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# taz.de -- Tarifkonflikt bei der Lufthansa: Flugbegleiter weiten Streik aus
> Die Kabinengewerkschaft Ufo weitet ihren Streik bei der Lufthansa am
> Montag noch aus. Neben Frankfurt und Düsseldorf ist dann auch München
> betroffen.
Bild: Und so sieht es aus, wenn kein Flugzeug an der Passagierbrücke andockt.
Frankfurt/Düsseldorf dpa/rtr | Die Kabinengewerkschaft Ufo erhöht den Druck
auf die Lufthansa. Am Montag weiten die Flugbegleiter ihren Streik massiv
aus, Passagiere müssen sich auf zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen
durch den längsten Streik in der Geschichte der Airline einstellen.
Wie viele Flüge in Düsseldorf ausfallen, ist noch unklar. Dort waren für
Montag 38 Starts- und Landungen geplant. „Ob etwas davon stattfindet, ist
noch offen“, sagte ein Flughafensprecher am Sonntag. Am Samstag waren 18
von 28 Starts oder Landungen gestrichen worden.
Anders als am Freitag und Samstag legen die Stewardessen und Stewards die
Arbeit nicht nur an den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf nieder, sondern
nun auch in München, wie Ufo am Sonntag in Frankfurt mitteilte. Der Airport
war wegen des Endes der Herbstferien in Bayern zunächst verschont worden.
Die Mitglieder seien von 4.30 Uhr an zur Arbeitsniederlegung aufgerufen,
teilte die Gewerkschaft mit. In Frankfurt und Düsseldorf werde bis 23.00
Uhr gestreikt, in München bis Mitternacht.
## „Lufthansa macht Stimmung gegen Ufo“
„Alle Lufthansa-Flüge, die an einem dieser Flughäfen starten oder landen
sollen, werden bestreikt“, sagte der Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies der
Deutschen Presse-Agentur am Sonntag in Frankfurt.
Nach den Gesprächen am vergangenen Donnerstag habe es keinerlei Kontakt
mehr zur Lufthansa gegeben, sagte Baublies: „Derzeit ist alles nur
Propaganda, die Lufthansa macht Stimmung gegen Ufo.“ Dieser Darstellung
widersprach eine Lufthansa-Sprecherin. Sie kündigte zugleich an, im Laufe
des Tages werde einen Sonderflugplan für Montag erarbeitet.
Baublies sagte, es sei „schwer davon auszugehen, dass der Streik wie
geplant bis Freitag fortgesetzt wird“: „Unsere Gäste müssen bis inklusive
Freitag davon ausgehen, dass ihr Flug mit Lufthansa ausfällt.“ Am Montag
werde Ufo bekanntgeben, ob es Teilbereiche gibt, die ab Dienstag vom Streik
ausgenommen sind.
## „Unnötige Zerreißprobe“
Der Zwist der Flugbegleiter mit ihrem Arbeitgeber um die Altersversorgung
dauert inzwischen gut zwei Jahre. Es ist der erste Ausstand der Stewards
und Stewardessen, von denen insgesamt 19.000 für die Lufthansa arbeiten, in
der aktuellen Tarifrunde. Die Piloten der Kranich-Linie haben bereits 13
mal gestreikt, der letzte Ausstand endete im Sommer überraschend durch ein
Verbot des Landesarbeitsgerichts Hessen. Der Konflikt ist aber weiterhin
ungelöst.
Baublies betonte, Ufo halte den von Lufthansa-Chef Carsten Spohr in Angriff
genommenen Konzernumbau an vielen Stellen für richtig. „Wir sind jedoch
überzeugt davon, dass es ein Dienstleistungsunternehmen nicht aushält,
solch einen Umbau ohne Perspektive für alle Mitarbeiter durchzuziehen und
zugleich alle Tarifpartner zu bekämpfen.“ Dadurch befinde sich nicht nur
die Marke Lufthansa, sondern der gesamte Konzern in einer „unnötigen
Zerreißprobe“.
Sylvia De la Cruz, Stellvertretende Vorsitzende der Ufo, sagte laut
Mitteilung: „Wir wissen, dass dieser Konflikt vor allem unsere Gäste
trifft, die verständlicherweise verärgert sind.“ Ufo habe alles versucht,
das zu vermeiden und dreistellige Millioneneinsparungen angeboten: „Jetzt
bleibt uns nur noch dieser Weg und wir stehen dafür ein.“
8 Nov 2015
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