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# taz.de -- Kommentar Björn Höckes Rede: Gefährlicher als die NPD
> Er wirbt um die, denen die NPD zu unbedeutend geworden ist. Seine
> Provokationen sind Wahlkampfstrategie und Überzeugung.
Bild: Es ist ziemlich grau in Deutschland
Was für ein Timing. Am Tag, als das Bundesverfassungsgericht über ein
Verbot der rechtsextremen NPD urteilte, hielt AfD-Rechtsaußen Björn Höcke
in Dresden eine Rede voll Pathos, die auch den Anhängern der Neonazi-Partei
das Herz erwärmen dürfte. Das Berliner Holocaust-Mahnmal? Ein „Denkmal der
Schande im Herzen der Hauptstadt“. Die Bombardierung Dresdens? Ein Angriff
allein auf „unsere deutsche Identität“. Aussagen, die die NPD seit
Jahrzehnten macht.
Höcke wirbt um jene, denen die NPD zu klein, zu schmuddelig, zu unbedeutend
geworden ist. Und er provoziert, wie es die Wahlkampfstrategie der AfD
vorsieht. Aber es ist weit mehr als das. Es ist nicht die erste Rede mit
Ausflügen ins Völkisch-Nationalistische, die Höcke hält. Er ist ein
Überzeugungstäter, der meint, was er sagt – und der damit Erfolg hat. Die
AfD liegt in Thüringen laut Umfragen derzeit bei 20 Prozent Zustimmung.
Dass Höcke nicht für den Bundestag kandidiert, sondern in Thüringen bleibt,
wird seinen Einfluss nicht schmälern. Denn der Mann hat nicht vor, im
Klein-Klein der Landespolitik zu verschwinden. Im Gegenteil: Höcke will
2019 Rot-Rot-Grün in Thüringen beenden – am liebsten mit einer Koalition,
in der CDU und AfD gleich starke Partner sind.
Natürlich teilen nicht alle in der AfD Höckes Positionen. Aber niemand
stellt sich dem Thüringer wirklich in den Weg. Parteichefin Frauke Petry,
die inhaltlich ohnehin geschmeidig ist, hat zu viel Angst, einen offenen
Machtkampf zu verlieren. Denn Höcke hat in der Partei starke Verbündete.
Darunter Vizechef Alexander Gauland, der stets betont, Höcke könne die
Straße mobilisieren wie kein Zweiter in der AfD. Und Gauland hat recht
damit.
Wahrscheinlich stimmt die Einschätzung des Bundesverfassungsgerichts, dass
von der [1][NPD derzeit keine wirkliche Gefahr ausgeht]. Bei der Höcke-AfD,
die immer weiter nach rechts rutscht, sieht das ganz anders aus.
19 Jan 2017
## LINKS
[1] /Bundesverfassungsgericht-zur-NPD/!5372064
## AUTOREN
Sabine am Orde
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Schwerpunkt AfD
Rechtsextremismus
NPD
Frauke Petry
Björn Höcke
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