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# taz.de -- Flüchtlinge in Slowenien und Österreich: Das Z-Wort
> Weder Slowenien noch Österreich haben bisher Pläne zur Grenzsicherung
> konkretisiert. Jetzt sagt Österreichs Innenministerin erstmals „Zaun“.
Bild: Stehen die nächsten Zäune bald an den slowenischen und österreichische…
Ljubljana taz | Bisher haben weder Slowenien noch Österreich ihre Planungen
zur Grenzsicherung anders als „bauliche Maßnahmen“ bezeichnet. Am Mittwoch
jedoch sprach die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner in
einem Interview erstmals das „Z-Wort“ aus.
„Natürlich geht es auch um einen Zaun,“ auch wenn es nicht darum gehe, „…
Grenze dicht zu machen“, so Mikl-Leitner [1][im Morgenmagazin des Ö1]. Die
Begründung dafür ist, dass in den vergangenen Tagen mehrfach eine größere
Ungeduld bei den Flüchtlingen beobachtet worden sei, die auch zu
aggressiverem Verhalten geführt habe.
Kritisch äußerte sich die Ministerin auch Richtung Deutschland. Die
Ankündigung, Syrer nicht zurückzuschicken, habe diesen „beispiellosen
Flüchtlingsstrom“ erst ausgelöst. „Signale erzeugen Wirkung und diese
Wirkung spüren wir.“
Der slowenische Außenminister Karl Erjavec blieb mit Blick auf die
kroatische Grenze bei dem Euphemismus „physische Hindernisse“. Diese
blieben in der Diskussion, da wohl kaum davon ausgegangen werden könne,
dass in den nächsten Wochen weniger Menschen kämen.
## Der kritischste Punkt
Als kritischsten Punkt auf der Route durch Slowenien sieht Erjavec in den
kommenden Tagen Šentilj, gegenüber dem österreichischen Spielfeld. Sollte
der deutsche Konflikt zwischen Bayern und dem Bund sich verschärfen, und in
dessen Folge Österreich die Drohung Mikl-Leitners wahr machen, würde sich
die Situation in Šentilj innerhalb kürzester Zeit drastisch verschärfen.
Derweil läuft die europäische Hilfe für Slowenien bei der Abwicklung der
Durchreise der Flüchtlinge an. Mehrere Länder, darunter Deutschland,
Österreich, Italien und Frankreich werden in den nächsten Tagen die
slowenische Polizei an den Grenzen unterstützen. Bis einschließlich
Dienstag haben rund 90.000 Menschen das Land, das gerade mal zwei Millionen
Einwohner hat, von Kroatien aus betreten.
28 Oct 2015
## LINKS
[1] http://oe1.orf.at/artikel/421545
## AUTOREN
Daniél Kretschmar
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