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# taz.de -- Polizeieinsatz gegen Terrorverdächtige: Tote bei Razzia in Saint-D…
> In Paris ist eine mehrstündige Polizeiaktion zuende gegangen. Zwei
> mutmaßliche Terroristen starben. Insgesamt gab es sieben Festnahmen.
Bild: Polizisten während des Einsatzes in Saint-Denis.
Paris taz/ap/afp/dpa | Bei einem Polizeieinsatz nördlich von Paris sind
zwei mutmaßliche Terroristen ums Leben gekommen. Eine Frau sprengte sich
selbst in die Luft, als Spezialkräfte eine Wohnung in Saint Denis stürmten.
Ein weiterer Mann sei von Schüssen und Granaten tödlich verletzt worden,
sagte Staatsanwalt François Molins am Mittwoch in Saint-Denis.
Vor der Aktion habe es Hinweise gegeben, dass der mutmaßliche Drahtzieher
der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud sich in der Wohnung aufhalten
könnte. Sieben Personen wurden festgenommen, darunter ein Mann, der die
Wohnung zur Verfügung gestellt hatte, sowie eine Bekannte von ihm. Die
Identität der mutmaßlichen Terroristen sei aber noch nicht geklärt.
Der Einsatz von Spezialkräften der französischen Polizei hatte am frühen
Morgen begonnen und dauerte rund sieben Stunden. Zeugen und Anwohnervideos
berichteten von langen, heftigen Schusswechseln.
Bei der Razzia in dem Vorort der Metropole gab es mindestens sieben
Explosionenn. Einige Polizisten wurden verletzt, wie die Behörden
mitteilten. Die Verdächtigen hatten sich in einer Wohnung in Saint-Denis
verschanzt.
## Krankenwagen und Sirenengeheul
Sicherheitskräfte sperrten die Gegend rund um den Place Jean Jaures
großräumig ab. Auf neugierige Bewohner richteten sie ihre Waffen, um sie
von den Straßen zu treiben. Auf Bildern von französischen TV-Sendern waren
Krankenwagen zu sehen und Sirenengeheul zu hören. Der Einsatzort liegt
weniger als zwei Kilometer vom Stadion entfernt, das am Freitag Ziel von
drei Selbstmordattentäter gewesen war.
Ermittler fahnden nach mindestens zwei Personen, die an den Bluttaten vom
vergangenen Freitag beteiligt gewesen sein sollen. Laut Medienberichten
suchte die Polizei in Saint-Denis den mutmaßlichen Auftraggeber und
Organisator der Attentate, den Belgier [1][Abdelhamid Abaaoud], der aus
Syrien zurückgekommen sein soll. 129 Menschen wurden bei den Anschlägen
wahllos ermordet, sieben Terroristen kamen um.
## Mehrere Explosionen
Ein Einwohner des Vororts sagte, er habe während des Polizeieinsatzes
intensive Schießereien und Explosionen gehört. Baptiste Marie, ein
26-jähriger Journalist, der nahe dem Einsatzort wohnt, sagte: „Es begann
mit einer Explosion. Dann gab es eine zweite große Explosion. Dann gab es
weitere zwei Explosionen. Es gab eine Stunde lang Schießereien.“ Die
Beamten schienen nervös gewesen zu sein. „Man konnte es an ihren Augen
sehen.“ Der 21-jährige Einwohner Amin Guizani sagte, es seien Granaten und
Kalaschnikows eingesetzt worden.
Der Bürgermeister von Saint-Denis, Didier Paillard, sagte, der öffentliche
Nahverkehr sei ausgesetzt. Schulen im Zentrum des Vororts würden
geschlossen bleiben.
Die Antiterrorbehörden fahnden weiter fieberhaft nach Salah Abdelslam, aber
seit Dienstag auch nach einem neunten Mitglied der Mordkommandos. Aufgrund
von Videoaufnahmen an einem der Tatorte kam man zum Schluss, dass eine
weitere Person bei den Attentaten beteiligt und entkommen sein musste.
Diese könnte laut diesen Erkenntnissen namentlich das Fahrzeug gesteuert
haben, das inzwischen in Montreuil entdeckt worden ist. In diesem Auto
befanden sich mehrere Waffen.
Am Dienstag ist in Alfortville, östlich der Hauptstadt, eine zweite Wohnung
entdeckt worden, die den Terroristen bei der Vorbereitung gedient habe.
Zuvor war bereits in Bobigny ein Versteck ausgehoben worden, in dem unter
anderem die Chips von Mobiltelefonen sichergestellt wurden, die bei den
Ermittlungen hilfreich sein dürften.
18 Nov 2015
## LINKS
[1] /Abdelhamid-Abaaoud/!5248680/
## AUTOREN
Rudolf Balmer
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