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# taz.de -- Abschiebelager auf Lesbos: Stundenlange Auseinandersetzungen
> Kein Schutzsuchender will aus Griechenland in die Türkei zurück. Die
> Menschen sind enttäuscht und verzweifelt. Die Spannungen entladen sich.
Bild: Proteste im Camp Moria am Dienstag
Athen dpa | Im Aufnahmelager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist es
zu stundenlangen Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen und Polizisten
gekommen. Die Menschen protestierten gegen eine mögliche Ausweisung in die
Türkei sowie die Lebensbedingungen im Lager.
Mindestens zehn Menschen seien leicht verletzt worden, berichtete das
griechische Staatsradio am Mittwoch. Im Elendslager von Idomeni im Norden
versucht Athen die Menschen ohne Gewaltanwendung zu überreden, in andere
organisierte Lager zu gehen.
Die Sicherheitskräfte konnten auf Lesbos erst am frühen Mittwochmorgen
wieder die Ordnung in dem Aufnahme- und Abschiebelager von Moria
herstellen. Die Stimmung sei dennoch weiter explosiv, berichteten Reporter
vor Ort.
Die Protestierenden bewarfen unter anderem den griechischen
Migrationsminister Ioannis Mouzalas mit Wasserflaschen und anderen
Gegenständen. Einige zündeten zudem Mülleimer an. Als einige Migranten
versuchten auszubrechen und Steine warfen, setzten Sicherheitskräfte
Tränengas ein. Mindestens 17 Menschen sind nach Berichten örtlicher Medien
leicht verletzt worden.
## Abschiebungen und Lagerauflösung
Griechenland hatte am Mittwoch insgesamt 49 illegal eingereiste Migranten
in die Türkei abgeschoben. Grundlage dafür ist der EU-Flüchtlingspakt mit
der Türkei. Dieser sieht vor, dass alle ab dem 20. März illegal
eingereisten Flüchtlinge und Migranten von Griechenland in die Türkei
zurückgeschickt werden. Insgesamt sind bislang 374 Menschen von den Inseln
der Ostägäis in die Türkei ausgewiesen worden.
Im Elendslager von Idomeni verteilten am Mittwochmorgen die Behörden erneut
Flugblätter in fünf Sprachen an die Migranten. Darin hieß es, die Grenze
nach Mazedonien werde nicht wieder geöffnet. Das provisorische Lager von
Idomeni solle aufgelöst werden, deswegen müssten alle Menschen in
naheliegende Lager gehen.
27 Apr 2016
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Lesbos
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