| # taz.de -- Wahlstrategie der Linken: Die linke Bundesregierung | |
| > Ein klares Bekenntnis zu Rot-Rot-Grün. Damit will Wahlkampfstratege | |
| > Matthias Höhn die Partei 2017 zu einem zweistelligen Ergebnis führen. | |
| Bild: Matthias Höhn veröffentlicht die Ideen fürs Regierungsbündnis. 2013 p… | |
| Berlin taz | Schwarz-Rot abwählen und durch eine Bundesregierung unter | |
| Beteiligung der Linkspartei ersetzen – mit dieser Ansage soll die Linke | |
| nach Ansicht ihres Bundesgeschäftsführers Matthias Höhn in den | |
| Bundestagswahlkampf ziehen. „Wir stehen nicht nur bereit, sondern wir | |
| wollen einen Regierungswechsel, um linke Politik durchzusetzen“, heißt es | |
| in seinem 18-seitigen „strategischen Ansatz für die Bundestagswahl 2017“. | |
| Das Papier dürfte parteiintern für Diskussionen sorgen, denn Höhn ist nicht | |
| irgendein Parteimitglied, sondern designierter Wahlkampfleiter. | |
| „Die Linke in der Bundesregierung, dieses Szenario stand noch nie wirklich | |
| zur Wahl“, schreibt Höhn. Es sei etwas völlig Neues und könne 2017 gerade | |
| im Osten Wähler mobilisieren. Die Zielmarke für die Linke: ein | |
| zweistelliges Ergebnis. Damit legt Höhn die Latte hoch – bei der letzten | |
| Bundestagswahl erreichte die Linke 8,6 Prozent, in Landtagswahlen zeigte | |
| sich zuletzt ein deutlich abnehmender Trend. | |
| Höhn sieht ein Wählerpotenzial von 16 Prozent und will neben den | |
| Stammwählern vor allem die linken Unentschlossenen gewinnen, die ein | |
| Drittel des Potenzials ausmachten. Und zwar mit einer politischen Erzählung | |
| „weg von den Erzählungen, die das Spiel der Rechten betreiben“. | |
| Sein strategischer Ansatz ist in dieser Hinsicht auch ein Kontrapunkt zu | |
| Sahra Wagenknecht. Die Fraktionschefin im Bundestag schlug zuletzt | |
| rhetorisch eine andere Tonart an, sprach von Kapazitätsgrenzen und | |
| bezeichnete Parteien links der Linken als „unsoziales Parteienkartell“. | |
| Höhn beschreibt die Parteienlandschaft in seinem Papier dagegen etwas | |
| differenzierter und unterscheidet Gegner (CDU/CSU, AfD) und Konkurrenten | |
| (SPD, Grüne). Gerade der SPD schreibt er eine tragende Rolle bei der | |
| Inthronisierung einer linken Kanzler_in zu: „Fest steht: Ohne eine | |
| Bündnisoption von SPD und Linke wird die Union nicht aus dem Kanzleramt zu | |
| verdrängen sein.“ | |
| Mittels eines rot-rot-grünen Regierungsbündnisses sieht Höhn dann die | |
| Gelegenheit gekommen, schon bekannte Positionen der Linkspartei umzusetzen: | |
| Hartz IV – zunächst nicht abschaffen, sondern den Regelsatz auf 500 Euro | |
| erhöhen, eine solidarische Bürgerversicherung und eine Mindestrente | |
| einführen. All dies gepaart mit höheren Steuern für Reiche und | |
| Umverteilung. Ideen, die bei Grünen und SPD ebenfalls umstritten sind. | |
| 13 Sep 2016 | |
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| Anna Lehmann | |
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