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# taz.de -- Kämpfe in Afghanistan: IS tötet entführte Zivilisten
> Kämpfer des „Islamischen Staates“ haben in Afghanistan mehr als 30
> Zivilisten getötet, die sie am Vortag entführt hatten.
Bild: Afghanische Sicherheitskräfte kämpfen gegen die Taliban
Kabul ap | Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) haben nach
offiziellen Angaben in der unsicheren westafghanischen Provinz Ghor 33
Zivilisten entführt und dann erschossen. Das sagte der Sprecher des
Gouverneurspalastes, Abdulhai Khatibi, am Mittwoch. Der Fernsehsender Tolo
TV sprach von 36 Todesopfern.
Zum Tathergang sagte der Sprecher, die Extremisten hätten am Dienstag fast
1.000 Schafe stehlen wollen. Aber Anwohner hätten sich mithilfe der
Sicherheitskräfte entschlossen gewehrt. Zwei der rund 100 IS-Kämpfer seien
getötet und der Sohn eines Kommandeurs verletzt worden. Auf dem Rückzug
hätten die IS-Kämpfer dann aus Rache die Zivilisten entführt und getötet.
Bei den Kämpfern handele es sich um ehemalige Anhänger der
radikalislamischen Taliban, hieß es weiter. Vor acht Monaten seien sie nach
Ostafghanistan gegangen und als IS-Kämpfer zurückgekehrt.
Der Sender Tolo TV berichtete, Entführung und Morde seien einem abgewehrten
Angriff des IS auf Außenbezirke der Provinzhauptstadt Tschachtscheran
gefolgt.
Bisher opiererte der IS in Afghanistan vor allem in der Ostprovinz
Nangahrhar sowie in Gegenden der Nachbarprovinz Kunar. US- und afghanische
Streitkräften bekämpfen sie seit Monaten aus der Luft und am Boden.
Experten schätzen, dass der IS dort um die 1.000 Anhänger verloren hat.
Eine IS-Präsenz in Ghor wäre neu. Dort regieren vor allem die Taliban, die
den IS ebenfalls bekämpfen.
Die Taliban hatten von 1996 bis 2001 in weiten Teilen Afghanistans
geherrscht. Durch eine von den USA angeführte Invasion wurden sie von der
Macht vertrieben. Seit Abzug der Nato-Schutztruppen Ende 2014 haben sich
ihre Angriffe und Anschläge verstärkt.
Im afghanischen Nachbarland Pakistan hatten Angreifer in der Nacht zum
Dienstag eine Polizeischule überfallen und dabei mindestens 61 Menschen
getötet. Sowohl der IS als auch die von den pakistanischen Taliban
abgespaltene Hakimullah-Gruppe erklärten sich für die Tat verantwortlich.
26 Oct 2016
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