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# taz.de -- Wahlkampf in den USA: Podesta gegen Wikileaks
> Clintons Wahlkampfleiter greift Assange, Trump und Russland wegen neuer
> Wikileaks-Enthüllungen an. Die Veröffentlichung sei ein „seltsamer
> Zufall“.
Bild: Der Wahlkampfleiter Clintons: John Podesta
Washington afp | Der Wahlkampfmanager der demokratischen
US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, John Podesta, hat den
Verdacht geäußert, die Veröffentlichung seiner E-Mails durch Wikileaks sei
eine von Russland gelenkte Aktion zugunsten von Clintons Konkurrent Donald
Trump.
Es gebe eine „russische Einmischung in diese Wahl“ und den Versuch Moskaus,
„sie zugunsten von Herrn Trump zu beeinflussen“, sagte Podesta am Dienstag
vor Journalisten.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte am Freitagabend (Ortszeit)
begonnen, tausende E-Mails von Podestas persönlichem Googlemail-Konto zu
veröffentlichen. Russische Hacker sollen das Material der Plattform zur
Verfügung gestellt haben. Die Veröffentlichung der E-Mails löste bislang
keine Skandale aus, allerdings erhielt die Öffentlichkeit Einblicke, wie
Clintons Wahlkampfteam arbeitet. Podesta sagte, die Bundespolizei FBI habe
ihm bestätigt, dass sie „den kriminellen Hack“ untersuche.
Die Enthüllungen der von Julian Assange gegründeten Plattform seien „ihre
Gegenmaßnahme gewesen um zu versuchen, die öffentliche Aufmerksamkeit von
den verabscheuungswürdigen Dingen abzulenken“, die Trump in einem kurz
zuvor veröffentlichten Video gesagt habe, sagte Podesta. In der heimlichen
Aufzeichnung aus dem Jahr 2005 äußerte sich der Immobilienmilliardär vulgär
über Frauen und prahlte mit sexuellen Zudringlichkeiten. Die Äußerungen
lösten große Empörung aus, dutzende republikanische Mandatsträger entzogen
Trump ihre Gefolgschaft.
„Ob das Herrn Assanges Entscheidung war um zu versuchen, Herrn Trump zu
helfen, oder ob es da eine Koordinierung gab, kann ich nicht wissen“,
kommentierte Podesta nun. „Ich sage nur, es ist ein schrecklich seltsamer
Zufall, dass dies genau zu dem Zeitpunkt geschah, als das Wasser kurz vor
dem Siedepunkt war“, fügte Clintons Wahlkampfmanager mit Blick auf die
Welle der Empörung gegen Trump hinzu.
Podesta äußerte den Vorwurf, Trumps Wahlkampfteam sei vorab über die
Veröffentlichung seiner Mails informiert worden. Überdies kritisierte
Clintons Wahlkampfmanager, Trumps außenpolitische Ansichten stimmten „mehr
mit der russischen Außenpolitik“ überein als mit der US-Politik.
Podesta mischt seit langem in der großen Politik mit. Er diente bereits dem
demokratischen Präsidenten Bill Clinton und Amtsinhaber Barack Obama.
Obamas Regierung hatte die russische Regierung am Freitag ebenfalls
beschuldigt, mit Cyberattacken auf politische Einrichtungen in den USA den
US-Wahlkampf beeinflussen zu wollen.
12 Oct 2016
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