Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Gerichtsurteil gegen Lufthansa-Streik: Gewerkschaft will weiter str…
> Das Arbeitsgericht Düsseldorf hat eine einstweilige Verfügung gegen den
> Streik der Gewerkschaft UFO erlassen. Diese gilt allerdings nur für
> Dienstag.
Bild: Auch am Mittwoch werden vermutlich keine Lufthansa-Flieger über dem Flug…
Frankfurt/Berlin/Düsseldorf rtr | Im Tarifkonflikt der Lufthansa mit ihrem
Kabinenpersonal überschlagen sich die Ereignisse. Das Arbeitsgericht
Düsseldorf verbot am Dienstagnachmittag überraschend den Ausstand der
Stewards und Stewardessen am Flughafen der nordrhein-westfälischen
Landeshauptstadt. Der Streik sei rechtswidrig. Die Entscheidung gilt aber
nur für Dienstag. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo kündigte daraufhin
eine Erklärung an. Sie will bis Freitag streiken.
Noch am Abend wollte das Arbeitsgericht Darmstadt über einen zweiten
Eilantrag der Lufthansa entscheiden. Zuvor hatte sich Ufo nach vier Tagen
Streik bereit erklärt, den längsten Ausstand in der Lufthansa-Geschichte
unter bestimmten Bedingungen zu beenden.
Dazu müsse der Konzern eine Schlichtung ohne Vorbedingungen anbieten, sagte
Ufo-Chef Nicoley Baublies in Frankfurt. „Wir brauchen ein öffentliches und
belastbares Statement der Lufthansa.“ Nur so ließe sich der Streik stoppen.
Die Lufthansa reagierte prompt und bot eben dieses in einer schriftlichen
Erklärung an. Baublies sagte allerdings kurz darauf zu Reuters, dass ihm
kein solches Angebot vorliege. Damit nähern sich die beiden
zwischenzeitlich vollkommen zerstrittenen Tarifparteien wenigstens ein
Stück weit wieder an.
Andererseits erhöhten Ufo und die Lufthansa gleichzeitig den Druck auf die
jeweils andere Seite: Während die Lufthansa vor Gericht zog, reagierte die
Gewerkschaft mit der Ankündigung weiterer Streiks. Von Mittwoch bis Freitag
werde nun ganztägig der gesamte Flugbetrieb der Lufthansa an den Flughäfen
Frankfurt, München und Düsseldorf bestreikt. Hunderttausende Fluggäste
dürften betroffen sein.
Am Dienstag - dem vierten Streiktag - legte das Kabinenpersonal auf
Langstreckenflügen die Arbeit nieder. Zudem waren Lufthansa-Verbindungen ab
Düsseldorf betroffen. Knapp 30.000 Passagiere saßen deshalb fest. Die
Lufthansa kostet ein kompletter Streiktag etwa 20 Millionen Euro
Betriebsgewinn.
In dem seit zwei Jahren schwelenden Tarifkonflikt geht es neben vielen
anderen Punkten um die Altersversorgung für die 19.000 Stewards und
Stewardessen bei der Lufthansa. Die Zuspitzung und der Streik von Ufo sind
überraschend, da die Gewerkschaft anders als Cockpit Sparprojekte wie etwa
kostengünstigere Langstreckenverbindungen mittrug.
## Angebot als Provokation bezeichnet
Doch mittlerweile trauen sich die Tarifparteien kaum noch über den Weg. Um
die Wogen wieder zu glätten, stellte Konzern-Chef Carsten Spohr am
Montagabend ein neues Tarifangebot vor. Nebst einer höheren Einmalzahlung
sollten alle bereits angestellten Flugbegleiter mit 55 Jahren in Frührente
gehen. Baublies nannte den Vorstoß eine Provokation.
