| # taz.de -- Wahlkampf der US-Republikaner: Trump geht auf Parteikollegen zu | |
| > Es läuft gerade alles andere als rund für Donald Trump. Jetzt lenkt der | |
| > Kandidat zumindest im Streit mit mächtigen Männern seiner eigenen Partei | |
| > ein. | |
| Bild: Donald Trump, ganz ruhig. Ob er manchmal an seinem Handeln zweifelt? | |
| Green Bay ap | Nach einer von Fauxpas geprägten Wahlkampfwoche schlägt | |
| Donald Trump im Streit mit ranghohen Mitgliedern seiner Partei nun | |
| versöhnliche Töne an. Am Freitag stellte sich der republikanische | |
| Präsidentschaftsbewerber nach anfänglichem Zögern doch hinter den | |
| Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Paul Ryan. Zudem bekundete Trump | |
| seine Unterstützung für die Senatoren John McCain und Kelly Ayotte, mit | |
| denen er ebenfalls im Clinch liegt. | |
| „Wir müssen uns vereinen“, erklärte Trump am Freitag (Ortszeit) bei einem | |
| Auftritt in Green Bay im Staat Wisconsin. Als Präsident werde er einen | |
| republikanischen Senat und ein Repräsentantenhaus brauchen, um alle seine | |
| Änderungsvorschläge umsetzen zu kennen. In „einigen Dingen möge“ er sich | |
| mit Ryan zwar nicht einig seien, doch gebe es auch viele Schnittmengen, | |
| sagte Trump weiter. | |
| Ryan bekleidet das wichtigste Amt im US-Kongress. Kommende Woche muss er | |
| sich in einer parteiinternen Vorwahl um den ersten Wahlbezirk seines | |
| Heimatstaats Wisconsin dem Außenseiter Paul Nehlen stellen. | |
| Bis zuletzt hatte sich Trump geweigert, für Ryan eine Wahlempfehlung | |
| abzugeben. „Ich bin im Moment einfach noch nicht soweit“, beschied der | |
| Immobilienmogul kürzlich in einem Interview. Seine Wortwahl verstanden | |
| Beobachter prompt als Retourkutsche. Denn mit einem ähnlichen Kommentar | |
| hatte sich Ryan im Mai von Trump distanziert, ihm dann doch formal seine | |
| Unterstützung erklärt. | |
| Trump überraschende Kehrtwende nehme Ryan mit Wohlwollen auf, sagte einer | |
| seiner Berater in einer Reaktion. Ryan wisse die Geste zu schätzen. Wenige | |
| Stunden vor Trumps Erklärung hatte der mächtige Republikaner aus Wisconsin | |
| zwar klargestellt, dass er weiter hinter Trump stehe. Doch sei dies kein | |
| „Blankoscheck.“ Falls nötig, werde er sich weiterhin gegen umstrittene | |
| Positionen Trumps wenden, sagte Ryan. | |
| ## Lieber Spaghetti als Trump | |
| Die Worte warfen ein Schlaglicht auf die tiefen Gräben, die Trumps | |
| Kandidatur offenbar bei den Republikanern aufgerissen hat. So blieb etwa | |
| Wisconsins Gouverneur Scott Walker dem Wahlkampfevent Trumps in Green Bay | |
| fern und nahm stattdessen an einem Spaghetti-Büffet teil. | |
| Neben internen Querelen hatte zuletzt dessen Fehde mit der Familie eines im | |
| Irak gefallenen muslimischen US-Soldaten die Kritik an dem Kandidaten auch | |
| in seinen eigenen Reihen befeuert. | |
| Für zusätzliche Aufregung sorgten Trumps Aussagen über ein Video, in dem | |
| angeblich eine Lösegeldlieferung der USA an den Iran für dort festgehaltene | |
| amerikanische Matrosen zu sehen sein soll. Sogar sein Wahlkampfteam | |
| widerrief diese Darstellung am Mittwoch. Das hinderte Trump aber nicht | |
| daran, sie tags darauf noch einmal zu wiederholen. Am Freitag kam dann sein | |
| überraschendes Eingeständnis, dass er sich geirrt habe. | |
| ## Clinton ist „schwach“ aber ein „Monster“ | |
| Später versuchte Trump in Wisconsin mit neuen, heftigen Attacken auf seine | |
| demokratische Rivalin Hillary Clinton zu punkten. „Einerseits ist sie ein | |
| Monster“, erklärte er vor seinen Anhängern. „Andererseits ist sie eine | |
| schwache Person.“ Clinton bezeichnete er zudem als „total unausgewogen“ u… | |
| als zu uninteger fürs Weiße Haus. | |
| Trump versuchte zuvor mit der Bekanntgabe seines Beraterteams für | |
| Wirtschaftsfragen, Zuversicht zu streuen. Diesem sollen der | |
| Hedgefonds-Milliardär John Paulson, ein ehemaliger Mitarbeiter des | |
| Haushaltsausschusses des US-Senats, Dan Kowalski, und der New Yorker | |
| Investor Steven Mnuchin angehören. | |
| Vor allem unter den jungen Wählern ist das Vertrauen in Trump jedoch | |
| äußerst gering. Nur 21 Prozent der 18- bis 30-Jährigen hätten ein positives | |
| Bild von dem Immobilienunternehmer und Milliardär, hieß es in einer neuen | |
| Umfrage des Instituts GenForward. Aber auch Clinton schneidet nicht viel | |
| besser ab. 38 Prozent haben demnach ein positives Bild von ihr, jedoch | |
| glauben 43 Prozent der Befragten auch, dass sie im umstrittenen Umgang mit | |
| ihren E-Mails als Außenministerin absichtlich das Gesetz gebrochen habe. | |
| 6 Aug 2016 | |
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