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# taz.de -- Videobloggerinnen „Diamond and Silk“: „Trump gibt uns Fakten …
> Für Lynnette Hardaway und Rochelle Richardson ist der Milliardär weder
> Sexist noch Rassist. Sie unterstützen ihn, weil sie „ihr Land zurückhaben
> wollen“.
Bild: Arm in Arm mit Donald: die Trump-Unterstützerinnen Lynnette Hardaway und…
taz: Donald Trump beleidigt Frauen als Bimbos, Schlampen oder fette
Schweine. Fühlen Sie sich davon nicht beleidigt, Frau Hardaway, Frau
Richardson?
Lynnette Hardaway: Nein. Wir sind fett und uns hat er noch nie ein Schwein
genannt. Nichts von dem, was er sagt, kränkt mich. All diese Beleidigungen
stammen aus einem Konflikt, den die Komikerin Rosie O’Donnell schon vor
Jahren angefangen hat, als sie Witze über seine Haare gemacht hat. Er hat
sich nur revanchiert.
Die beiden streiten tatsächlich schon seit fast zehn Jahren in der
Öffentlichkeit, aber Trump beleidigt auch andere Frauen. Etwa eine
Fernsehmoderatorin.
Hardaway: Das ist eine Lüge, ein Märchen, das die Medien aufrechterhalten.
Er wettert aber nicht nur gegen Frauen, sondern auch gegen Mexikaner und
Muslime. Will Trump Minderheiten ausschließen?
Hardaway: Lassen Sie mich das ganz klarstellen: Wenn er über illegale
Einwanderer spricht, die über die Grenze kommen und hier Verbrechen
begehen, ist das die Wahrheit. 50 Prozent der Einwanderer, die die
Polizeibehörde ICE (Anmerkung der Redaktion: United States Immigration and
Customs Enforcement) im Jahr 2015 abgeschoben hat, waren kriminell
geworden.
Selbst wenn diese Zahlen stimmen, glauben Sie nicht, dass das vielmehr mit
dem ärmeren sozialen Milieu zu tun hat, aus dem sie stammen, als mit ihrem
Geburtsland?
Rochelle Richardson: Die Herkunft oder die Gesellschaft, in der ein Mensch
lebt, macht ihn nicht zum Verbrecher. Wenn jemand ein Gesetz bricht oder
ein Verbrechen begeht, macht ihn das kriminell.
„Sie bringen Drogen. Sie bringen Kriminalität. Sie sind Vergewaltiger. Und
einige, so vermute ich, sind gute Menschen.“ Wenn Trump so etwas sagt, hat
das nicht negative Auswirkungen auf die Mexikaner, die schon lange in den
USA leben?
Hardaway: Nein. Die wichtigste Frage ist: Sind sie legal hier? Es kann
nicht sein, dass illegale Leute die gleichen Vorteile haben wie Amerikaner.
Denn sie sind keine Amerikaner. Was willst du sonst den Einwanderern
sagen, die sich an die Regeln gehalten haben? Das ist alles, was Trump
sagt.
Trump will Muslime zurück in ihre Herkunftsländer schicken. Befürchten Sie
nicht, dass Trump mit solchen Aussagen nur Vorurteile und Angst vor
Muslimen schürt?
Hardaway: Nein, er schürt keine Ängste. Er gibt uns Fakten und die Wahrheit
– im Gegensatz zu den Medien. Donald Trump möchte lediglich die Einreise
von Muslimen verbieten, die aus Ländern kommen, die Amerika hassen. Er
warnt uns davor, was passieren kann. Genau, wie er alle vor den Anschlägen
vom 11. September gewarnt hat.
Richardson: Und er sagte, vorübergehend die Einreise verweigern.
In den USA müssen Schwarze noch immer gegen Diskriminierung kämpfen. Sind
Sie als schwarze Frauen nicht alarmiert, wenn Trump gegen Minderheiten
hetzt?
Hardaway: Andrea, Sie lügen. Er schließt keine Amerikaner aus. Er bezieht
sie ein. Donald J. Trump setzt die Amerikaner an die erste Stelle. Wir sind
Amerikaner. Egal, ob wir schwarz, weiß, blind, verkrüppelt oder verrückt
sind. Wir sind Amerikaner.
Richardson: Andrea, es ist vielleicht das Beste für Sie, wenn Sie aufhören,
CNN zu gucken.
Was dann?
Richardson: Eine geeignete Quelle ist unser YouTube-Kanal „The Viewers
View“. Da sagen wir die Wahrheit.
Die USA waren immer ein Einwandererland. Fast jeder hat Vorfahren aus
anderen Ländern. Soll das jetzt nicht mehr gelten?
