| # taz.de -- Wald soll „Logistikstandort“ weichen: Klage gegen Hafenerweiter… | |
| > Der Senat will Biotope im Hafen für Logistikunternehmen plattmachen. Die | |
| > Umweltverbände Nabu und Bund ziehen dagegen vors Verwaltungsgericht, | |
| Bild: Sind dem Senat wichtiger als Pflanzen und Tiere: Hamburgs Hafenkräne | |
| Die Naturschutzverbände Nabu und BUND wehren sich dagegen, dass für den | |
| Hafen ein [1][Wäldchen] mit seltenen Arten und Biotopen in Altenwerder | |
| plattgemacht wird. Am Freitag haben sie Klage beim Verwaltungsgericht | |
| eingereicht. Streitpunkt ist, ob der Senat die Beteiligungsrechte der | |
| Verbände im Hafengebiet beschneiden darf. | |
| „Sie versuchen, uns von der Möglichkeit, Stellung zu nehmen wie zu klagen, | |
| abzuschneiden“, kritisiert der Nabu-Vorsitzende Alexander Porschke. Deshalb | |
| wollen die Verbände klären lassen, inwieweit das Hafenentwicklungsgesetz | |
| das Bundesbaurecht aushebeln darf. | |
| Das Gebiet mit dem „Vollhöfner Wald“ – [2][Altenwerder West] – ist seit | |
| Jahren Hafenerweiterungsgebiet. Jetzt hat der Senat es mit einer | |
| Rechtsverordnung zum Hafenentwicklungsgebiet umgewidmet. Ziel sei die | |
| „Stärkung des Logistikstandortes“, teilte Wirtschaftssenator Frank Horch | |
| (parteilos) mit. | |
| Eine engere, schnellere und zuverlässigere Verknüpfung von Umschlag, | |
| Lagerung, Produktion und Güterverteilung sei immer wichtiger. „Insbesondere | |
| größere, zusammenhängende Flächen in möglichst kurzer Entfernung zu den | |
| Containerterminals im westlichen Hafen sind sehr gefragt“, sagte Horch. | |
| Das rechtfertigt aus Sicht der Umweltverbände noch lange nicht, das Gebiet | |
| zu zerstören. Von der Hafenverwaltung HPA beauftragte Gutachter stellten | |
| fest, dass es „aufgrund seiner Eigenart und inselhaften Lage vielen Arten | |
| auch als Trittstein dienen könnte“. | |
| Porschke bezweifelt, dass der Bedarf der Firmen wirklich so dringend ist. | |
| „Vor einem Jahr dachten sie noch, sie könnten mal eben 100 Hektar für die | |
| Olympia-Bewerbung aus dem Hafen rausschneiden“, sagt er. Zudem entstünden | |
| in der Logistik oft nur wenige Arbeitsplätze. | |
| Laut Vorgabe der Wirtschaftsförderung sollten auf neu vergebenen | |
| Grundstücken außerhalb des Hafens 100 Arbeitsplätze pro Hektar geschaffen | |
| werden, bei Firmen mit großem Flächenbedarf 40 bis 60. Bei den letzten fünf | |
| Grundstücksvergaben Stand Mai 2012 entstanden nach Senatsangaben nur 20 | |
| Arbeitsplätze pro Hektar. | |
| Immerhin bittet der Senat die Hafenfirmen künftig stärker zur Kasse. Weil | |
| davon ausgegangen wurde, dass Firmen, die Gebäude auf gepachteten Flächen | |
| errichten, diese am Ende der Laufzeit abbrechen müssen, wurde ihnen ein | |
| Abschlag von der Grundsteuer gewährt. | |
| Jetzt stellte das Finanzamt fest, dass eine solche Verpflichtung in vielen | |
| Fällen tatsächlich gar nicht besteht. 200 Firmen sollen deshalb wieder die | |
| normale Grundsteuer bezahlen. Die Finanzbehörde rechnet mit Mehreinnahmen | |
| zwischen einer und zwei Millionen Euro Jahr. | |
| 22 May 2016 | |
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| [2] http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/5965532/2016-05-03-bwvi-logistik/ | |
| ## AUTOREN | |
| Gernot Knödler | |
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