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# taz.de -- Österreichischer Kanzler: Zaun kommt nicht
> „Technische Sicherheitsmaßnahmen“ ja, Zaun nein, sagt Werner Faymann.
> Seine Innenministerin hatte sich zunächst ganz anders geäußert.
Bild: Österreich solle nicht eingezäunt werden, bekräftigt Kanzler Faymann.
Wien ap | Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann hat in der
Flüchtlingskrise eine Errichtung eines Grenzzauns zu Slowenien
ausgeschlossen. Dies werde es nicht geben, betonte Faymann am Mittwoch auf
Nachfragen zu Aussagen seiner Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Diese
hatte noch am Mittwochmorgen dem Radiosender Ö1 gesagt, dass es bei der
geplanten Grenzanlage in Spielfeld „natürlich auch um einen Zaun“ gehe.
Anschließend versuchte die Regierung, die Wortwahl zu entschärfen. Faymann
sprach von „technischen Sicherheitsmaßnahmen“, um den Zustrom von
Flüchtlingen in geordnete Bahnen zu lenken. Österreich solle aber nicht
eingezäunt werden, bekräftigten der Kanzler und Mikl-Leitner.
Verteidigungsminister Gerald Klug erklärte, er könne sich auch andere
Hürden „wie Absperrgitter“ vorstellen, „um die Flüchtlinge geordnet
kontrollieren zu können“.
Eine solche Kontrolle an den Grenzen würde voraussichtlich zu einem
Rückstau der täglich Tausenden Neuankömmlinge im benachbarten Slowenien
führen. Ministerpräsident Miro Cerar betonte am Mittwoch, auch sein Land
sei zum Bau eines Zauns an der Grenze zu Kroatien entschlossen, sollten die
auf dem Sondergipfel am Sonntag in Brüssel beschlossenen Maßnahmen nicht
greifen.
Ungarn hatte sich mit seinen – auch von Österreich verurteilten –
Grenzzäunen zu Serbien und Kroatien abgeschottet und so die Flüchtlinge zur
Änderung ihrer Route nach Österreich, Deutschland und Skandinavien
gezwungen. Durchzugsländer wie Kroatien, Slowenien und auch Österreich
waren von der schieren Masse der Asylwerber in den vergangenen Wochen
überwältigt. Mehrere Nachbarstaaten entlang der Route warfen sich
angesichts der chaotischen Zustände gegenseitig vor, Flüchtlinge an den
gemeinsamen Grenzen abzuladen und das Problem so abzuschieben.
29 Oct 2015
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