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# taz.de -- Bundestagswahlstrategie der AfD: Petry ist nicht alleinige Spitze
> Die Rechtspopulisten wollen nicht mit einer Kandidatin, sondern mit einem
> Team an der Spitze in den Bundestagswahlkampf ziehen.
Die AfD will bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr nicht mit einer
Spitzenkandidatin antreten. Der Bundesvorstand beschloss am Freitag, dass
die Partei mit einem Team von „mindestens drei Führungspersonen“ in den
Wahlkampf ziehen soll. Den Antrag unter dem Titel „Mehrfachspitze
Bundestagswahl“ hatte André Poggenburg, Landeschef in Sachsen-Anhalt, in
das Gremium eingebracht. Nach kontroverser Diskussion wurde es mehrheitlich
angenommen. Die endgültige Entscheidung liegt allerdings bei einem
Parteitag, der im Frühjahr zusammenkommen wird.
Die Entscheidung ist ein weiterer Versuch eines Teils der Führungsspitze,
den Einfluss von Parteichefin Frauke Petry einzuschränken. Nachdem ihr
Co-Chef, der Baden-Württemberger Jörg Meuthen, jüngst eine Kandidatur für
den Bundestag ausgeschlossen hatte, schien alles auf eine alleinige
Spitzenkandidatur Petrys hinauszulaufen. Dies zu verhindern, ist seit
Langem das Ziel von Meuthen, Vizechef Alexander Gauland und dem
thüringischen Landeschef Björn Höcke, dessen enger Vertrauter Poggenburg
ist. Die drei Männer, die aus unterschiedlichen Flügeln der Partei kommen
und seit einiger Zeit eng zusammenarbeiten, kritisieren Petry schon lange.
Dabei geht es weniger um Inhalte. Die Männer werfen Petry vor allem ihren
Führungsstil und ihre Alleingänge vor.
Gauland hatte in den vergangenen Monaten immer wieder deutlich gemacht,
dass er dagegen ist, mit einer Person an der Spitze in den
Bundestagswahlkampf zu ziehen. „Mir geht es darum, ein möglichst breites
Spektrum der Strömungen, die in unserer Partei vorhanden sind, abzubilden“,
sagte Gauland am Donnerstag noch einmal der Nachrichtenagentur dpa. „Die
AfD wird nicht wegen eines Gesichts gewählt, sondern weil sie eine Marke
ist für Protest und für eine alternative Politik.“
Vieles spricht dafür, dass Gauland selbst Teil des Spitzenteams für die
Bundestagswahl wird. Als weitere mögliche Kandidaten an Petrys Seite werden
in der Partei unter anderem die Wirtschaftsliberale Alice Weidel aus
Baden-Württemberg und AfD-Rechtsaußen Höcke genannt. Weidel allerdings muss
es am Samstag zunächst einmal schaffen, vom Landesparteitag auf Platz eins
der Landesliste gewählt zu werden. Die AfD hat die Presse von dem Parteitag
ausgeschlossen.
19 Nov 2016
## AUTOREN
Sabine am Orde
## TAGS
Jörg Meuthen
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Frauke Petry
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Lesestück Recherche und Reportage
Schwerpunkt AfD
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Saarland
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Wolfgang Gedeon
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