| # taz.de -- CSU zur Flüchtlingspolitik: Das Gegenteil von „Multikulti“ | |
| > Nein zu Burka und Doppelpass, Ja zu Obergrenze und scharfen | |
| > Grenzkontrollen: Die CSU fordert eine härtere Flüchtlings- und | |
| > Zuwanderungspolitik. | |
| Bild: Wie sieht die Leitkultur in Bayern aus? Jedenfalls soll sie vielleicht ba… | |
| München dpa | Die CSU verlangt in deutlichen Worten eine teils drastische | |
| Verschärfung der Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik. In einer | |
| Beschlussvorlage für die Parteivorstandsklausur an diesem Freitag und | |
| Samstag ist ein ganzer Katalog teils neuer, teils schon bekannter | |
| Forderungen enthalten: nach einer gesetzlich festgelegten Obergrenze von | |
| 200.000 Flüchtlingen pro Jahr, nach Transitzonen an der Grenze und der | |
| konsequenten Zurückweisung von Ausländern ohne Bleiberecht, nach einer | |
| Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft, einem Burka-Verbot und nach | |
| einem „Einwanderungsbegrenzungsgesetz“. | |
| „In Zukunft muss gelten: Vorrang für Zuwanderer aus unserem | |
| christlich-abendländischen Kulturkreis“, heißt es in dem Papier, das der | |
| Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Ein solches Gesetz ist eine klare | |
| Absage an die illegale Migration. Ein Staat muss selber entscheiden, wen er | |
| aufnimmt – nicht die Migranten entscheiden das.“ | |
| „Deutschland muss Deutschland bleiben“, fordert die CSU in dem Papier und | |
| betont: „Wir sind dagegen, dass sich unser weltoffenes Land durch | |
| Zuwanderung oder Flüchtlingsströme verändert. Nicht wir haben uns nach den | |
| Zuwanderern zu richten, sondern umgekehrt.“ Die Partei bekräftigt deshalb | |
| ihren Willen zu einer Verankerung der „Leitkultur“ („das Gegenteil von | |
| Multikulti“) in der bayerischen Verfassung. | |
| Zustände wie im vergangenen Jahr dürften sich nicht wiederholen, betont die | |
| CSU – und fordert: „Die Feststellung eines Bleiberechts muss künftig an der | |
| Grenze in Transitzonen erfolgen. Wer kein Bleiberecht hat, wird direkt aus | |
| der Transitzone zurückgewiesen.“ | |
| ## „Wirkungsvolle Fluchtursachenbekämpfung“ | |
| Das Tragen von Burka und Nikab will die CSU „in der Öffentlichkeit, wo | |
| immer dies rechtlich möglich ist, verbieten“. Die Burka sei „eine Uniform | |
| des Islamismus“. „Wer auf Burka und Nikab nicht verzichten möchte, sollte | |
| sich ein anderes Land aussuchen“, heißt es in der Vorlage, aus der auch der | |
| Spiegel zitierte und die auf der Klausur in der Oberpfalz beschlossen | |
| werden soll. Zudem fordert die CSU: „Keine Multikulti-Sonderformate in der | |
| öffentlichen Daseinsvorsorge, wie gesonderte Badezeiten für Muslime.“ Und | |
| weiter: „Das Kopftuch wird weder im öffentlichen Dienst noch in der Justiz | |
| akzeptiert.“ | |
| Grundsätzlich stellt die CSU diese Eckpfeiler auf: „Humanität für wirklich | |
| Schutzbedürftige, Ordnung und klare Regeln bei der Integration und dem | |
| Zusammenleben, Begrenzung der Zuwanderung für ein Gelingen der | |
| Integration.“ Und weiter heißt es: „Die CSU hatte als einzige Partei von | |
| Beginn an einen klaren und unverrückbaren Kurs in der Zuwanderungsfrage. | |
| Andere wurden von der Realität eingeholt.“ | |
| Neben einer „wirkungsvollen Fluchtursachenbekämpfung“ fordert die CSU, | |
| Flüchtlinge schnellstmöglich wieder in ihre Heimat zurückzuschicken. „Nach | |
| Wegfall des Fluchtgrundes muss konsequent in die jeweiligen Heimatländer | |
| zurückgeführt werden“, heißt es in dem Papier. Die Menschen würden dort z… | |
| Wiederaufbau gebraucht. „Es wäre unmoralisch, diesen Ländern Arbeitskräfte | |
| vorzuenthalten.“ | |
| Am Flüchtlingsabkommen zwischen Europäischer Union und Türkei will die CSU | |
| festhalten, „da es neben der Schließung der Balkan-Route zur Verringerung | |
| des Zustroms nach Europa und Deutschland beigetragen hat“. Eine | |
| Visa-Liberalisierung für die Türkei lehnt die CSU aber ab. | |
| 8 Sep 2016 | |
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