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# taz.de -- Kommentar Ditib versus Kurden-Vereine: Sinnlose Schlammschlacht
> Türken und Kurden streiten auch in Deutschland. Dabei wären beide Seiten
> gut beraten, es mit der Kritik nicht zu übertreiben.
Bild: Der Konflikt in der Türkei sollte nicht das Verhältnis zwischen Kurden …
Die aktuellen Konflikte in der Türkei färben auf Deutschland ab. Auch hier
wird der Ton rauer, [1][wie die Schlammschlacht] zwischen
türkisch-islamischem Dachverband Ditib und Kurdischer Gemeinde zeigt. Und
leider mangelt es an unparteiischen Stimmen, die dazu beitragen könnten,
die Wogen zu glätten.
Es ist verständlich, dass die Kurdische Gemeinde Vorbehalte gegenüber Ditib
hegt. Der türkisch-sunnitische Islamverband ist eng mit dem türkischen
Staat verbunden, der Kurden und Aleviten bis heute keine gleichen Rechte
einräumt. Nachvollziehbar ist auch, dass man bei Ditib die Kurdische
Gemeinde kritisch sieht, die keinen Hehl aus ihrer Sympathie für kurdische
Milizen macht, die andernorts den türkischen Staat bekämpfen.
Nur: Dieser Konflikt sollte nicht das Verhältnis zwischen Kurden und Türken
hierzulande belasten. Die Kurdische Gemeinde wäre deshalb gut beraten, mit
ihrer Kritik an Ditib nicht zu übertreiben. Der türkische Verband ist
derzeit in der Defensive, und der türkische Präsident Erdoğan ist in
Deutschland eine Hassfigur, während sich die Kurden breiter Sympathien
erfreuen können.
Doch der Wind kann sich jederzeit drehen, und dann sind die Kurden wieder
der Buhmann. Das sollte man im Blick haben, bevor man die eigene Position
überschätzt.
Aber auch Ditib wäre gut beraten, rhetorisch abzurüsten und nicht auf jeden
Anwurf gleich reflexhaft zu reagieren, wenn der Verband weiter als
Verhandlungspartner des deutschen Staats ernst genommen werden will. Auch
er hat etwas zu verlieren. Dieser Streit lässt beide Seiten beschädigt
zurück. Gewinner sind die Rechtspopulisten von der AfD, die sich
zurücklehnen und zum Popcorn greifen können, um das Schauspiel zu genießen.
2 Sep 2016
## LINKS
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## AUTOREN
Daniel Bax
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