es in Uganda auch immer schwieriger“, klagt der Anwalt. Einige seiner | |
Klienten musste er sogar aus dem Gefängnis holen, weil sie keinerlei | |
Dokumente vorweisen konnten als sie von Ugandas Polizei kontrolliert | |
wurden. Und auch Eritreas Geheimdienst sucht jetzt die Exilanten in | |
Kampala, in Kirchen, eritreischen Restaurants und Hotels, so der Anwalt. | |
„Es ist tragisch, dass wir Eritreer jetzt wie Waren gehandelt werden und | |
nicht mehr wie Menschen“. | |
12 Dec 2016 | |
## AUTOREN | |
Simone Schlindwein | |
Susanne Knaul | |
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