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# taz.de -- Parteitag der US-Republikaner: Offener Streit
> Vor Donald Trumps Ankunft spielen sich in Cleveland dramatische Szenen
> ab. Gegner und Befürworter streiten über die Abstimmungsregeln. Es kommt
> zu Tumulten.
Bild: Die Diskussion um die Abstimmungsregeln führte zu massivem Streit. Hier …
Cleveland afp | Die US-Republikaner haben ihren Wahlparteitag mit einem
erbitterten Streit über den Präsidentschaftsbewerber Donald Trump begonnen.
Gegner und Anhänger lieferten sich am Montag in Cleveland lautstarke
Wortgefechte, in der Tagungshalle kam es zu Tumulten. Ein Versuch der
Trump-Gegner, die Regeln für die Nominierung zu Ungunsten von Trump
abzuändern, scheiterte. Hauptrednerin des ersten Tags war Trumps Ehefrau
Melania, die in ihrer Ansprache Zweifel an der Eignung ihres Mannes zu
zerstreuen versuchte.
Vor der Ankunft des rechtspopulistischen Immobilienmoguls spielten sich zum
Auftakt des Parteitags in der Quicken-Loans-Basketballarena dramatische
Szenen ab, wie sie der designierte Kandidat und die Parteiführung unbedingt
hatten vermeiden wollen. Die Auseinandersetzungen offenbarten die ganze
Zerrissenheit der Partei über die Figur des Kandidaten.
Bei dem Streit ging es konkret um die Regel, welche die große Mehrheit der
2472 Delegierten beim Votum über den Kandidaten an die Ergebnisse der
Vorwahlen bindet. Die Vorwahlen hatte der Quereinsteiger aus der
Geschäftswelt mit klarer Mehrheit gewonnen. Die Trump-Gegner wollten
erreichen, dass alle Delegierten frei über den Kandidaten abstimmen dürfen.
Ihre Hoffnungen, den Immobilienmogul so am Erreichen der erforderlichen
absoluten Mehrheit zu hindern, waren allerdings von vornherein wenig
realistisch.
Die Parteitagsleitung ließ lediglich per Akklamation über den Antrag
abstimmen und verkündete dann, die Regeln seien in der bestehenden Form von
der Versammlung gebilligt worden. Daraufhin brachen hunderte Trump-Gegner
in lautstarken Protest aus. „Schande, Schande“-Rufe ertönten, einige
Delegierte verließen die Halle. Anhänger des Immobilienmilliardärs
konterten mit den Rufen „Trump, Trump“.
## Resignierende Trump-Gegener
Schließlich ließ Versammlungsleiter Steve Womack nochmals per Akklamation
über die Nominierungsregeln abstimmen. Erneut wurde hinterher verkündet,
dass die Mehrheit der Delegierten die Regeln akzeptiert habe. Die
Trump-Gegner schienen danach zu resignieren.
Trump soll am Dienstag vom Parteitag formell in das Rennen gegen die
voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten,
Ex-Außenministerin Hillary Clinton, geschickt werden. Am Donnerstag soll
der Immobilienmogul dann zum Abschluss der Versammlung seine Kandidatenrede
halten.
Am Montagabend trat Trump kurz vor die Delegierten, um seine Frau Melania
als Rednerin vorzustellen. Er zeigte sich siegesgewiss: „Wir werden
gewinnen“, sagte er. Melania Trump präsentierte ihren Mann als
unermüdlichen Kämpfer, bei dem das Land in guten Händen wäre.
## Melania Trump spricht über ihren Mann
Trumps Frau ging in ihrer Rede auch auf Kritik am unkonventionellen
Auftreten ihres Mannes ein. „Aufregung und Drama“ gehörten bei Trump dazu,
räumte sie ein. „Er ist hart, wenn er hart sein muss, aber er ist auch
freundlich und fair und fürsorglich“, sagte sie. Melania Trump sprach in
diesem Zusammenhang von der „simplen Güte seines Herzens“.
Melania Trump betonte, dass ihr Mann als Präsident keine Bevölkerungsgruppe
benachteiligen wolle. „Donald will das gesamte Volk repräsentieren“, sagte
die gebürtige Slowenin. „Das schließt Christen und Juden und Muslime mit
ein. Das schließt Latinos und Afroamerikaner und Asiaten und die Armen und
die Mittelschicht mit ein.“ Der Rechtspopulist hatte im Wahlkampf immer
wieder mit Äußerungen über Muslime und Menschen lateinamerikanischer
Abstammung für Wirbel gesorgt, die von seinen Kritikern als diskriminierend
empfunden wurden.
19 Jul 2016
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