| # taz.de -- Friedensverhandlungen im Jemen: Ein neuer Anlauf | |
| > Die Vereinten Nationen vermitteln Verhandlungen zwischen den | |
| > Konfliktparteien im Jemen: den Huthi-Rebellen und Präsident Hadi. | |
| Bild: Wandgemälde für den Frieden in Sanaa | |
| Berlin taz | Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Ismail Ould Cheikh Ahmed, | |
| ist optimistisch. Ein Frieden sei niemals so greifbar gewesen wie jetzt, | |
| sagte er am Freitag vor dem UN-Sicherheitsrat. Zwei frühere Anläufe im Juni | |
| und Dezember 2015, den Krieg in dem arabischen Armenhaus zu beenden, | |
| verliefen ergebnislos. | |
| Seit dem 10. April ist eine Feuerpause in Kraft, die nicht wie die | |
| vorherige binnen der ersten 24 Stunden wieder zusammenbrach, auch wenn sich | |
| beide Seiten vorgeworfen haben, die Waffenruhe nicht zu beachten. Ein | |
| positives Zeichen ist auch, dass Komitees zur Überwachung der Feuerpause am | |
| Samstag ihre Arbeit aufnahmen. | |
| Die Konfliktparteien – die Huthi-Rebellen und der international anerkannte | |
| Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi, der von einer saudisch geführten | |
| Militärkoalition unterstützt wird – werden sich also am Montag in dem | |
| Golfstaat Kuwait einfinden, um unter UN-Vermittlung Verhandlungen | |
| aufzunehmen. | |
| Der aktuelle Konflikt geht zurück auf 2014, als die Huthis die Hauptstadt | |
| Sanaa eroberten. Ende März 2015 eskalierte die Gewalt, als die saudische | |
| Militärkoalition mit Luftangriffen auf der Seite der Regierung Hadis | |
| eingriff, die ihren Sitz in der südjemenitischen Küstenstadt Aden hat. | |
| Die Zahl der Opfer des Krieges beläuft sich nach Angaben der UNO auf etwa | |
| 6.300 Menschen, Hilfsorganisationen berichten von mehr als 2,75 Millionen | |
| Flüchtlingen. Sie weisen darauf hin, das 82 Prozent der Bevölkerung oder | |
| 21,2 Millionen dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. | |
| ## Politischer Dialog geplant | |
| Ein Grund für den Optimismus vor den Friedensgesprächen ist, dass die | |
| saudische Koalition und ihre Verbündeten nicht sehr erfolgreich waren. Die | |
| Huthis beherrschen nach wie vor die Hauptstadt, und die drittgrößte Stadt | |
| Tais ist nach wie vor umkämpft. Doch auch die Rebellen stehen unter Druck, | |
| weil sie an mehreren Fronten Gelände verloren und angesichts der zerstörten | |
| Infrastruktur Versorgungsprobleme haben. | |
| Bei den Verhandlungen wird es nach Angaben der UNO um den Rückzug von | |
| bewaffneten Gruppen und die Abgabe von schweren Waffen, vorläufige | |
| Sicherheitsmaßnahmen, und die Wiederherstellung staatlicher Institutionen | |
| gehen. Geplant ist auch die Aufnahme eines politischen Dialogs. | |
| Wie zur Erinnerung daran, dass es im Jemen noch andere Probleme gibt, | |
| wurden am Vortag der Verhandlungen bei einem Selbstmordanschlag in Aden | |
| vier Soldaten getötet, zwei wurden verletzt. Im Süden des Landes ist vor | |
| allem der regionale Al-Qaida-Ableger aktiv. Der „Islamische Staat“ ist in | |
| der Region auch vertreten. | |
| 18 Apr 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Beate Seel | |
| ## TAGS | |
| Jemen | |
| Abed Rabbo Mansur Hadi | |
| Huthi-Rebellen | |
| Uno | |
| al-Qaida | |
| Jemen | |
| Jemen | |
| Jemen | |
| Lesestück Meinung und Analyse | |
| Saudi-Arabien | |
| Jemen | |
| Jemen | |
| Saudi-Arabien | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Luftangriffe auf Krankenhäuser im Jemen: Ärzte ohne Grenzen zieht Personal ab | |
| Im Jemen sind am Montag 19 Menschen bei einem Luftangriff getötet worden. | |
| Für die Organisation Ärzte ohne Grenzen war es der vierte und schwerste | |
| Angriff. | |
| Krieg im Jemen: Bomben treffen ein Krankenhaus | |
| Wieder wird ein von „Ärzte ohne Grenzen“ unterstütztes Krankenhaus bei | |
| einem Luftangriff der saudischen Koalition getroffen. Mindestens 11 | |
| Menschen sterben. | |
| Bürgerkrieg im Jemen: Regierung akzeptiert UN-Friedensplan | |
| Im Jemen scheint ein Ende des blutigen Konflikts möglich. Eine | |
| Stellungnahme der schiitischen Huthi-Rebellen zum Friedensplan steht | |
| allerdings noch aus. | |
| Debatte Friedensprozess im Jemen: Mit dem Finger am Abzug | |
| Nur eine Entwaffnung der Huthi und die Rückkehr der Regierung können den | |
| Krieg beenden. Alles andere ist Verrat an der Revolution. | |
| Bürgerkrieg im Jemen: Widerwillig an den Verhandlungstisch | |
| Mit UN-Vermittlung suchen die Konfliktparteien eine politische Lösung. | |
| Internationaler Druck und Kriegsmüdigkeit haben das ermöglicht. | |
| Regierungsumbildung im Jemen: Präsident entlässt Regierungschef | |
| Abd Rabbo Mansur Hadi warf dem Ministerpräsidenten scheitern in der | |
| Sicherheitspolitik vor. In wenigen Tagen soll eine Waffenruhe mit den | |
| Rebellen in Kraft treten. | |
| Erster Jahrestag des Kriegs im Jemen: Mehr als 20 Tote bei Anschlagsserie | |
| Der IS hat die Verantwortung für drei Angriffe in Aden übernommen. Nach | |
| einem Jahr Krieg benötigen 80 Prozent der Bevölkerung des Landes humanitäre | |
| Hilfe. | |
| Bürgerkrieg im Jemen: Hoffnung, aber keine Einigung | |
| Die Konfliktparteien im Jemen bekunden den Willen, den Krieg zu stoppen und | |
| wieder zu verhandeln. Allein 2015 starben mehr als 6.000 Menschen. |