Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kandidat_innen für Gauck-Nachfolge: Merkel wollte Birthler
> Medienberichten zufolge hat die Kanzlerin der früheren
> Stasiakten-Beauftragten die Kandidatur als Bundespräsidentin angeboten.
> Doch Birthler sagte ab.
Bild: War von 2000 bis 2011 Beauftragte der Stasiunterlagen-Behörde: Marianne …
Berlin afp | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der ehemaligen
Leiterin der Stasiunterlagen-Behörde, Marianne Birthler, Medienberichten
zufolge die Kandidatur als Bundespräsidentin angeboten. Wie die Süddeutsche
Zeitung, der Spiegel und die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Freitag
übereinstimmend berichteten, sagte die frühere DDR-Bürgerrechtlerin und
Grünen-Politikerin aber im letzten Augenblick ab. Merkel akzeptierte
daraufhin Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als gemeinsamen
Kandidaten der großen Koalition.
Merkel wollte Birthler demnach als schwarz-grüne Kandidatin ins Rennen um
die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck schicken. In einem
Telefonat Ende vergangener Woche habe die frühere Stasiakten-Beauftragte
der Kanzlerin zunächst ihre Bereitschaft signalisiert. Auch CSU-Chef Horst
Seehofer sei mit dem Vorschlag einverstanden gewesen, da Birthler anders
als Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) schon
länger keine aktive Parteipolitikerin mehr sei.
Die Grünen-Führung war den Berichten zufolge in Merkels Pläne eingebunden.
Schwarz-grün hätte eine Mehrheit in der Bundesversammlung, die im Februar
den Nachfolger von Gauck wählt. Kurz vor dem Spitzentreffen von Merkel,
Seehofer und SPD-Chef Sigmar Gabriel am vergangenen Sonntag im Kanzleramt
habe Birthler dann aber einen Rückzieher gemacht, berichteten Spiegel,
Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Damit konnte die Kanzlerin keinen aussichtsreichen Gegenkandidaten zu
Steinmeier präsentieren, den Gabriel schon im Oktober öffentlich
vorgeschlagen hatte. [1][Merkel und Seehofer unterstützten schließlich den
Außenminister], dessen Wahl zum neuen Bundespräsidenten angesichts der
überwältigenden Mehrheit von Union und SPD in der Bundesversammlung
praktisch sicher ist. Gauck hatte im Sommer angekündigt, nach einer
Amtszeit aus Altersgründen aufhören zu wollen.
Birthler war von 2000 bis 2011 Bundesbeauftragte für die Unterlagen des
Staatssicherheitsdienstes in der ehemaligen DDR. Seit Mitte der 80er Jahre
hatte sie sich in der Bürgerrechtsbewegung in der DDR engagiert. In der
Wendezeit war sie bei Bündnis 90 aktiv, das sich später mit den Grünen
vereinigte. Anfang der 90er Jahre amtierte sie als Ministerin für Bildung,
Jugend und Sport in Brandenburg.
18 Nov 2016
## LINKS
[1] /Steinmeier-wird-offizieller-Kandidat/!5355499/
## TAGS
Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier
Marianne Birthler
Christoph Butterwegge
Kanzlerkandidatur
Bundespräsident
Lesestück Meinung und Analyse
Schwerpunkt Angela Merkel
Frank-Walter Steinmeier
Bundespräsident
Schwerpunkt Rassismus
Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier
## ARTIKEL ZUM THEMA
Präsidentschaftskandidat der Linken: Butterwegge gibt den Anti-Etablierten
In einem Interview empfiehlt sich Armutsforscher Christoph Butterwegge als
Alternative zum herrschenden Politikbetrieb. Er will die soziale Frage als
eigenen Schwerpunkt setzen.
Kanzlerin wird Kandidatin: Merkel tritt wieder an
Angela Merkel will weiter regieren. Beim Parteitag in Essen tritt sie
wieder als CDU-Chefin an. Sie erklärt sich auch zur vierten
Kanzlerkandidatur bereit.
Lob des Berufspolitikers: Nicht ohne seine Lehrjahre
Über den Typus des Berufspolitikers wird oft die Nase gerümpft. Dabei zeigt
diese Woche doch sehr klar, wie dringend wir ihn brauchen.
Kommentar Präsidentschaftskandidatur: Stabilitätsfalle Steinmeier
Die vier großen Parteien sind aufgewühlt und suchen bei Frank-Walter
Steinmeier nach Halt. Doch der ist der falsche Kandidat für diese Zeit.
Sechser-Gipfel im Kanzleramt: Die Welt muss warten
Staatschefs aus Europa und den USA preisen Merkel. Obama gibt fast eine
Wahlempfehlung. Sie sieht sich nicht als alleinige Führerin des Westens.
Steinmeier wird offizieller Kandidat: Ein Präsident fürs Wir-Gefühl
CDU, CSU und SPD – alle stehen hinter dem Kandidaten Steinmeier. Nur
Ex-Guantánamo-Häftling Kurnaz wartet weiterhin auf eine Entschuldigung.
Kommentar Bundespräsidentenwahl: Heinrich, Horst, Karl und Joachim
Für den Posten im Schloss Bellevue, der bisher immer mit Männern besetzt
war, wurde reflexhaft wieder ein Mann gesucht. Warum keine Frau?
Kolumne German Angst: Bundespräsident Matussek
Entsetzen über den Trump-Sieg? Da hilft nur eins: Das ideologische Gelump
wie Rassismus und Sexismus muss von Bord.
Kommentar Bundespräsidentenwahl: Der Weiter-so-Kandidat
Union und SPD haben sich geeinigt: Frank-Walter Steinmeier wird
Bundespräsident. Er steht für ein hermetisches politisches System.
Steinmeier als Bundespräsident: Ein durchaus beliebter Politiker
Steinmeier soll Staatsoberhaupt werden. Er gilt als gewandter Diplomat.
Aber es liegt ein Schatten auf seiner Karriere: der Fall Kurnaz.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.