# taz.de -- Vorschlag für US-Supreme-Court: Obama nominiert Garland | |
> Die Republikaner wollen dem nächsten Präsidenten den Vorschlag für die | |
> Nachbesetzung am höchsten Gericht überlassen. Obama geht nun auf | |
> Konfrontationskurs. | |
Bild: Er soll Obamas Favorit sein: Richter Merrick Garland. | |
Washington ap/dpa | US-Präsident Barack Obama hat für den freien Posten am | |
Verfassungsgericht der USA den Juristen Merrick Garland nominiert. Garland | |
werde in den Supreme Court Integrität, Bescheidenheit und Unparteilichkeit | |
bringen, sagte Obama am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Damit geht er | |
auf Konfrontationskurs mit den im US-Parlament dominierenden Republikanern, | |
die im Wahljahr keine Nominierung des scheidenden Präsidenten für das | |
höchstrichterliche Amt mehr akzeptieren wollen. Der verstorbene | |
konservative Verfassungsrichter Antonin Scalia war ihrem Lager zugerechnet | |
worden. | |
Garland ist bisher Vorsitzender Richter des US-Berufungsgerichts für den | |
Hauptstadtbezirk Columbia. 1997 stimmte seiner Berufung an dieses Gericht | |
eine Mehrheit aus beiden Parteien zu, darunter sieben derzeitige | |
republikanische Senatoren. | |
Die Position ist unbesetzt, nachdem der langjährige Richter Antonin Scalia | |
mit 78 Jahren im Amt gestorben ist. Obama hat laut Verfassung die Pflicht, | |
einen Nachfolger vorzuschlagen. Das letzte Wort hat aber der Senat, der von | |
den Republikanern dominiert wird. Die Konservativen wollen eine Anhörung | |
des von Obama vorgeschlagenen Bewerbers solange verhindern, bis ein neuer | |
Präsident gewählt ist. | |
Scalia galt als Rechtsaußen in dem neunköpfigen Gremium. Obama erklärte im | |
Vorfeld der Bekanntgabe, die Entscheidung sei eine der wichtigsten seiner | |
Amtszeit, die er sich nicht leicht gemacht habe. Damit erfülle er seine | |
verfassungsmäßige Pflicht. „Ich mache meinen Job. Ich hoffe, die Senatoren | |
machen ebenfalls ihren Job und prüfen meinen Kandidaten zügig.“ | |
Die Entscheidungen des Supreme Court haben enorme politische Tragweite. In | |
den kommenden Monaten stehen Urteile zu den Themen Klimaschutz, Abtreibung, | |
Schwangerschaftsverhütung und Einwanderung an. Da der Gerichtshof aktuell | |
nur acht Richter zählt, ist auch ein Patt von vier zu vier Stimmen möglich. | |
In diesem Fall würde die jeweils vorausgegangene Entscheidung des jeweils | |
unteren Gerichts, dessen Urteil überprüft werden soll, bestätigt. | |
16 Mar 2016 | |
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