Die Lufthansa hat gegen die Flugbegleiter geklagt, weil eine ähnliche Klage
gegen die Piloten vor zwei Monaten von Erfolg gekrönt war. Anfang September
verbot das Hessischen Landesarbeitsgericht (LAG) nach einem Antrag auf
einstweilige Verfügung den damals laufenden Cockpit-Streik. Der Ausstand
sei rechtswidrig gewesen, da die Gewerkschaft nicht in erster Linie bessere
Bedingungen der Piloten zum Ziel gehabt habe, sondern sich gegen die
Unternehmensstrategie der Lufthansa und den Ausbau des Lufthansa-eigenen
Billigfliegers Eurowings richtete.
Nun geht Cockpit gegen das gerichtliche Streikverbot vor und will es vor
dem Bundesverfassungsgericht zu Fall bringen. Die Gewerkschaft teilte mit,
beim Karlsruher Gericht Verfassungsbeschwerde eingelegt zu haben. Reuters
hatte zuvor darüber berichtet. Die schlagkräftige Spartengewerkschaft
Cockpit legte die Lufthansa seit dem Frühjahr 2014 insgesamt 13 mal mit
Streiks lahm.
10 Nov 2015
## TAGS
Lufthansa
Gewerkschaft
Altersvorsorge
Piloten
Eurowings
Streik
Lufthansa
Lufthansa
Streik
Lufthansa
Lufthansa
Lufthansa
Lufthansa
Lufthansa
## ARTIKEL ZUM THEMA
Flugbegleiter-Streik bei Eurowings: Nichts fliegt mehr
Hunderte Flüge gestrichen, Sonderflugplan und zehntausende betroffene
Passagiere: Der Streik der Flugbegleiter von Eurowings zeigt Wirkung.
Streik der Eurowings-Flugbegleiter: Am Donnerstag hebt keiner ab
Nachdem eine Tarifeinigung gescheitert ist, wollen die Flugbegleiter am
Donnerstag streiken. Eurowings Deutschland fliegt von Hamburg und
Düsseldorf aus.
Arbeitskampf bei Lufthansa: Ufo sagt Streik ab
Es wird doch keinen Streik der Flugbegleiter_innen bei der Lufthansa geben,
ihre Gewerkschaft Ufo sagt ihn ab. Gelöst ist der Tarifkonflikt allerdings
nicht.
Kommentar Ausstand bei der Lufthansa​: Nach dem Streik ist vor dem Streik​
Eine beliebte Erzählung ist, dass bei der Lufthansa privilegierte
Arbeitnehmer die Nerven der Passagiere strapazieren. Eine allzu schlichte
Sicht.
Gericht zum Streik bei Lufthansa: Der Ausstand kann weitergehen
Die Kranich-Linie verliert vor dem Arbeitsgericht Düsseldorf gegen die
FlugbegleiterInnengewerkschaft UFO. Der Streik bleibt erlaubt.
Streik der Flugbegleiter geht weiter: Lufthansa streicht 900 Flüge
Lufthansa scheitert vor dem Arbeitsgericht Darmstadt. Der Streik geht
weiter. Fast 100.000 Fluggäste sind betroffen. Nun geht es vor das nächste
Gericht.
Flugbegleiter bei der Lufthansa: Streik trotz neuen Angebots
Eine höhere Einmalzahlung und weitere Zusagen können die Flugbegleiter
nicht überzeugen. Sie verschärfen den Streik. Das Unternehmen geht jetzt
den juristischen Weg.
Tarifkonflikt bei der Lufthansa: Flugbegleiter weiten Streik aus
Die Kabinengewerkschaft Ufo weitet ihren Streik bei der Lufthansa am Montag
noch aus. Neben Frankfurt und Düsseldorf ist dann auch München betroffen.
Flugbegleiter der Lufthansa: Streik beginnt um 14 Uhr
Über insgesamt acht Tage wollen die Flugbegleiter der Lufthansa ihre Arbeit
niederlegen – bisher nur unterbrochen von einer Streikpause am Sonntag.
Tarifkonflikt bei der Lufthansa: Flugbegleiter streiken ab Freitag
Fluggäste der Lufthansa müssen sich auf streikbedingte Flugausfälle
einrichten, teilt die Gewerkschaft Ufo nach gescheiterten Verhandlungen mit
der Lufthansa mit.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.