# taz.de -- Machtkampf bei der AfD: Immer weiter nach rechts | |
> Alexander Gauland schlägt Rechtsaußen Björn Höcke für das Bundestagsteam | |
> vor. Was wird aus der Kandidatur von Parteichefin Frauke Petry? | |
Bild: Suche nach dem rechten Kandiaten: Gauland findet Höcke (weiter rechts) g… | |
BERLIN taz | Im April des kommenden Jahres will die AfD in Köln auf einem | |
Delegiertenparteitag ihre Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl benennen – | |
und Bundesvize Alexander Gauland ist am Freitag weit vorgeprescht: Er | |
möchte den extrem rechten thüringischen Landtagsfraktionschef und | |
Landesvorsitzenden Björn Höcke in der Spitze des Bundestagsteams sehen. | |
„Dass Björn Höcke zu diesem Team gehört, kann ich mir sehr gut vorstellen, | |
denn er vertritt einen großen Teil der Partei“, sagte Gauland laut dpa. Der | |
Vorschlag ist eine weitere Kampfansage an die Bundessprecherin Frauke | |
Petry. Nachdem Bundessprecher Jörg Meuthen nicht für den Bundestag | |
kandieren wollte, schien für Petry der Weg zur Spitzenkandidatin frei. | |
Erst am Mittwoch fuhren Gauland und Höcke einen parteiinternen Angriff | |
gegen den nordrhein-westfälischen Vorsitzenden und | |
Landtagsspitzenkandidaten Marcus Pretzell, der sich offenbar auch gegen | |
Petry richtet, die mit Pretzell liiert ist. Per Presseerklärung erklärten | |
Gauland und Höcke, das ihnen Dokumente vorlägen, die anzweifeln lassen | |
würden, dass „bei der Kandidatenwahl in Nordrhein-Westfalen alles mit | |
rechten Dingen zugegangen“ sei. | |
Gauland und Höcke wollen die Partei weit rechts positionieren. Im | |
Richtungsstreit um die „Erfurter Resolution“ des „Flügels“ um Höcke | |
erklärte Gauland bereits im März 2015, das die AfD sich „ohne Not [. . .] | |
dem etablierten Politikbetrieb“ anpassen würde. Zahllose Mitglieder würden | |
aber die AfD als eine „patriotische“ Alternative und Bewegung des „freien | |
Wortes“ gegen „Gender-Mainstreaming, Multikulturalismus, | |
Erziehungsbeliebigkeit“ ausgerichtet wissen wollen, heißt es in der | |
Erklärung. Gauland, der Höcke seinen „Freund“ nennt, gehörte zu der erst… | |
drei Unterzeichnern. | |
Höcke hatte gerade bei einer Kundgebung in Gera beklagt, dass ein Gericht | |
die fast 90-jährige Ursula Haverbeck, die den Holocaust geleugnet hatte, zu | |
elf Monaten Haft verurteilt hat . | |
Über eine mögliche Zusammenarbeit mit Petry im Bundestagsteam habe man noch | |
nicht „unter vier Augen gesprochen“. „Frau Petry ist sehr bekannt; ich bin | |
nicht ganz unbekannt“, sagt Gauland. | |
25 Nov 2016 | |
## AUTOREN | |
Andreas Speit | |
## TAGS | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Frauke Petry | |
Björn Höcke | |
Alexander Gauland | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Jörg Meuthen | |
Lesestück Recherche und Reportage | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Jörg Meuthen | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Jörg Meuthen | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Reaktionen auf Björn Höckes Rede: Verfassungsschutz gefordert | |
Mit seinen Äußerungen zum Holocaust-Gedenken hat der AfDler für Entsetzen | |
gesorgt. Er und die AfD stehen nun zunehmend in der Kritik der | |
Öffentlichkeit. | |
Kommentar Björn Höckes Rede: Gefährlicher als die NPD | |
Er wirbt um die, denen die NPD zu unbedeutend geworden ist. Seine | |
Provokationen sind Wahlkampfstrategie und Überzeugung. | |
Björn Höckes Dresden-Rede: Zurück in die Vergangenheit | |
Der Thüringer AfD-Chef will mit seinen Aussagen die Erinnerungspolitik | |
umkrempeln. Er möchte eine deutsche Siegergeschichte durchsetzen. | |
Reaktionen auf Björn Höckes Rede: Im Dauerkampf | |
Nach der Dresden-Rede des AfD-Rechtsaußen bricht ein Proteststurm los. | |
Parteichefin Frauke Petry geht auf Distanz. | |
Rassismus in der AfD: Überraschende Erkenntnis | |
Die AfD-Landtagsabgeordnete Claudia Martin verlässt die Partei und die | |
Meuthen-Fraktion. Die Begründung: Die AfD sei zu fremdenfeindlich. | |
AfD-Politiker Alexander Gauland: Im Dienst seiner selbst | |
Alexander Gauland galt als kluger Konservativer. Nun dirigiert er die AfD | |
immer weiter nach rechts – und will so in den Bundestag. Was ist passiert? | |
Manipulationsvorwürfe bei AfD in NRW: Tricky Landesliste | |
Die AfD zeigt sich bei ihrer Landeswahlversammlung tief gespalten. Trotz | |
Vorwürfen wählt die rechtspopulistische Partei ihre Liste weiter. | |
Streit um die NRW-AfD: Machtkampf in der Parteispitze | |
Frauke Petrys Lebensgefährte Marcus Pretzell soll die NRW-Kandidatenliste | |
beeinflusst haben. Das behaupten Björn Höcke und Alexander Gauland. | |
Bundestagswahlstrategie der AfD: Petry ist nicht alleinige Spitze | |
Die Rechtspopulisten wollen nicht mit einer Kandidatin, sondern mit einem | |
Team an der Spitze in den Bundestagswahlkampf ziehen. | |
AfD und „Identitäre Bewegung“: „Die können alle zu uns kommen“ | |
Die AfD hielt Abstand zu den Identitären. Nun ruft Gauland sie zum | |
Parteieintritt auf. Ihre Besetzungsaktion am Brandenburger Tor lehnt er ab. | |
Medienstrategie der AfD: Recht gesprächsbereit | |
Die AfD will nicht rechtsextrem sein, aber Funktionäre äußern sich immer | |
wieder in rechten Medien. Ein Widerspruch? Nein. |