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# taz.de -- Linkspartei und neue Bundesländer: Die Neue für den Osten
> Die Linkspartei übergibt das Amt der Ostkoordinatorin an Susanna
> Karawanskij. Wozu braucht es das überhaupt noch?
Bild: Wendet sich nun dem Osten zu: Susanna Karawanskji (r.)
Berlin taz | Die Linkspartei verjüngt sich. Der derzeitige Ost-Koordinator
der Partei, Roland Claus (61), wird kommenden Montag sein Amt offiziell an
Susanna Karawanskij übergeben. Die 36-jährige Finanzexpertin kommt aus
Sachsen und sitzt für die Linke derzeit im Bundestag. Karawanskij
bezeichnet sich selbst als Angehörige der 3. Generation Ost – also jener
Jahrgänge, die noch in der DDR geboren, aber schon im wiedervereinigten
Deutschland aufgewachsen sind.
Karawanskij will das Gestern mit dem Heute verbinden: den Osten hochhalten
und gleichzeitig einen vorwärtsgewandten Blick auf die fünf sogenannten
Neuen Bundesländer beisteuern. „Der Osten ist als Thema nach wie vor auf
der politischen Agenda“, sagte Karawanskij am Mittwoch. Und berichtet von
Kommilitonen, die in Leipzig studierten und in den westlichen Bundesländern
arbeiten. Weil Lohnniveau und Rentenwert im Osten nach wie vor niedriger
sind, Armut und Arbeitslosigkeit sind dafür ausgeprägter.
Die neuen Bundesländer sind für die Linkspartei, die bis zur Vereinigung
mit der WASG im Jahr 2005 hauptsächlich eine ostdeutsche Regionalpartei
war, nach wie vor zentral. Auch heute noch wohnen die Stammwähler
mehrheitlich in neuen Bundesländern: „Der Osten ist so etwas wie die
Lebensversicherung der Partei“, betonte der scheidende Ost-Koordinator
Claus am Mittwoch.
Auch der Bundesgeschäftsführer der Partei, Matthias Höhn, hatte in einem
Strategiepapier, welches am Sonntag im Parteivorstand beraten wird, betont,
die Partei müsse um die Wähler im Osten kämpfen.
Doch die Zahl der ostdeutschen Wähler nimmt stetig ab – sei es weil sie
sterben, sei es weil sie andere Parteien, wie die AfD, zu ihrer neuen
politischen Stimme küren.
Karawanskijs Aufgabe wird auch sein, jüngere Wählergruppen für die Partei
mit neuen Themen zu erschließen. Dabei setzt sie auf Pragmatismus und
Regierungsbeteiligung: „Ich bin ein Fan davon, mit zwei bis drei Parteien,
vier oder fünf konkrete Projekte umzusetzen, die aber spürbar etwas im
Alltag der Leute verändern.“
14 Sep 2016
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Die Linke
Osten
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
Schwerpunkt Landtagswahlen
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