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# taz.de -- Landesparteitag der Berliner CDU: Henkel muss verlieren gehen
> Die Berliner CDU kürt ihren Chef und Innensenator Frank Henkel ganz
> offiziell zum Spitzenkandidaten: einstimmig.
Bild: Noch klatschen sie für ihn: Frank Henkel auf dem Parteitag am Freitag.
Aussprache oder Vorstellung gewünscht? Nein. Irgendwer gegen eine offene
Abstimmung? Ebenfalls nicht. Dafür? Alle. Gegenstimmen? Keine. Enthaltungen
auch nicht.
Gefühlt keine Minute dauert es, bis Tagesordnungpunkt 5 des
CDU-Landesparteitags am Freitagnachmittag erledigt und Frank Henkel, der
Landesvorsitzende und Innensenator, einstimmmig erneut Spitzenkandidat für
die Abgeordnetenhauswahl ist. Und nicht nur das, sondern sogar „Kandidat
für das Amt des Regierenden Bürgermeisters“.
19 Prozent der Wählerstimmen weist die jüngste Meinungsumfrage der CDU zu,
die Sozialdemokraten stehen fast um die Hälfte besser da. Doch Henkel,
bereits 2011 einstimmig zur Nummer 1 für die Abgeordnetenhauswahl bestimmt,
blendet das aus: „Das Rennen ist völlig offen“, sagt er in seiner knapp
40-minütigen Rede vor den rund 280 Delegierten des Parteitags in Mitte.
In der Nähe von Henkels derzeitigem Arbeitsplatz als Senator, der
Innenverwaltung, sind die CDUler in einem ehemaligen Umspannwerk zusammen
gekommen. Symbolisch soll das sein, weil nicht weit weg auch das Rote
Rathaus steht, wo Henkel gerne Chef anstelle von Michael Müller wäre, auch
wenn seine Beliebtheit das gerade nicht hergibt. Unterstützung gibt es
immerhin von der Bundesvorsitzenden, Kanzlerin Angela Merkel, die ebenfalls
spricht: Sie nennt Henkel Nominierung „ideal“.
In seiner Rede wehrte sich Henkel gegen die schlechten Umfragewerte für
seine Partei. Schon bei der letzten Wahl 2011 seien die Vorhersagen daneben
gegangen. Das Rennen sei noch völlig offen.
Zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingen sagte Henkel: „Das ist ein
Kraftakt. Deshalb müssen wir an dem Ziel, die Flüchtlingszahlen deutlich zu
senken, festhalten.“ Er lobte den oft kritisierten Sozialsenator Mario
Czaja (CDU), der alles getan habe, um das Flüchtlingsthema zu bewältigen
und die Menschen unterzubringen.
An die Adresse des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD), der ihn
kürzlich scharf kritisiert hatte, sagte Henkel: „Es tut Koalitionen ganz
gut, wenn sich wenigstens die Spitzenmänner nicht gegenseitig angehen. Das
ist ganz schlicht mein Verständnis von bürgerlichen Umgangsformen
miteinander.“
8 Apr 2016
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Frank Henkel
CDU Berlin
Spitzenkandidaten
Abgeordnetenhaus
Berlin
Frank Henkel
Michael Müller
Rigaer Straße
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