| # taz.de -- Daten von IS-Kämpfern weitergegeben: Goldgrube für die Geheimdien… | |
| > Ein ehemaliger Kämpfer soll Daten von rund 22.000 IS-Dschihadisten | |
| > gestohlen haben. Die Angaben: Telefonnummer, Angehörige, Blutgruppe, | |
| > Ausbildung. | |
| Bild: Wegen Terrortourismus verurteilt: zwei IS-Rückkehrer im Celler Oberlande… | |
| London dpa | Einem britischen Nachrichtensender liegen nach eigenen Angaben | |
| Namen und persönliche Daten von mehr als 22 000 Kämpfern der Terrormiliz | |
| Islamischer Staat (IS) vor. Die IS-Rekruten aus mehr als 51 Ländern hätten | |
| vor ihrer Aufnahme einen Bogen mit 23 Fragen zu Telefonnummer, Adresse, | |
| Angehörigen, Blutgruppe, Ausbildung und anderen Daten ausfüllen müssen, | |
| berichtete Sky News. Nicht alle Namen seien den Sicherheitsbehörden bisher | |
| bekannt. | |
| Dem Guardian [1][zufolge dürfte es sich] um die selben Daten handeln, die | |
| auch dem Bundeskriminalamt in Wiesbaden vorliegen. Wie am Montag die | |
| Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR berichtet hatten, seien diese offenbar | |
| Teil eines größeren Datenlecks beim IS. Das Material soll nun bei der | |
| Strafverfolgung helfen. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) sieht darin | |
| eine große Chance für die Ermittlungen. | |
| Großbritanniens Innenministerin Theresa May kommentierte [2][den | |
| Sky-News-Bericht] am Donnerstag nicht direkt. Sie habe die Berichte | |
| natürlich gesehen, sagte sie in Brüssel, wo sich die EU-Innenminister | |
| trafen. Der IS sei eine „ernste Bedrohung“ und es sei wichtig, gemeinsam | |
| gegen diese Bedrohung vorzugehen. | |
| Sky News hat die Daten nach eigenen Angaben von einem ehemaligen | |
| IS-Mitglied erhalten, das sie dem Chef des internen Sicherheitsapparats des | |
| IS gestohlen hat. Der Mann nenne sich Abu Hamed und sei von den syrischen | |
| Rebellen zu der Terrormiliz übergelaufen. Er habe dem IS kürzlich | |
| enttäuscht den Rücken gekehrt, da die Organisation sich nicht an die | |
| islamischen Regeln halte, an die er glaube. | |
| ## Datensatz mit „Märtyrern“ | |
| Ein Datensatz liste „Märtyrer“ auf, die sich zu Selbstmordanschlägen | |
| bereiterklärt hätten und dafür trainiert worden seien, hieß es bei Sky | |
| News. Unter den Männern seien viele, die gleich mehrfach unbehelligt durch | |
| „Risikoländer“ wie den Jemen, Libyen, Pakistan und Afghanistan gereist | |
| seien. Da sie aber nicht kontrolliert und überwacht wurden, konnten sie im | |
| syrischen Bürgerkrieg kämpfen und danach wieder in ihre Heimatländer | |
| zurückkehren. Genau solche kampferprobten und radikalisierten Rückkehrer | |
| fürchten auch die Sicherheitsbehörden in Deutschland und anderen westlichen | |
| Ländern. | |
| Dem Informanten zufolge will der IS seinen jetzigen Hauptsitz vom syrischen | |
| Al-Rakka in die zentralen Wüstengebiete des Landes und letztlich in den | |
| Irak verlegen, wo die Terrormiliz ihre Wurzeln hat. | |
| Ein Sicherheitsexperte des unabhängigen britischen Forschungsinstituts Rusi | |
| nannte den Datensatz eine „Goldgrube“ für die Strafverfolgung der | |
| potenziellen Terroristen, die aus dem IS-Gebiet in ihre Heimatländer | |
| zurückgekehrt seien. Daraus, dass ein Mann die Daten gestohlen und den | |
| Medien weitergereicht habe, könne man aber nicht unbedingt Rückschlüsse auf | |
| die Stimmung und Moral innerhalb der Organisation ziehen, sagte Shashank | |
| Joshi. | |
| 10 Mar 2016 | |
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| [1] http://www.theguardian.com/world/2016/mar/09/isis-document-leak-reportedly-… | |
| [2] http://news.sky.com/story/1656777/is-registration-forms-identify-22000-jiha… | |
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