# taz.de -- Endlagerung von Atommüll: Freikauf für 23,3 Milliarden Euro | |
> Die AKW-Betreiber haben sich mit der Atomkommission geeinigt, die vollen | |
> Kosten der Abfallentsorgung zu tragen. Sie sollen sie an einen | |
> staatlichen Fonds zahlen. | |
Bild: Wer bringt den Müll raus? Die Atomkonzerne können sich freikaufen | |
Berlin dpa | Die vier Atomkonzerne sollen nach dem Willen der | |
Regierungskommission die vollen Kosten für die Zwischen- und Endlagerung | |
von Atommüll auf einen staatlichen Fonds übertragen. Dazu sollen sie 23,34 | |
Milliarden Euro überweisen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus | |
Verhandlungskreisen in Berlin erfuhr. Darauf habe sich die 19-köpfige | |
Kommission einstimmig geeinigt. | |
Die Summe setze sich aus den Rückstellungen der Konzerne sowie einem | |
entsprechenden Risikoaufschlag von 6,14 Milliarden Euro zusammen, um | |
Mehrkosten aufzufangen. Dieser Risikosaufschlag war bis zuletzt heftig | |
umstritten. Die Unternehmen pochten auf einen niedrigeren Aufschlag, Teile | |
der Kommission dagegen auf einen höheren. | |
Nach Darstellung aus der Kommission wäre mit dem Betrag die bisherige Lücke | |
zwischen den Rückstellungen der Konzerne und den Kosten der Zwischen- und | |
Endlagerung geschlossen – unter der Annahme, dass damit jetzt begonnen | |
würde. Die Endlagerung wird aber erst ab 2050 ein Thema. Das in den | |
staatlichen Fonds eingezahlte Geld der Konzerne kann über die Jahre | |
zinsbringend angelegt werden. | |
Ferner will die Kommission vorschlagen, dass die Unternehmen die | |
Stilllegung und den Rückbau der Atommeiler übernehmen und dafür unbegrenzt | |
haften. Die Vorschläge sollen am Nachmittag vorgestellt werden. | |
27 Apr 2016 | |
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