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# taz.de -- Flüchtlinge in Bulgarien: Berichte von Misshandlungen
> Raub und Gewalt: Menschenrechtler bezeichnen die Zustände in Bulgarien
> als „absolut inakzeptabel“. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück.
Bild: Ein bulgarischer Posten beobachtet die Grenze zur Türkei.
Sofia afp | In Bulgarien werden nach Erkenntnissen von
Menschenrechtsaktivisten zahlreiche Flüchtlinge misshandelt. Die
Flüchtlinge würden auf ihrem Weg durch Bulgarien zu Opfern von Erpressung,
Raub, Gewalt und Waffeneinsatz, heißt es in einem Bericht, der vom
Belgrader Zentrum für Menschenrechte erstellt und von der Organisation
Oxfam am Freitag vorgestellt wurde.
Zudem werde Flüchtlingen mit einer Deportation gedroht, es habe auch
Angriffe von Polizeihunden gegeben. Für den Bericht wurden die Aussagen von
hundert Flüchtlingen ausgewertet, die von Bulgarien nach Serbien gelangt
waren.
„Die dramatische und schockierende Misshandlung von Menschen, die vor
Konflikten und Armut auf der Flucht sind, ist absolut inakzeptabel“, sagte
Nikolina Milic von dem Belgrader Zentrum für Menschenrechte, das von Oxfam
mit der Erstellung des Berichts beauftragt worden war. Die bulgarische
Regierung müsse diese Menschenrechtsverletzungen „aufs Schärfste
verurteilen“.
Mit dem Weg über Bulgarien versucht ein Teil der Flüchtlinge, die aus der
Türkei nach Westeuropa gelangen wollen, die gefährliche Überquerung des
Mittelmeers zu vermeiden. Doch hat das ärmste Land der Europäischen Union
inzwischen 30 Kilometer seiner Grenze zur Türkei mit Stacheldraht
verriegelt. Darüber hinaus sind mehr als tausend Polizisten mit der
Grenzsicherung beauftragt.
Innenministerin Rumjana Batschwarowa sagte, der Bericht über die
Misshandlungen habe nichts mit der Politik ihres Ministeriums zu tun. „Das
ist nicht unsere Politik, das hätte ich niemals zugelassen“, sagte die
Ministerin. Die Sprecherin der bulgarischen Flüchtlingsbehörde, Awgustina
Donkowa, sagte, bei ihr seien „keine Klagen von Flüchtlingen über schlechte
Behandlung eingegangen“.
13 Nov 2015
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