| # taz.de -- Vor den Landtagswahlen: Und Merkel so: Bitte integrieren! | |
| > Die Wahlen gelten auch als Stimmungstest für die Politik der Kanzlerin. | |
| > Sie macht nochmal eine klare Ansage. Auch sonst ist Wahlkampfendspurt | |
| > allerorten. | |
| Bild: Integration – ganz wichtig für die CDU. | |
| Haigerloch/Stuttgart dpa | Einen Tag vor den wichtigen Landtagswahlen in | |
| drei Bundesländern hat Kanzlerin Angela Merkel ihre Flüchtlingspolitik noch | |
| einmal verteidigt. Beim Wahlkampfabschluss der CDU Baden-Württembergs | |
| forderte sie am Samstag Zuwanderer zur Integration auf. Deutschland biete | |
| dafür zahlreiche Angebote. „Ich finde, wir dürfen dann auch sagen, wir | |
| erwarten von den Flüchtlingen, dass sie diese Angebote auch annehmen. Das | |
| ist eine Pflicht und keine Möglichkeit“, sagte Merkel in Haigerloch. | |
| Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt | |
| stehen ganz unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise. Der starke Zuzug von | |
| Flüchtlingen war ein zentrales Thema in den Wahlkämpfen. Die Wahlen gelten | |
| deshalb auch als Abstimmung über den Merkels Kurs. Umfragen zufolge müssen | |
| sowohl CDU als auch SPD teils herbe Verluste befürchten, während | |
| Baden-Württembergs Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann zulegen | |
| und auf eine zweite Amtszeit hoffen kann. | |
| Kretschmann warnte am Samstag erneut vor einem Scheitern Europas in der | |
| Flüchtlingspolitik. „Die Krise müssen wir europäisch lösen“, sagte er in | |
| einem live im Internet übertragenen Bürger-Interview. Alles andere wäre ein | |
| historisches Versagen. Alleingänge der Staaten – etwa Grenzschließungen – | |
| nützten nichts. Kretschmann hat Merkels Flüchtlingspolitik wiederholt | |
| verteidigt, während CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf zwischenzeitlich auch | |
| Distanz durchblicken ließ. Wolf muss mit dramatischen Verlusten rechnen. | |
| In Rheinland-Pfalz warb SPD-Spitzenkandidatin Malu Dreyer am Samstag noch | |
| einmal um Stimmen. Die Ministerpräsidentin hat im Wahlkampf eine fulminante | |
| Aufholjagd hingelegt und liegt nun laut „Politbarometer“ mit 36 Prozent | |
| hauchdünn vor ihrer CDU-Herausforderin Julia Klöckner. Wenn es Dreyer | |
| schafft, Regierungschefin zu bleiben, könnte auch Parteichef Sigmar Gabriel | |
| aufatmen. In Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt liegt die SPD nach dem | |
| jüngsten ZDF-„Politbarometer“ dagegen nur bei 14 Prozent. | |
| ## Muss man über Gabriel reden? | |
| Bei Misserfolgen an diesem Sonntag erwartet SPD-Fraktionschef Thomas | |
| Oppermann nach eigenen Worten keine Personaldiskussion über Gabriel. „Damit | |
| rechne ich in keiner Weise“, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die | |
| SPD trete im Gegensatz zur Union geschlossen auf. „Wir haben in der | |
| Grundsatzfrage Einigkeit, wir diskutieren über Details.“ Dagegen passe bei | |
| der Union einigen die Politik der Kanzlerin „ganz grundsätzlich nicht“. | |
| Mit einem klaren Erfolg kann die CDU nur in Sachsen-Anhalt rechnen. Dort | |
| darf sich Ministerpräsident Reiner Haseloff Hoffnungen auf eine Fortsetzung | |
| der schwarz-roten Koalition machen. Die Parteien des Ostlandes ihren | |
| Wahlkampfabschluss bereits am Freitag. | |
| Die Alternative für Deutschland wird den Meinungsumfragen zufolge in alle | |
| drei Landtage einziehen, teilweise sogar mit zweistelligen Ergebnissen. | |
| Alle etablierten Parteien lehnen eine Zusammenarbeit mit der AfD ab. Diese | |
| Entwicklung dürfte die Regierungsbildung vor allem in Baden-Württemberg und | |
| Rheinland-Pfalz erschweren. In beiden Ländern haben die amtierenden | |
| Koalitionen nach den jüngsten Umfragen keine Mehrheit mehr. | |
| 12 Mar 2016 | |
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