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# taz.de -- Schlichtung bei der Lufthansa: Kabinenpersonal ist durch
> Bei der streikgeplagten Lufthansa kehrt langsam Ruhe ein. Im
> Tarifkonflikt mit den Flugbegleitern wurde eine wichtige Teileinigung
> erzielt.
Bild: Von der Schlichtung direkt betroffen: Flugbegleiterin der Lufthansa.
Frankfurt/Main dpa | Passagiere der Lufthansa müssen in den kommenden
Monaten keine weiteren Streiks der Flugbegleiter mehr fürchten. Noch vor
dem offiziellen Beginn der Schlichtung einigten sich Unternehmen und die
Gewerkschaft Ufo auf einen Tarifvertrag zu Gehaltssteigerungen und auf
Eckpunkte zur Altersversorgung des Kabinenpersonals. Dies teilten beide
Seiten am Freitag in Frankfurt nach mehrtägigen Schlichtungs-Vorgesprächen
unter Vorsitz des SPD-Politikers Matthias Platzeck mit.
Noch offene Spezialfragen zur Arbeitsorganisation der Flugbegleiter sollen
in einer Schlichtung bis zum 30. Juni 2016 unter Vorsitz des früheren
Ministerpräsidenten von Brandenburg erledigt werden. Hierfür wurden die
Details des Schlichtungsverfahrens und weitere Verhandlungsstränge
festgelegt. Auch ungeklärte Details zu den Renten könnten noch in die
Schlichtung gegeben werden. Bis Ende Juni darf Ufo die rund 19.000
Flugbegleiter wegen der vereinbarten Friedenspflicht nicht zu Streiks
aufrufen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir die Schlichtung beginnen und an einem
gemeinsamen Ziel arbeiten. Das ist ein wichtiges Signal für unsere
Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre“, erklärte Lufthansa-Personalvorstand
Bettina Volkens.
Nach dem Bodenpersonal haben die Flugbegleiter damit als zweite
Berufsgruppe der Lufthansa die Umstellung des Rentensystems auf feste
Unternehmensbeiträge akzeptiert. Bislang hat Lufthansa die absolute Höhe
der Betriebsrenten garantiert und damit auch das Zinsrisiko übernommen.
Dafür waren in der Bilanz hohe Rückstellungen notwendig, die das
Eigenkapital belasteten.
## „Das Motto lautet: Schlichten und Schweigen“
Noch offen ist der Tarifkonflikt bei den Piloten. Sie haben bereits 13 mal
gestreikt. Die Flugbegleiter hatten im November vergangenen Jahres sieben
Tage lang die Arbeit niedergelegt und damit den härtesten Streik in der
Geschichte der Lufthansa organisiert. Seit April 2014 haben die beiden
Berufsgruppen dem Unternehmen einen Schaden von rund 500 Millionen Euro
zugefügt.
Die Flugbegleiter sollen für das bei Lufthansa geschäftlich sehr
erfolgreiche Jahr 2015 eine Einmalzahlung von 3.000 Euro erhalten. Zu
Beginn dieses Jahres greift eine Stufenerhöhung von 2,2 Prozent, wie beide
Seiten mitteilten. Die Laufzeit des Gehaltstarifvertrages endet am 30.
September 2016, so dass ein neuer Abschluss in der Schlichtung gleich
mitberaten werden soll. Das Verfahren soll wie bislang möglichst
geräuschlos ablaufen, machte Schlichter Platzeck klar: „Das Motto lautet:
Schlichten und Schweigen.“
Bei den Rentenfragen sind noch einige Details offen, die möglicherweise in
die Schlichtung überführt werden müssen. Sollte hier keine Einigung erzielt
werden, wäre daher auch noch ein Scheitern der Regelungen zu Übergangs- und
Betriebsrenten denkbar.
„Mit diesem Verfahren ist es uns gelungen, alle offenen Fragestellungen
einem Lösungsmechanismus zuzuführen und den Mitarbeitern in dieser Zeit
ausreichend Planungssicherheit zu geben“, erklärte Ufo-Chef Nicoley
Baublies. Auf jeden Fall werden die Ufo-Mitglieder in einer Urabstimmung
das endgültige Ergebnis bewerten.
22 Jan 2016
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