Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- 50 Experten kritisieren Donald Trump: Keine Werte, keine Ahnung, ke…
> Berater früherer US-Regierungen kritisieren Trump scharf. Ein
> unabhängiger Kandidat aus dem konservativen Lager will ihm indes
> Konkurrenz machen.
Bild: Wirft seinen Kritikern „desaströse Entscheidungen“ vor: Donald Trump
Washington dpa | Der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Donald
Trump, bekommt immer mehr Gegenwind aus der eigenen Partei. 50 hochrangige
Vertreter früherer republikanischer Regierungen kritisierten ihn am Montag
(Ortszeit) in einem [1][offenen Brief] heftig und sprachen ihm die Eignung
zum US-Präsidenten ab. Trump fehle es an Charakter, Werten, Erfahrung und
Selbstbeherrschung, schrieben die Experten für nationale Sicherheit und
Außenpolitik. Der Immobilienmilliardär warf ihnen im Gegenzug vor, die Welt
gefährlicher gemacht zu haben.
Zu den Unterzeichnern gehören die ehemaligen Minister für Heimatschutz
Michael Chertoff und Tom Ridge, der frühere CIA-Direktor Michael Hayden und
der ehemalige Direktor der Nationalen Nachrichtendienste, John Negroponte.
Viele von ihnen arbeiteten in der Regierung des Präsidenten George W. Bush.
Trump wies die Kritik in einer Mitteilung scharf zurück. Die Unterzeichner
seien wie seine demokratische Gegenkandidatin Hillary Clinton: „Sie sind
nicht mehr als die gescheiterte Washingtoner Elite, die an ihrer Macht
festzuhalten versucht, und es ist an der Zeit, sie für ihre Taten zur
Verantwortung zu ziehen.“
Sie hätten mit „desaströsen Entscheidungen“ den Aufstieg der Terrormiliz
Islamischer Staat (IS) ermöglicht. „Wir danken ihnen dafür, dass sie sich
zu Wort melden, so dass jeder im Land weiß, wer die Schuld daran hat, die
Welt so gefährlich gemacht zu haben“, hieß es.
## Trump zeige kein Interesse, sich zu bilden
Keiner der 50 Unterzeichner werde für Trump stimmen, hatten sie
geschrieben. Sie seien überzeugt, dass er ein gefährlicher Präsident und
der waghalsigste aller Zeiten wäre. Im Weißen Haus würde Trump die
Sicherheit und das Wohl des Landes gefährden. Ihm fehle es offenbar an
Grundwissen über Verfassung, Gesetze und Institutionen der USA – etwa
religiöse Toleranz, Pressefreiheit und die Unabhängigkeit der Justiz.
Trump verstehe auch wenig von den nationalen Interessen und demokratischen
Werten, auf denen die US-Außenpolitik aufbauen müsse. Im Gegensatz zu
früheren Präsidenten mit wenig Erfahrung in der Außenpolitik zeige er kein
Interesse, sich zu bilden. „Er stellt immer wieder eine besorgniserregende
Ignoranz grundlegender Fakten der gegenwärtigen internationalen Politik zur
Schau“, hieß es.
Die Unterzeichner erklärten allerdings nicht ihre Unterstützung für
Clinton. Das hatten zuvor andere Republikaner wie die Milliardärin Meg
Whitman und der Abgeordnete Richard Hanna getan.
## Trump-Gegner setzen auf alternativen Kandidaten
Indes will das konservative Lager aus Unzufriedenheit mit Trump einen
früheren CIA-Offizier als unabhängigen Kandidaten ins Rennen schicken. Der
frühere Berater der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, Evan McMullin,
werde als konservative Alternative seinen Hut in den Ring werfen, gab sein
Wahlkampfbüro am Montag bekannt.
