# taz.de -- Finanzen der Öffentlich-Rechtlichen: Rundfunkbeitrag soll stabil b… | |
> Seit der Erhebung der allgemeinen Haushaltsabgabe sind die Finanzen von | |
> ARD und ZDF in gutem Zustand. Das wird auch in den kommenden Jahren so | |
> bleiben. | |
Bild: Böse Überraschungen sind erst einmal nicht zu erwarten. | |
MÜNCHEN taz | Er wage mal eine Prognose, sagte Heinz Fischer-Heidlberger | |
bei den Medientagen in München: „Der Rundfunkbeitrag wird stabil bleiben.“ | |
Und wenn er das prognostiziert, kann man davon ausgehen, dass es auch so | |
kommen wird. Fischer-Heidlberger ist Vorsitzender der Kommission zur | |
Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF), bei der ARD, ZDF und Deutschlandradio | |
ihren Bedarf anmelden müssen. Die nächste Beitragsperiode beginnt 2017 und | |
geht bis 2020. Bis dahin dürfte die Abgabe pro Haushalt also bei 17,50 Euro | |
bleiben. | |
Und was wird dann aus dem Mehrbedarf, den die ARD angemeldet hat? Der | |
könnte trotzdem fließen. Locker. Die Rücklagen sind schließlich immens. | |
Wegen der Anfang 2013 erfolgten Umstellung von der GEZ auf den | |
Rundfunkbeitrag werden bis Ende 2016 aller Voraussicht nach 1,6 Milliarden | |
Euro zusätzliche Einnahmen in die öffentlich-rechtlichen Kassen gespült | |
werden. Geld, an das ARD und Co. nicht ran dürfen. Noch nicht. | |
Gesteht die KEF nun aber den Öffentlich-Rechtlichen dieses Geld vom | |
Sperrkonto zu und geht man davon aus, dass in der kommenden Beitragsperiode | |
von 2017 bis 2020 wieder 1,6 Milliarden Euro mehr eingesammelt werden, als | |
ARD, ZDF und Deutschlandradio derzeit bekommen, stehen für die vier Jahre | |
ab 2017 3,2 Milliarden Euro mehr zur Verteilung bereit als es jetzt der | |
Fall ist. | |
Das übersteigt deutlich den Mehrbedarf, den die ARD für die Zeit ab 2017 | |
angemeldet hat. Sie will lediglich an die 1,16 Milliarden ran (ihr Anteil | |
am Geld auf dem Sperrkonto) und 99 Millionen pro Jahr zusätzlich. Also gut | |
eineinhalb Milliarden in vier Jahren. Das ZDF hat keinen Mehrbedarf | |
angemeldet. Das Sperrkonto der Öffentlich-Rechtlichen dürfte also auch 2020 | |
noch gut gefüllt sein. Und aus der Prognose des KEF-Chefs | |
Fischer-Heidlberger wird nicht mehr als ein Prognöschen. Denn alles andere | |
als ein stabiler Beitrag wäre den Zuschauern und Zuhörern nicht zu | |
vermitteln. | |
22 Oct 2015 | |
## AUTOREN | |
Jürn Kruse | |
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