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# taz.de -- Volksentscheid Fahrrad: Mit partizipativen Elementen garniert
> 20.000 Unterschriften werden gebraucht für das Volksbegehren zum
> Fahrradpolitik. Initiativen debattieren und sammeln Strategien.
Bild: Schnell zum Volksentscheid. 2017 soll es auf Berliner Straßen einfacher …
Leadership Berlin – das klingt nach Businesslounge. Aber das trifft nicht
den Punkt, denn der gleichnamige Verein will „Entscheidende und Machende“
mit sozialer Verantwortung zusammenbringen. Und da findet ein
Debattierzirkel eben nicht im Soho House, sondern in den Räumen von „Morus
14 e. V.“ im Neuköllner Rollbergviertel statt. Wobei es sich bei den
Entscheidenden und Machenden auch nicht unbedingt um CEOs börsennotierter
Konzerne handelt, sondern eher um RichterInnen und IngenieurInnen.
Beim ersten „First Monday“ im Jahr präsentiert „Leadership Berlin“ den
gerade gestarteten „Volkentscheid Fahrrad“. Radfahr-Aktivist und
Unternehmensberater Heinrich Strößenreuther, der die Initiative angestoßen
hat, skizziert, wie man erreichen will, dass man bei der Bundestagswahl
2017 auch ein Kreuzchen für einen Gesetzentwurf machen kann, der der Stadt
Hunderte Kilometer neuer Radwege, -straßen und -highways beschert.
Der Zeitplan ist ambitioniert: Damit die Abstimmung am Wahltag stattfinden
kann, wo ein Quorum keine Hürde darstellt, müssen bald die ersten 20.000
Unterschriften für die Zulassung zum Volksbegehren gesammelt werden. Noch
aber ist nichts in Stein gemeißelt, und die VolksentscheidlerInnen wollen
das „Leadership“-Forum nutzen, um Reaktionen einzuholen und über
Umsetzungsstrategien nachzudenken.
Wie es sich für einen zeitgemäßen Workshop gehört, ist das Ganze mit
partizipativen Elementen garniert: So müssen sich die Teilnehmer vom
Stuhlkreis erheben und entlang einer imaginären Achse im Raum
positionieren, die von „0 %“ bis „100 % Zustimmung“ zu den Forderungen
reicht. Nicht ganz überraschend bildet sich eine Traube an der
100-Prozent-Marke – viele ADFC-Mitglieder sind anwesend, auch Teilnehmer
der „Critical Mass“.
## AutofahrerInnen diskutieren mit
Aber ein paar Mutige haben sich auch auf die Gegenseite begeben.
Leadership-Geschäftsführer Bernhard Heider, der den Abend moderiert, fragt
nach den Beweggründen. „Damit kann man doch nur Kampfradler begeistern“,
sagt eine Frau, die schon in der Vorstellungsrunde geschildert hat, wie sie
als Autofahrerin täglich von Radlern angepöbelt werde. Eine andere findet,
Berlin habe wichtigere Probleme zu lösen.
Dann wird in Kleingruppen diskutiert. Es schält sich heraus: Unter den
Anwesenden sind viele, die auch Auto fahren, aber eine Trendwende zugunsten
des Fahrrads wollen. Klarer Fall für Heinrich Strößenreuther: „Genau diese
Leute wollen wir erwischen.“
6 Jan 2016
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Fahrrad
Verkehrspolitik
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Direkte Demokratie
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Friedrichshain-Kreuzberg
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