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# taz.de -- Parteitag der US-Republikaner: Cruz versagt Trump die Unterstützung
> Ted Cruz hat beim republikanischen Parteitag keine Wahlempfehlung für
> Donald Trump abgegeben. Die Amerikaner sollten nach „ihrem Gewissen
> votieren“.
Bild: Not amused: BesucherInnen des Parteitags bei der Rede von Ted Cruz
Cleveland ap | Neuer Eklat auf dem Parteitag der Republikaner: Ted Cruz hat
dem als Präsidentschaftskandidat nominierten Donald Trump auf offener Bühne
die Unterstützung versagt und damit den Zorn vieler Delegierter auf sich
gezogen. Die Amerikaner sollten bei der Wahl im November nach „ihrem
Gewissen votieren“, riet der Senator von Texas am Mittwochabend (Ortszeit)
nur.
Lautstarke Forderungen der Parteifunktionäre, seine Unterstützung für Trump
zu bekunden, ignorierte Cruz. Als er seine Rede beendete, hagelte es
Buhrufe. Die Szenen überschatteten den späteren Auftritt von Mike Pence,
der die Nominierung als Vizepräsidentschaftskandidat formal annahm.
Cruz hatte sich selbst um die Präsidentschaftsnominierung bemüht, doch
mangels Erfolg Anfang Mai das Handtuch geworfen. Seiner Rede in Cleveland
galt daher besondere Aufmerksamkeit, zumal er sich im Vorwahlkampf als
hartnäckigster innerparteilicher Gegner Trumps entpuppt hatte. Vom
Immobilienmogul wurde er immer wieder mit dem Spottnamen „Lügen-Ted“
bedacht.
In seiner Parteitagsrede stellte sich Cruz zwar hinter einige von Trumps
Wahlkampfansagen, etwa den Bau eines Grenzwalls an der Grenze zu Mexiko zur
Eindämmung der illegalen Einwanderung. Den Namen des
Präsidentschaftskandidaten erwähnte der Senator allerdings nur ein einziges
Mal.
„Wählt die Kandidaten, denen ihr zutraut, dass sie unsere Freiheit
verteidigen und der Verfassung treu sind“, empfahl Cruz seinen Zuhörern.
Trumps Verbündete reagierten mit Entrüstung. Cruz’ Entscheidung sei „total
selbstsüchtig“ gewesen, kritisierte New Jerseys Gouverneur Chris Christie.
## Trump hält Cruz gebrochenes Versprechen vor
Donald Trump selbst hingegen reagierte demonstrativ gelassen. Das sei kein
großes Ding, erklärte Trump am Donnerstag über Twitter. Allerdings kreidete
Trump Cruz an, dass dieser ein Versprechen gebrochen habe: Alle Kandidaten
hätten während der Vorwahlen zugesagt, den letztlich gekürten Kandidaten
mitzutragen.
Dass Cruz zwar als Redner beim Parteitag auftrat, jedoch auf eine
ausdrückliche Parteinahme für Trump verzichtete, zeigte einmal mehr die
tiefen Risse bei den Republikanern auf. Zwar hat Trump viele Wähler der
republikanischen Basis mobilisiert, doch etliche beäugen ihn wegen seiner
unorthodoxen Kandidatur und seinen umstrittenen politischen Forderungen mit
Argwohn.
Am dritten Abend des Parteitags in Cleveland hatte auch Gouverneur Pence
seinen Auftritt, der an der Seite Trumps in den Kampf ums Weiße Haus zieht.
In seiner Rede bewarb er den Geschäftsmann als charismatisch und unbeugsam.
Mit Trump hätten die Republikaner einen Präsidentschaftskandidaten
nominiert, der weder aufgebe noch zurückweiche, sagte Pence. Der
Immobilienmogul sei ein unabhängiger Geist. In der Geschäftswelt habe es
Trump so weit gebracht wie möglich, habe dabei aber niemals amerikanische
Arbeiter im Stich gelassen. Am Ende von Pences Ansprache trat Trump zu ihm
auf die Bühne und applaudierte seinem neuen politischen Partner.
Ein Berater von Cruz, Jason Johnson, sagte, sein Chef habe Trump schon vor
zwei Tagen telefonisch mitgeteilt, dass er ihn in seiner Rede nicht
empfehlen werde. Dennoch hatte Trumps Kampagnenteam den Senator aus Texas
an prominenter Stelle auf die Rednerliste gesetzt. Diese Entscheidung
dürfte nun für neue Diskussionen über das Management von Trumps Wahlkampf
sorgen.
Der republikanische Konvent endet am Donnerstag mit einer großen Rede
Trumps, der seine Nominierung offiziell annehmen dürfte. Die Demokraten
halten ihren Parteitag kommende Woche in Philadelphia ab. Dabei dürfte
Ex-Außenministerin Hillary Clinton als Kandidatin nominiert und damit
Trumps Gegnerin im November werden. Der Sieger löst Amtsinhaber Barack
Obama im Januar im Weißen Haus ab.
21 Jul 2016
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