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# taz.de -- Nach der US-Wahl: Proteste gegen Trump
> Weiter demonstrieren Trump-Gegner in den USA. Trump empfängt derweil
> Nigel Farage. Hillary Clinton gibt dem FBI die Schuld für ihre
> Wahlniederlage.
Bild: Der Brexit-Populist Nigel Farage hat gut lachen als er am Trump-Tower ank…
Washington/New York ap/dpa/afp | Tausende Menschen haben in verschiedenen
Städten der USA erneut ihren Unmut über den Wahlsieg von Donald Trump auf
die Straßen getragen. In Los Angeles liefen mehrere Tausend Demonstranten
am Samstag durch die Innenstadt und wandten sich gegen die einwanderungs-
und frauenfeindlichen Sprüche des Immobilienmilliardärs.
In New York zogen rund 2.000 Demonstranten vom Union Square die Fifth
Avenue entlang zum Trump Tower, einer Geschäfts- und Wohnimmobilie des
gewählten Präsidenten. Die Polizei hatte dort Barrikaden vor einigen der
teuersten Geschäfte der Stadt aufgestellt, um diese zu schützen. Der
Juwelier Tiffany etwa ist direkter Nachbar des Trump Tower.
In Chicago marschierten Hunderte Menschen, darunter auch Familien mit
kleinen Kindern, aus Protest gegen den unverhofften Wahlsieger durch den
Millennium-Park. In Sprechchören wandten sie sich gegen Hass und Angst und
hießen Einwanderer willkommen. Auch Plakate mit Kritik an Trumps
frauenfeindlichen Äußerungen waren zu sehen.
Andere forderten das Wahlmännergremium auf, bei seiner Abstimmung im
Dezember Trumps bisherige Gegenspielerin, die Demokratin Hillary Clinton,
zur Präsidentin zu wählen. Im Internet gibt es eine entsprechende
Online-Petition. Einige Teilnehmer sagten, sie hätten diese bereits
unterschrieben. Seit Trumps überraschendem Wahlsieg vom Dienstag gibt es in
den USA täglich Demonstrationen gegen den Republikaner, allen voran unter
dem Slogan „Not my president!“.
## Besuch aus England
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat sich in New York mit dem
britischen Brexit-Wortführer Nigel Farage getroffen. Das Gespräch am
Samstag sei sehr produktiv gewesen, sagte Kellyanne Conway aus Trumps Team
zu Reportern. „Sie haben über die Freiheit und das Gewinnen gesprochen und
darüber, was das alles für die Welt bedeutet.“
Farage war beim EU-Referendum einer der entscheidenden Kämpfer für den
EU-Austritt Großbritanniens. Er hatte Trump im Wahlkampf in den USA besucht
und ihn unterstützt.
## Clinton kritisiert FBI-Direktor
Die unterlegene US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat den
Direktor der US-Bundespolizei FBI, James Comey, für ihre Wahlniederlage
gegen Donald Trump verantwortlich gemacht. Die Bekanntgabe neuer
FBI-Ermittlungen zur Nutzung ihres privaten E-Mail-Kontos weniger als zwei
Wochen vor der Wahl hätten ihr geschadet, sagte Clinton am Samstag in einer
Telefonkonferenz mit Wahlkampfunterstützern, wie US-Medien berichteten.
„Es gibt viele Gründe, warum eine Wahl nicht erfolgreich ist“, sagte
Clinton laut dem Online-Magazin „Quartz“, das sich auf einen Teilnehmer der
Telefonkonferenz berief. „Aber unsere Analyse ist, dass Jim Comeys Brief
(an den US-Kongress), in dem er Zweifel äußerte, die grundlos und
unbegründet waren – und es erwiesenermaßen sind – uns den Schwung genommen
hat.“
Comey hatte am 28. Oktober den Kongress informiert, dass seine Behörde im
Zusammenhang mit dem E-Mail-Skandal um Clinton neu aufgetauchte
Korrespondenz prüfe. Zwei Tage vor dem Urnengang entlastete Comey dann die
Kandidatin der Demokraten, indem er schrieb, in den neu entdeckten E-Mails
seien keine Hinweise auf strafbare Handlungen gefunden worden.
Clinton sagte laut „Quartz“, der erste Brief des FBI-Direktors habe für die
Anhänger ihres Rivalen den Effekt einer Erinnerung an die E-Mail-Affäre
gehabt. Comeys zweiter Brief habe den Trump-Wählern schließlich Antrieb
gegeben.
Die Briefe des FBI-Direktors waren zu einem Zeitpunkt in den Wahlkampf
geplatzt, als Clinton gerade von ihrem Erfolg bei den TV-Debatten gegen
Trump profitierte. „Nach der dritten Debatte fühlten wir uns so gut mit
dem, wo wir waren“, sagte Clinton laut der „Quartz“-Quelle. Sie habe in d…
meisten entscheidenden Staaten vorne gelegen und habe „Rückenwind“ gespür…
Clinton hatte in ihren vier Jahren als Außenministerin unter Verstoß gegen
die geltenden Regeln private Server für ihre dienstliche Kommunikation
genutzt. Comey erteilte ihr dafür im Juli eine scharfe Rüge, sah aber
keinen Hinweis auf strafbares Verhalten.
13 Nov 2016
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