| # taz.de -- Rekordanzahl rechtsextremer Demos: Straßen voller Neonazis | |
| > Im Jahr 2015 hat es dem Verfassungsschutz zufolge 690 Neonazi-Demos | |
| > gegeben, dreimal so viele wie 2014. Das ist der Höchststand seit der | |
| > Wiedervereinigung. | |
| Bild: Viel zu oft auf der Straße: „Die Rechte“-Fan bei einer Demo | |
| Berlin epd | Neonazis haben im vergangenen Jahr so viele Aufmärsche | |
| veranstaltet wie nie zuvor seit der Wiedervereinigung. „Die Anzahl | |
| rechtsextremer Kundgebungen erreichte 2015 einen bis dahin nicht gekannten | |
| Höchststand“, [1][berichtet der Tagesspiegel] unter Berufung auf einen | |
| Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV). Es seien insgesamt 690 | |
| Veranstaltungen registriert worden und damit mehr als dreimal soviel wie | |
| 2014. Damals waren es 225 Demonstrationen. | |
| Mehr als 80 Prozent der rechtsextremen Kundgebungen im vergangenen Jahr | |
| hätten sich demnach mit den Themen „Asyl“, „Zuwanderung“ und | |
| „Islamisierung“ befasst, meldet das BfV. Die Gesamtzahl aller rechten | |
| Aufläufe dürfte noch höher sein. Der Verfassungsschutz zähle die | |
| Demonstrationen von „Pegida“ in Dresden nicht mit, da die Bewegung bislang | |
| nicht als rechtsextrem dominiert eingestuft wird. Der Verfassungsschutz | |
| nenne allerdings Veranstaltungen anderer Gida-Gruppierungen, die er als | |
| rechtsextrem bewertet, wie „MVGida“ (Mecklenburg-Vorpommern), „Thügida“ | |
| (Thüringen) und „Magida“ (Magdeburg). | |
| Die meisten Aufmärsche organisierte die NPD, heißt es in dem Bericht | |
| weiter. Sie habe zu 266 Demonstrationen aufgerufen, im Jahr 2014 seien es | |
| 123 gewesen. Auch die beiden Neonazi-Parteien „Die Rechte“ und „Der III. | |
| Weg“ steigerten demnach ihre Agitation auf der Straße. „Die Rechte“ | |
| mobilisierte zu 95 Aufmärschen (2014: 21), „Der III. Weg“ veranstaltete 31 | |
| (2014: 8). Auch parteiunabhängige Rechtsextremisten seien mit 290 | |
| Demonstrationen deutlich stärker aktiv gewesen als 2014 (56). Lediglich bei | |
| der islamfeindlichen Partei „Pro NRW“ habe der Verfassungsschutz einen | |
| Rückgang festgestellt (2015: 8 Demonstrationen, 2014: 20). | |
| Laut Bundesamt fand „die deutliche Mehrheit“ rechtsextremer Kundgebungen in | |
| Ostdeutschland statt und nur jede vierte in den westlichen Bundesländern, | |
| berichtet die Zeitung weiter. Besonders viele Teilnehmer hätten | |
| Rechtsextremisten in Thüringen und Sachsen mobilisieren können. | |
| Die Entwicklungen im Zuge der „Flüchtlingskrise“ hätten sich „begünsti… | |
| auf die Demonstrationsaktivitäten von Rechtsextremisten ausgewirkt“, | |
| zitiert die Zeitung aus dem Bericht des BfV. Die von Fremdenfeindlichkeit | |
| und der Ablehnung des demokratischen Systems geprägten Rechtsextremisten | |
| hätten sich in ihrem Aktivismus bestätigt und herausgefordert gefühlt. | |
| So sei es gelungen, „neue Szeneangehörige und Sympathisanten an sich zu | |
| binden und insbesondere mit fremdenfeindlichen Anti-Asyl-Kundgebungen zu | |
| mobilisieren“. Das BfV registrierte zudem eine deutliche Zunahme der | |
| Konzerte rechtsextremer Bands und Liedermacher. 2015 sei mit 199 Konzerten | |
| und Liederabenden der höchste Stand seit 2012 erreicht worden. | |
| 14 Jul 2016 | |
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| [1] http://www.tagesspiegel.de/politik/rechte-in-deutschland-zahl-rechtsextreme… | |
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