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# taz.de -- Kommentar Ausstand bei der Lufthansa​: Nach dem Streik ist vor de…
> Eine beliebte Erzählung ist, dass bei der Lufthansa privilegierte
> Arbeitnehmer die Nerven der Passagiere strapazieren. Eine allzu schlichte
> Sicht.
Bild: Wirkungsvoller Streik: Allein am Mittwoch musste die Lufthansa 933 Flüge…
Es ist der längste Arbeitskampf in der Geschichte der Lufthansa – und ein
Ende ist nicht absehbar. Zwar will die FlugbegleiterInnengewerkschaft UFO
ihre Mitglieder vorerst nur bis Freitag streiken lassen. Aber dass danach
Frieden bei der Airline einzieht, ist unwahrscheinlich.
Nach dem Ausstand wird wohl nur vor dem Ausstand sein. Daran dürften auch
die juristischen Scharmützel nichts ändern, die der Vorstand angezettelt
hat. Sie verhärten nur die Fronten. Eine Verständigung rückt dadurch in
noch weitere Ferne.
Mit dem Versuch, per Arbeitsgericht der Gewerkschaft den Streik verbieten
zu lassen, ist schon die Bahn in ihrem Tarifkonflikt mit der GDL
gescheitert. Der Lufthansa ergeht es jetzt ebenso, wie die Entscheidungen
der Arbeitsgerichte erst in Darmstadt und nun auch in Düsseldorf zeigen.
Zum Glück. Was bleibt den FlugbegleiterInnen denn anderes übrig? Verlieren
sie das Instrument des Streiks, liefert sie das hilflos dem rabiaten
Kostensenkungskurs der Konzernführung aus.
Bei ihren Umbauplänen fährt die Lufthansa-Spitze einen unnachgiebigen Kurs
auf Kosten der gesamten Belegschaft. Dafür legt sie sich sowohl mit den
beiden Spartengewerkschaften UFO und Cockpit als auch mit Verdi an. Per se
habe der Finanzmarkt gefallen daran, „wenn wir in diesen Arbeitskämpfen
hart bleiben“, hat Lufthansa-Chef Carsten Spohr erklärt. Sein offenkundiges
Ziel ist es, den Gewerkschaften das Genick zu brechen.
Eine beliebte Erzählung ist, dass bei der Lufthansa privilegierte
ArbeitnehmerInnen die Nerven Hunderttausender Passagiere strapazieren, um
ihre Pfründen zu sichern – eine allzu schlichte Sicht. Denn das gilt zwar
durchaus für die PilotInnen, aber schon die FlugbegleiterInnen lassen sich
nicht einfach in die Kategorie der Besserverdienenden einordnen. Vom
Bodenpersonal ganz zu schweigen. Die Lufthansa will jedoch die
Altersversorgung für alle verschlechtern. Dass diese sich wehren, ist
verständlich.
Gut möglich, dass bald auch noch die Verdi-Mitglieder streiken. Beschweren
sollten sich die Passagiere aber nicht bei den Gewerkschaften, sondern beim
Lufthansa-Vorstand.
12 Nov 2015
## AUTOREN
Pascal Beucker
## TAGS
Lufthansa
Streik
Flugbegleiter
Arbeitskampf
GDL
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