Hardaway: Wir sagen nicht, dass keine Einwanderer mehr willkommen sind,
aber wer in dieses Land kommt muss es legal tun und sich an die Gesetze und
Regeln halten.
Glauben Sie, dass Sie Trump ähnlich sind?
Hardaway: Das weiß ich nicht. Was ich an ihm liebe ist, dass er nicht von
seinen Positionen abweicht – genau wie wir. Er hört den Menschen zu. Er ist
für die Menschen und nicht gegen sie. Das ist der Grund, warum er der 45.
Präsident der Vereinigten Staaten wird. Und Andrea, Sie werden ihn
Präsident Trump nennen, Mädchen.
Richardson: Präsident Trump!
Warum macht es Sie nicht misstrauisch, dass Trump nie erklärt, wie genau er
Amerika wieder groß machen will?
Hardaway: Warum sind Sie nicht misstrauisch gegenüber Hillary Clinton? Die
Clintons waren schon einmal an der Macht. Warum wollen sie noch mehr Macht?
Richardson: Warum sind Sie nicht darüber misstrauisch, dass Hillary Clinton
schon über zwanzig Jahre Politik macht, aber absolut nichts für die
Amerikaner getan hat? Vielleicht macht sie es für das Geld – aus unseren
Steuern.
Hardaway: Deshalb nennen wir sie „Hillary Rob Them Clinton“. Wir wollen
nicht, dass wieder ein Insider aus dem politischen Betrieb das Land
regiert. Wir wollen den Außenseiter. Er kann dieses Insider-Chaos
aufräumen.
Was läuft in Amerika denn schief?
Richardson: Wir haben über 19 Billionen Dollar Staatsschulden, viele Jobs
wurden ausgelagert und Amerikaner werden für Arbeitsstellen nicht bevorzugt
eingestellt. Viele Amerikaner sind obdachlos, hungrig und können nicht für
ihre Familien sorgen.
Wie, glauben Sie, möchte Trump Jobs schaffen?
Hardaway: Er wird verhandeln, um einige der ausgelagerten Jobs wieder
zurückzubringen. Trump ist ein Jobgenerator und ein guter Motivator.
Mit vielen seiner wirtschaftlichen Projekte ist er gescheitert.
Richardson: Er ist nicht gescheitert, mit nichts.
Mit der Pleite seines Trump Plaza Casino in Atlantic City hat er zur Krise
der ganzen Region beigetragen. Viele Menschen haben ihre Jobs verloren und
lokale Geschäftspartner sind auf hohen Kosten sitzen geblieben.
Hardaway: Er hat nur die Gesetze ausgenutzt, um seine Geschäfte zu
schützen, so wie jeder andere es auch getan hätte.
Richardson: Donald Trump ist Milliardär. Er hat aus einer Million 10
Milliarden Dollar gemacht. Es ist ja nicht so, dass er wegen eines
Rückschlages am Ende war. Jeder von uns hatte schon einmal Rückschläge im
Leben. Aber er ist ein Geschäftsmann und es geht darum, wie er sich wieder
aufgerappelt hat.
Was halten Sie davon, dass viele Menschen in Europa Angst davor haben, dass
Trump Präsident werden könnte?
Hardaway: Sie sollten vermutlich mehr Angst vor ihren eigenen
Staatsoberhäuptern haben. Außerdem glaube ich nicht, dass das stimmt. Wir
bekommen von überall her viele Fanbriefe. Die Menschen sind begeistert
darüber, was hier in Amerika los ist. Darüber, dass Donald J. Trump unser
nächster Präsident wird.
Warum unterstützen Sie Trump mit Ihrer eigenen Kampagne?
Richardson: Wir machen das, weil wir unser Land zurückhaben wollen. Wir
wollen, dass die Amerikaner zuerst kommen.
Hardaway: Normalerweise gehen die Leute bei Vorwahlen nicht wählen. Damit
sie dieses Mal für Trump stimmen, haben wir die Kampagne „Women United 4
Trump“ gestartet. Und siehe da, es war wie Zauberei. Trump wird vermutlich
der republikanische Präsidentschaftskandidat.
Warum sollten gerade Frauen für Donald Trump stimmen?
Hardaway: Weil Frauen das Gefühl von Sicherheit und eine starke Wirtschaft
wollen. Donald Trump ist der Mann, der den Job machen kann. Frauen hier in
Amerika mögen richtige Männer.
Werden Sie von Trump für diese Imagekampagne bezahlt?
Hardaway: Nein, er muss uns nicht bezahlen, damit wir ihn unterstützen.
19 Jul 2016
## AUTOREN
Andrea Scharpen
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