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# taz.de -- IS-Rückkehrer aus NRW: Zu langer Haft verurteilt
> Er will nur zum Putzen und Kochen beim IS gewesen sein. Doch die Richter
> verhängen den islamistischen Terrorkämpfern mehrjährige Haftstrafen.
Bild: Eine Reihe von Prozessen: Im Oktober 2015 hatte das OLG einen 22-jährige…
Düsseldorf dpa | Zwei islamistische Kämpfer aus Mönchengladbach und Herford
sind in Düsseldorf zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden. Für die
Richter am Oberlandesgericht Düsseldorf stand am Freitag fest, dass die
beiden 28-Jährigen als Mitglieder der späteren Terrormiliz Islamischer
Staat (IS) in Syrien bei mindestens einer Militäroperation dabei waren.
Wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland wurde
Mustafa C. zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der Konvertit
Sebastian B. soll aus dem gleichen Grund für viereinhalb Jahre ins
Gefängnis. Laut Urteilsbegründung war er nur für einen kurzen Zeitraum von
drei Monaten Teil der Terrormiliz gewesen. Die Bundesanwaltschaft hatte für
ihn fünfeinhalb Jahre Haft gefordert, für den Mustafa C. siebeneinhalb
Jahre Haft.
Nachdem beide in NRW in die salafistische Szene geraten waren, hatten sich
die Angeklagten nach Ansicht der Richter 2013 in Syrien für den Terrorkampf
in einem Dschihadisten-Camp ausbilden lassen. Danach wurden sie laut Urteil
Teil einer deutschen Kampfgruppe, Mustafa C. wurde zeitweise sogar
stellvertretender Anführer.
Beide Angeklagten hatten sich im Laufe des Prozesses vom IS distanziert und
Teilgeständnisse abgelegt. Mustafa C. gab dabei an, lediglich gekocht und
geputzt zu haben. Das hielt der Senat ebenso für nicht erwiesen wie einen
Vorwurf der Staatsanwaltschaft, wonach sich Sebastian B. auf eine Liste
potenzieller Selbstmordattentäter eingetragen haben soll.
Erst im vergangenen März wurde ein IS-Terrorist, der Teil der „Lohberger
Brigade“ aus Dinslaken war, am OLG Düsseldorf zu viereinhalb Jahren Haft
verurteilt. Im Oktober 2015 hatte das OLG einen 22-jährigen Mann als
IS-Terroristen zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Ende 2015 wurden zwei Wolfsburger IS-Rückkehrer in Celle zu vier Jahren und
drei Monaten in einem Fall und drei Jahren Haft im zweiten verurteilt.
Gegen die Urteile wurde Revision eingelegt. 2014 wurde in Frankfurt ein
Schüler, der für den IS in Syrien kämpfte, zu einer Jugendstrafe von drei
Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
22 Apr 2016
## TAGS
„Islamischer Staat“ (IS)
NRW
Islamismus
Antiislamismus
Schwerpunkt Syrien
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