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# taz.de -- Die Olympianacht in Rio: Quantensprung im Wasser
> Bei den Schwimmwettbewerben purzeln die Rekorde – ein Schelm, wer Böses
> dabei denkt. Und das erste Mal geht olympisches Gold nach Vietnam.
Bild: Xuan Vinh Hoang kann es nicht fassen: Gold für Vietnam
Der Wettkampf der letzten Nacht: Die wundersame Katinka Hosszu lässt über
400 Meter Lagen ihre Konkurrentinnen wie Hobbyschwimmerinnen erscheinen.
Und den bis dahin gültigen Weltrekord der Chinesin Ye Shiwen unterbietet
die 27-jährige Ungarin mit atemberaubender Leichtigkeit um zwei Sekunden
und sieben Hunderstel (4:26,36 Minuten). Ein Quantensprung! Die
Amerikanerin Maya Dirado kommt dann auch irgendwann ins Ziel und holt
Silber – rund fünf Sekunden später.
Der Athlet der letzten Nacht: Die Brasilianer jubeln schon, weil ihr
Schütze Felipe Almeida vorne liegt. Aber der Vietnamese Xuan Vinh Hoang hat
noch einen Schuss. Vom Lärm lässt sich der Konzentrationsmeister nicht
beirren. Er zielt noch besser und gewinnt für Vietnam die erste olympische
Goldmedaille überhaupt.
Das Drama der letzten Nacht: Welch Tragödie! Der deutsche Turner Andreas
Toba zieht sich bei einer Bodenübung einen Kreuzbandriss zu und bleibt
liegen. Doch der 25-Jährige zwingt die Schmerzen nieder, tritt noch einmal
am Pauschenpferd an, erzielt die beste Wertung im deutschen Quartett und
sichert so seinem Team letztlich doch noch Platz acht und eine
Finalteilnahme. Der jüngste olympische Legendenstoff, den man sich noch
lange erzählen wird!
Die Schlussfolgerung der letzten Nacht: Neben Hosszu pulverisierte auch der
Brite Adam Peaty einen Weltrekord – über 100 Meter Brust und das sogar im
Vorlauf. Man ahnt, dass in der Schwimm-Arena von Rio de Janeiro einige
Rekorde purzeln werden. Den Argwohn der Zuschauer scheint das nicht zu
befördern. Die Weltrekordler wurden frenetisch gefeiert, startende Russen
dagegen mit Unmutsbekundungen empfangen.
Und sonst? Wird trotz des Starts der Spiele immer noch viel über Doping
gesprochen? Gastgeber Brasilien musste einräumen, dass man die eigenen
Sportler einen Monat vor der Eröffnungsfeier gar nicht mehr getestet hat.
Und der kenianische Delegationsleiter der Leichtathletik Michael Rotich bot
vor versteckter Kamera Athleten an, sie vor Dopingkontrollen rechtzeitig zu
warnen. Der ehemalige Wada-Chef Richard Pound forderte nach dem
Enthüllungsbericht der ARD und Sunday Times, in Kenia müssten
Untersuchungen wie in Russland durchgeführt werden.
7 Aug 2016
## AUTOREN
Johannes Kopp
## TAGS
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Rio de Janeiro
Schwimmen
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