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# taz.de -- Report zu Umweltgiften: Blei weltweit die größte Bedrohung
> Erkrankungen durch Umweltgifte werden unterschätzt, zeigt eine Studie. Am
> schädlichsten sind unter anderem Blei, Chrom und Pestizide.
Bild: Achtung, Gift!
Zürich dpa | Es wird in Bergbaubetrieben gefördert und teilweise beim
Recycling von Autobatterien freigesetzt: Blei ist einer [1][Studie] zufolge
das weltweit verheerendste Umweltgift. Etwa 26 Millionen Menschen in
Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommensniveau sind demnach direkt
dem Schwermetall ausgesetzt. Das geht aus dem Umweltgiftreport 2015 der
Schweizer Stiftung Green Cross und der international tätigen
Non-Profit-Organisation Pure Earth (New York) hervor. Experten stellten den
Bericht am Mittwoch in Zürich vor.
Zu den schädlichsten Umweltgiften zählen demnach auch Quecksilber,
sechswertiges Chrom, Radionuklide, Pestizide und Cadmium. Etwa 95 Millionen
Menschen seien insgesamt unmittelbar von diesen Schadstoffen betroffen,
heißt es in dem Bericht.
Quecksilber wird oft von Kohlekraftwerken ausgestoßen und kommt in vielen
Industrieprodukten wie Thermometern und Energiesparlampen vor.
Sechswertiges Chrom findet sich unter anderem in gegerbtem Leder und
Kochgeschirr aus Edelstahl. Radionuklide werden zum Beispiel beim Abbau von
Uran und von radiologischen Produkten in der Medizintechnik freigesetzt.
Pestizide kommen vor allem in der Landwirtschaft zum Einsatz. Cadmium
entsteht etwa bei der Düngemittelherstellung.
Erkrankungen durch Umweltschadstoffe seien im Gegensatz zu
Infektionskrankheiten wie Aids, Tuberkulose und Malaria noch ein
unterschätztes Problem, sagte David Hanrahan von Pure Earth. Im Jahr 2012
seien geschätzte acht Millionen Menschen in Entwicklungs- und
Schwellenländern an den Folgen des Kontakts mit verseuchter Luft,
verunreinigtem Wasser oder kontaminierter Erde gestorben.
## Geschädigtes Nervensystem
So kann etwa beim Einatmen von mit Blei verschmutzter Luft oder durch den
Verzehr verseuchter Lebensmittel das Nervensystem geschädigt werden. In
hohen Konzentrationen sind Bleivergiftungen tödlich.
Für die Studie wurden Umweltbelastungen in 49 Ländern untersucht, darunter
Indien, Russland, Mexiko und Indonesien. Daten aus EU-Ländern sind in dem
Report nicht enthalten.
Pure Earth setzt sich nach eigenen Angaben für die Lösung von
lebensbedrohlichen Umweltproblemen in Entwicklungsländern ein. Green Cross
Schweiz kümmert sich unter anderem um die Bewältigung der Folgeschäden aus
Industrie- und Militärkatastrophen.
21 Oct 2015
## LINKS
[1] http://www.greencross.ch/uploads/media/pollution_report_2015_top_six_wwpp.p…
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