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# taz.de -- Bürgerkrieg im Jemen: Regierung akzeptiert UN-Friedensplan
> Im Jemen scheint ein Ende des blutigen Konflikts möglich. Eine
> Stellungnahme der schiitischen Huthi-Rebellen zum Friedensplan steht
> allerdings noch aus.
Bild: Ein bewaffneter Huthi-Rebell steht Wache. Was sagen seine Befehlshaber?
Kuwait-Stadt afp | Jemens Regierung hat einen UN-Friedensplan zur
Beendigung des blutigen Konflikts mit den Huthi-Rebellen akzeptiert. Die
international anerkannte Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi
erklärte am Sonntag nach einer Sitzung in der saudiarabischen Hauptstadt
Riad, sie habe den UN-Entwurf für einen Friedensplan angenommen. Eine
offizielle Stellungnahme der schiitischen Huthi-Rebellen gab es zunächst
nicht.
„Das Treffen hat den von den Vereinten Nationen vorgelegten
Vereinbarungsentwurf gebilligt, der zum Ende des bewaffneten Konflikts
aufruft und den Abzug (der Rebellen) aus Sanaa und den Städten Taes und
Al-Hudaidah fordert“, erklärte die Regierung laut der Nachrichtenagentur
Saba. Außenminister Abdulmalek al-Michlafi erklärte, er habe den
UN-Sondergesandten Ismail Ould Cheikh Ahmed informiert, dass die Regierung
die „Kuwait-Vereinbarung“ akzeptiere.
Michlafi schrieb auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter, eine Bedingung sei
aber, dass die Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten in der Armee die
Vereinbarung bis kommenden Sonntag unterzeichneten. Die Vereinbarung sieht
laut dem jemenitischen Außenminister vor, dass alle Entscheidungen, die von
den Huthi-Rebellen seit ihrer Besetzung der Hauptstadt Sanaa im September
2014 getroffen wurden, annulliert werden.
Außerdem würde damit der „Oberste Rat“ wieder aufgelöst, den die
Huthi-Rebellen und der Allgemeine Volkskongress von Ex-Präsident Ali
Abdallah Saleh am Donnerstag gegründet hatten, um die Angelegenheiten des
Landes zu leiten. Nach der Gründung dieser Art Parallelregierung hatte die
international anerkannte Regierung am Freitag den Abbruch der
Friedensgespräche in Kuwait erklärt.
## Konflikt seit Anfang 2015
Dem UN-Sondergesandten gelang es zwar am Samstag, die Konfliktparteien für
die Verlängerung der seit April laufenden Gespräche um eine Woche zu
gewinnen. Von den Huthi-Rebellen gab es am Sonntag aber zunächst keine
Reaktion auf die Ankündigung der Regierung, den Friedensplan zu
akzeptieren. Zuvor hatte ihr Sprecher Mohammed Abdulsalam erklärt, sie
lehnten alle „halben Lösungen“ ab.
Die Friedensgespräche in Kuwait sollen einen Ausweg aus dem seit Anfang
2015 tobenden Konflikt finden, in dem die Regierungstruppen mit
Unterstützung einer Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens gegen die
schiitischen Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten in der Armee kämpfen. In
dem Konflikt wurden seit März 2015 mehr als 6.400 Menschen getötet, 2,8
Millionen Menschen wurden vertrieben.
Erst am Samstag waren zahlreiche Menschen bei Gefechten an der Grenze zu
Saudi-Arabien getötet worden. Laut der von Riad angeführten
Militärkoalition versuchten die Rebellen mehrfach, über die Grenze zu
gelangen. Bei den Kämpfen seien sieben saudiarabische Soldaten sowie
dutzende Rebellen und deren Verbündete getötet worden, meldete die
Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf die Militärkoalition.
31 Jul 2016
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