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# taz.de -- Protest gegen Kunstraub: Blu übermalt erneut Gemälde
> Der Street Artist übermalt mit schwarzer Farbe seine Kunstwerke – diesmal
> in Bologna. Ein wichtiges Stück Stadtgeschichte geht damit verloren.
Bild: Der Künstler am Werk
Seit beinahe 20 Jahren zieren sozialkritische Gemälde der internationalen
Street-Art-Ikone Blu das Stadtbild von Bologna. Eine Stadt, die immer schon
für den gesellschaftspolitischen Widerstand Italiens stand und die auch
lange Zeit Heimat des italienischen Künstlers gewesen ist.
Nun setzt Blu seiner Kunst im öffentlichen Raum und dem damit in Bologna
geschaffenen Lebenswerk ein Ende und übermalt mit befreundeten Aktivisten
sein Werk, [1][ähnlich wie er es 2014 an einem vorherigen
„Spekulationsobjekt“ in Berlin/Kreuzberg getan hat].
Grund für die radikale Aktion ist die kommende Woche eröffnende und vom
ehemaligen Rektor der Universität Bologna, dem heutigen Banker Fabio
Roversi Monaco, mit initiierte Ausstellung „Street Art: Banksy & Co. –
L’Arte allo Stato Urbano“. Für sie sollen offenbar ohne Rücksprache mit d…
Künstlern einst als Vandalismus verteufelte original Werke unzähliger
Graffiti- und Street-Art-Künstler von der Straße geraubt und im Kontext der
Ausstellung gezeigt werden.
Als Protest gegen die kommerzielle, unreflektierte Ausbeutung der vor allem
auch durch Blu bekannt gewordenen Subkultur, verliert Bologna jetzt ein
wichtiges Stück international bekannter Stadtgeschichte. Dieses Los könnte
unter Umständen in naher Zukunft auch andere Städte ereilen, wenn diese und
ihre Kulturverwaltungen nicht respektvoll mit dieser vergänglichen
Kunstform umgehen.
14 Mar 2016
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## AUTOREN
Sebastian Pohl
## TAGS
Blu
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Kunst im öffentlichen Raum
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Cuvrybrache
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