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# taz.de -- Erster Jahrestag des Kriegs im Jemen: Mehr als 20 Tote bei Anschlag…
> Der IS hat die Verantwortung für drei Angriffe in Aden übernommen. Nach
> einem Jahr Krieg benötigen 80 Prozent der Bevölkerung des Landes
> humanitäre Hilfe.
Bild: Alles kaputt: nach dem Anschlag auf einen Security-Checkpoint in Aden.
ADEN/SANAA/BONN afp/epd | | Bei einer Anschlagserie im Jemen sind am
Freitag mehr als 20 Menschen getötet worden. Insgesamt seien drei Angriffe
in Aden im Süden des Landes verübt worden, teilten die Sicherheitskräfte
mit. Es seien mindestens 22 Menschen getötet worden. Zu den Anschlägen
bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), die von 27
Todesopfern sprach.
Jemen ist in den vergangenen Monaten immer weiter im Chaos versunken, fast
täglich gibt es Anschläge. Die schiitische Huthi-Miliz hatte Anfang
vergangenen Jahres die Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert und den
sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi zur Flucht aus dem Land
gezwungen.
Seit März 2015 fliegt eine Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens
Luftangriffe im Jemen, um die vom Iran unterstützten Rebellen
zurückzudrängen und Hadi zu ermöglichen, an die Macht zurückzukehren. Die
dem Präsidenten treuen Truppen haben Aden weitgehend unter ihrer Kontrolle.
Die Regierungstruppen kämpfen auch gegen den IS. Die Dschihadisten hatten
zuletzt ihr Einflussgebiet in Aden ausgeweitet. In einer über die IS-nahe
Internet-Nachrichtenagentur Amaq verbreiteten Erklärung hieß es, die
Selbstmordattentate am Freitag hätten sich gegen Polizeikontrollen und
einen Stützpunkt der arabischen Militärkoalition gerichtet.
## Bereits vor dem Konflikt das ärmste Land im Nahen Osten
Ein Jahr nach Beginn des Krieges im Jemen benötigen nach Angaben von
internationalen Organisationen 80 Prozent der Bevölkerung dringend
humanitäre Hilfe. Mehr als 14 der 25 Millionen Einwohner seien auf die
Verteilung von Nahrungsmitteln angewiesen, erklärte am Donnerstag ein
Bündnis aus mehreren Dutzend Hilfswerken, darunter Care und Oxfam.
„Die Weltgemeinschaft darf nicht weiterhin wegschauen, während der Jemen am
Abgrund steht“, sagte Care-Länderdirektor Daw Mohammed. Jemen war bereits
vor dem Konflikt das ärmste Land im Nahen Osten. Während der Kämpfe der
vergangenen Monate wurden den Organisationen zufolge bei Angriffen auf
Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen mehr als 6.100
Menschen getötet, vor allem Kinder. Die Ernährungslage spitze sich immer
mehr zu. „Die Menschen wurden ihrer Lebensgrundlage beraubt“, sagte
Oxfam-Vertreter Sajjad Mohammad Sajid.
Hilfsorganisationen hätten aufgrund der anhaltenden Kämpfe aber nur
begrenzten Zugang zu den Menschen in Not, erklärte das Bündnis. Es forderte
stärkeren Einsatz für ein Ende der Gewalt und eine nachhaltige politische
Lösung, um die Menschen zu retten und die Stabilität der gesamten Region
nicht noch weiter zu gefährden.
Erst am Mittwoch hatte die UNO verkündet, dass sich die jemenitische
Regierung und die Huthi-Rebellen auf eine Waffenruhe ab dem 10. April
verständigt haben. Am 18. April sollen dann in Kuwait Friedensgespräche
beginnen. Der IS ist nicht Teil der Vereinbarung.
26 Mar 2016
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