Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Friedensbewegung vor Ostermärschen: Klares Zeichen gegen Rassismus
> Bei den traditionellen Demos will die Friedensbewegung vor allem für
> Geflüchtete auf die Straße gehen. Streit und Deutschtümelei sind vorerst
> passé.
Bild: Will mit Nazis nichts am Hut haben: Die Friedensbewegung möchte sich geg…
BERLIN taz | Es herrscht wieder Frieden in der Friedensbewegung. Zumindest
sieht alles ganz danach aus. Kurz vor den rund 80 bundesweit [1][geplanten
Ostermärschen am Wochenende] wenden sich friedenspolitische Gruppen mit
einem klaren Signal gegen rechte Tendenzen an die Öffentlichkeit – und auch
gegen ungewollte Sympathisanten in den eigenen Reihen. Das hat eine
Geschichte.
Im letzten Jahr hatte es großen Ärger darum gegeben, wie offen sich Teile
der Friedensbewegung für teils äußerst umstrittene Gruppen gaben. Anlass
war der sogenannte Friedenswinter, eine Kampagne, die eine Öffnung der
traditionellen Bewegung hin zu neuen Gruppen bewirken sollte.
Diese kamen auch, doch reihten sich insbesondere Redner der umstrittenen
Montagsmahnwachen ein, einer Bewegung, die auffällig vielen
antiamerikanischen, antiimperialistischen, verschwörungstheoretischen und
teils auch latent antisemitischen Positionen Raum gab. Kritiker, auch
Aktivisten, warfen der Kampagne daher vor, sich offen für rechte Tendenzen
zu zeigen.
In einem Aufruf des Friedensratschlags und der Kooperation für den Frieden,
zwei Zentralorganen der Friedensbewegung, heißt es nun: „Angesichts des
gesellschaftspolitischen Rechtsrutsches im Land distanzieren sich die
friedenspolitischen Kräfte von jeglichem deutschtümelnden Chauvinismus bis
hin zu offener Anlehnung an den Nationalsozialismus, Fremdenfeindlichkeit
und dem Ignorieren der Verantwortung für die Folgen einer fatalen deutschen
Außenpolitik.“
## Sympathien mit Russlands Herrscher Putin
Das ist sinnvoll. Nicht erst der Aufstieg der rechten AfD hat gezeigt, dass
einige fest geglaubte politische Koordinaten durcheinander geraten sind. So
finden sich unter AfD-Sympathisanten auffällig viele Menschen, die durchaus
große Sympathien mit Russlands Herrscher Wladimir Putin hegen – ein
Umstand, der auch in den dogmatisch geschulten Teilen der Friedensbewegung
zuweilen zu beobachten ist.
Mit ihren Ostermärschen will die Friedensbewegung nun ein gänzlich anderes
Zeichen setzen: Solidarisch an der Seite der hunderttausenden Geflüchteten,
die Deutschland in erster Linie aus den Gründen erreichen, gegen die die
Friedensbewegung schon immer gekämpft hat: Krieg und Vertreibung.
26 Mar 2016
## LINKS
[1] http://www.ostermarsch-info.de/
## AUTOREN
Martin Kaul
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Wladimir Putin
Mahnwache
Friedensbewegung
Ostermarsch
Friedensbewegung
Ostermarsch
Europa
Friedensbewegung
Antisemitismus
Friedensbewegung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ostermärsche der Friedensbewegung: Unverwüstlich bewegt
An den traditionellen Ostermärschen nahmen in diesem Jahr mehr als 20.000
Menschen teil. DemonstrantInnen bekundeten Solidarität mit Geflüchteten.
Ostermarsch in Berlin: „Krieg produziert Terror“
Die Anschläge von Brüssel werden auch Thema auf dem diesjährigen
Ostermarsch am Sonnabend sein, sagt Organisatorin Laura von Wimmersperg.
Ostermärsche in der Krise: Die Baisse der Friedensbewegung
Überall herrscht Krieg. Trotzdem geht kaum jemand auf die Straße. Aber
Pazifisten hatten in Deutschland noch nie einen leichten Stand.
Gute Gründe für Protestmärsche: Osterspaziergang ganz in Familie
Es ist Ostermarsch-Saison. Die Berlin-Redaktion der taz nennt vier Gründe,
warum es sich lohnt, für den Frieden auf die Straße zu gehen.
Neurechte Friedensbewegung: Tausend Mal berührt
Seit vier Monaten läuft der Friedenswinter, Schulter an Schulter mit der
Querfront. Am Samstag treffen sich alte und neue Kriegsgegner in Frankfurt.
Kommentar Friedensbewegung: Der irrationale Rest
Das Bündnis, das am 13. Dezember vor Schloss Bellevue demonstrieren will,
ist keine Friedensbewegung. Es ist eine Bewegung gegen den Westen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.