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# taz.de -- Kriminalität in der Hauptstadt: Diebe versauen die Statistik
> Gewalttaten gibt es in Berlin so wenige wie lange nicht. Trotzdem nimmt
> die Kriminalität zu – weil Taschendiebe so oft zugreifen.
Bild: Wenn es dunkel wird wird es im Party-Viertel nahe der Warschauer Brücke …
Die schlechte Nachricht hatte der Innensenator in eine gute verpackt: „Die
Lage hat sich im Grunde überall deutlich zum Positiven verändert“, sagte
Frank Henkel (CDU) am Freitag, als er die Kriminalstatistik für 2015
vorstellte. „Die Gewaltdelikte in Berlin sind auf einem historischen
Tiefstand.“ Das sei keine Selbstverständlichkeit, immerhin wachse Berlin
rasant. Dann kam die Einschränkung: Die Kriminalitätsrate in der Hauptstadt
sei 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent gestiegen. Oder, um mit
Henkel zu sprechen: „Es gibt Licht und Schatten.“
Als Hauptgrund für die Kriminalitätsentwicklung nannte Henkel die
ungebremste Zunahme von Taschendiebstählen. Rund 40.000 Fälle wurden 2015
erfasst, im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um 25 Prozent.
Insbesondere reisende Täter seien dafür verantwortlich, sie nähmen vor
allem Touristen ins Visier.
## Gefährliche Hotspots
Der Potsdamer Platz, das Brandenburger Tor und generell öffentliche
Verkehrsmittel seien gefährliche Hotspots. Nachts würden die vornehmlich
aus nordafrikanischen Staaten und dem arabischen Raum stammenden Täter im
Clubviertel rund um das RAW-Gelände in Friedrichshain aktiv. Die jungen
Männer näherten sich den Opfern oftmals, indem sie diese umringten oder
„antanzten“. Auch am Kottbusser Tor in Kreuzberg komme das inzwischen
häufiger vor.
Eine beim Landeskriminalamt gegründete Arbeitsgruppe arbeitet laut Kandt
derzeit an Konzepten, um diesen Tätergruppen besser beizukommen. Die
Schwierigkeit bestehe darin, den Nachweis für eine Serientaten zu
erbringen. Im Unterschied zu Bayern, wo 80 Prozent der Festnahmen mit einem
Haftbefehl endeten, seien es in Berlin nur 45 Prozent.
Eine andere, beim Staatsschutz eingerichtete Arbeitsgruppe ist Kandt
zufolge für alle Straftaten rund um Flüchtlingsunterkünfte zuständig.
Hintergrund ist eine Zunahme von rechtsextremistisch motivierten Angriffen
auf Heime von 39 (2014) auf 58 (2015). Während linksextremistische
Gewalttaten um 23 Prozent abnahmen, ist die Zahl rechtsextremistisch
motivierter Gewaltdelikte 2015 insgesamt um 32 Prozent gestiegen. Henkel
sprach von einer alarmierenden Entwicklung. Aufgrund der anstehenden
Abgeordnetenhauswahl rechne er mit einer weiteren Zunahme. Flüchtlinge
selbst traten nicht signifikant als Straftäter in Erscheinung.
26 Feb 2016
## AUTOREN
Plutonia Plarre
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