Dem Fernsehsender ABC erklärte McMullin: „In einem Jahr, wo die Amerikaner
ihren Glauben an die Kandidaten der beiden großen Parteien verloren haben,
ist es an der Zeit, dass eine neue Führungsgeneration aufsteht. Es ist nie
zu spät, das Richtige zu tun, und Amerika verdient etwas Besseres als
Donald Trump und Hillary Clinton bieten.“ Er stelle sich dieser
Herausforderung, damit Millionen Amerikaner eine konservative Alternative
für das Präsidentenamt bekämen.
Die Chancen für McMullin werden von Beobachtern als sehr gering
eingeschätzt. Er hatte bislang noch kein Wahlamt und ist den meisten
Amerikanern unbekannt. Für einen Wahlkampf würde er schnell sehr viel Geld
benötigen.
Daneben gibt es zahlreiche bürokratische Hürden, um überhaupt noch auf die
Wahlzettel der Bundesstaaten zu kommen. So sind beispielsweise in Texas
79.000 Unterschriften von Einwohnern des Bundesstaats nötig, damit ein
alternativer Kandidat auf die Liste gesetzt wird. Die Unterzeichner dürfen
in keiner der Vorwahlen von Republikanern und Demokraten abgestimmt haben.
Der Termin für die Vorlage der Unterschriften war zudem Anfang Mai.
Auch in anderen großen Bundesstaaten sind die Fristen längst abgelaufen. So
könnte McMullin höchstens in einigen traditionell republikanisch
dominierten Bundesstaaten Trump das Spiel verderben. Neben McMullin treten
zwei weitere unabhängige Kandidaten bei der Präsidentenwahl an: Gary
Johnson für die Libertäre Partei und Jill Stein für die Grünen.
9 Aug 2016
## LINKS
[1] https://www.lawfareblog.com/statement-fifty-former-national-security-offici…
## TAGS
USA
Donald Trump
George W. Bush
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Donald Trump
Donald Trump
USA
Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Hacker
## ARTIKEL ZUM THEMA
Trumps Gegenkandidat Evan McMullin: Der Spion, der aus Utah kam
Evan McMullin sieht sich als konservative Alternative zu Trump. Evan McWho?
Der ehemalige CIA-Agent will die Mehrheit in Utah holen.
US-Präsidentschaftswahlkampf: Sie haben ein Auge auf Trump
Erst äußerte er sich zweideutig zu Waffenbesitz und Hillary Clinton. Nun
hat Donald Trump auch die Aufmerksamkeit des Secret Service.
Kommentar Donald Trumps Ausfälle: Trumps schreckliche Saat
Donald Trump wird die Wahl wohl verlieren. Bei seinen Hardcore-Anhängern
könnte dann die Gewalt, die er jetzt rhetorisch sät, zur Reife kommen.
Donald Trump im US-Wahlkampf: Aufruf zur Gewalt gegen Clinton?
Eine Äußerung des republikanischen Kandidaten interpretieren viele als
Aufruf zu einem Attentat gegen Hillary Clinton. Trump sagt, er habe es
nicht so gemeint.
Die Grünen im US-Wahlkampf: Genug vom „kleineren Übel“
Die grüne Spitzenkandidatin Jill Stein hält nichts davon, Clinton zu
wählen, um Trump zu verhindern. Sie hofft auf die Anhänger Bernie Sanders.
Donald Trump im Wahlkampf: Er möchte gerne wie Reagan sein
Bei einer wirtschaftspolitischen Grundsatzrede verspricht Trump vieles –
wie seine Steuersenkungen bezahlt werden sollen, sagt er nicht.
Wahlkampf der US-Republikaner: Trump geht auf Parteikollegen zu
Es läuft gerade alles andere als rund für Donald Trump. Jetzt lenkt der
Kandidat zumindest im Streit mit mächtigen Männern seiner eigenen Partei
ein.
Internetspionage im US-Wahlkampf: Return of the Hack
Nachdem Donald Trump Hacker zum Angriff auf Hillary Clinton aufgerufen hat,
formieren die sich jetzt wirklich – aber zum Schutz Clintons.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.