Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Steinmeier in Saudi-Arabien: Kaum Hoffnung
> Steinmeier fordert die Golfstaaten auf, mehr Geflüchtete aufzunehmen.
> Zwischen dem Iran und Saudi-Arabien herrsche „großes Misstrauen“.
Bild: Steinmeier und der Generalsekretär des Kooperationsrats der Arabischen S…
Riad dpa | Außenminister Frank-Walter Steinmeier sieht bei den Bemühungen
für ein Ende des Syrien-Kriegs noch immer „tiefe Gräben“ zwischen dem Iran
und Saudi-Arabien. Nach einem Treffen mit dem saudischen König Salman in
der Hauptstadt Riad dämpfte Steinmeier am Montag die Hoffnungen auf direkte
Friedensgespräche mit Beteiligung der beiden verfeindeten Golfstaaten. In
Saudi-Arabien gebe es weiterhin „großes Misstrauen“ gegenüber dem Iran.
Wörtlich sagte Steinmeier, der sich zuvor in Teheran aufgehalten hatte:
„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es sehr schwer, die tiefen Gräben zwischen
Teheran und Riad tatsächlich zu überbrücken.“ König Salman habe ihm aber
versichert, an einer politischen Lösung für Syrien interessiert zu sein.
Der Iran ist zusammen mit Russland wichtigste Schutzmacht von Syriens
Machthaber Baschar al-Assad. Die Saudis unterstützen verschiedene
Rebellengruppen, die Assad stürzen wollen.
Steinmeier traf in Riad auch den jemenitischen Präsidenten Abed Rabbo
Mansur Hadi, der sich wegen der Auseinandersetzungen in seiner Heimat nach
Saudi-Arabien ins Exil geflüchtet hat. Saudi-Arabien führt eine
internationale Militärallianz, die die Huthi-Rebellen im Jemen bekämpft.
Steinmeier mahnte zu baldigen Gesprächen über einen Waffenstillstand.
## Kritik an Aufnahme von zuwenig Geflüchteten
Der Außenminister hat Saudi-Arabien und die anderen Golf-Staaten
aufgefordert, mehr Syrien-Flüchtlinge aufzunehmen. Nach einem Treffen mit
König Salman am Montag in Riad sagte Steinmeier: „Selbstverständlich
brauchen wir bei der Aufnahme von Flüchtlingen die Golfstaaten.“
Deutschland wünsche sich auch, dass sich die Region an der humanitären
Versorgung von Flüchtlingen beteilige. Saudi-Arabien und andere Staaten
stehen in der Kritik, weil sie nur sehr wenig Flüchtlinge ins Land lassen.
Die Vorschläge aus der CDU/CSU zum Bau von Zäunen entlang von Europas
Außengrenzen bezeichnete Steinmeier als „eine Idee, die weder praktikabel
ist noch in Übereinstimmung steht mit den Vorstellungen von
Fraktionsführung und Regierung“. Erforderlich sei eine „Europäisierung“…
Flüchtlingspolitik, wozu auch mehr Personal für den Schutz von Außengrenzen
gehöre. „Das wird mit Zäunen nicht zu machen sein.“
19 Oct 2015
## TAGS
Saudi-Arabien
Schwerpunkt Iran
Frank-Walter Steinmeier
Flucht
Saudi-Arabien
Jemen
Sevim Dagdelen
USA
Saudi-Arabien
USA
Schwerpunkt Syrien
Monarchie
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bürgerkrieg im Jemen: Friedensgespräche vertagt
Die Jemen-Verhandlungen in der Schweiz sind ergebnislos zu Ende gegangen.
Die Kriegsparteien wollen die Gespräche im Januar aber wieder aufnehmen.
Krieg im Jemen: Al-Qaida erobert zwei Städte
Der Jemen zerfällt weiter: Die Dschihadistengruppe vertreibt die Armee aus
Dschaar und Sindschibar im Süden des Landes. Bei Kämpfen gab es sieben
Tote.
Linken-Abgeordnete über Saudi-Arabien: „Ein fataler Kuhhandel“
Im Syrienkonflikt dürfe Deutschland nicht auf Partner wie Saudi-Arabien
setzen, fordert Sevim Dağdelen. Die Linke hat den Außenminister nach Riad
begleitet.
Debatte Saudi-Arabien und der Iran: Riads Albtraum
Nachdem sich die USA dem Iran angenähert haben, fürchtet das benachbarte
Saudi-Arabien die Konkurrenz einer neuen Regionalmacht.
Atomstreit mit dem Iran: Der Deal ändert die Region
Verlierer des Atomabkommens sind der IS und Saudi-Arabien. Wenn alle an
einem Strang ziehen, könnte sogar der Syrien-Konflikt gelöst werden.
Atom-Deal mit dem Iran: „Historisch“ wäre untertrieben
Die Atomeinigung mit dem Iran ist ein Erfolg, ein endgültiges Abkommen nun
denkbar. Es brächte Hoffnung für die gesamte Region.
Iranische Außenpolitik: Wie böse ist der Iran?
Krieg und Terror in der Region lassen sich ohne Teheran nicht beenden. Die
USA nähern sich an – was Israel und Saudi-Arabien gar nicht gefällt.
Thronfolge in Saudi-Arabien: Der Drahtseilakt der Brüder
Der reichste Verbündete des Westens hat einen neuen, 79-jährigen König.
Zwei Drittel der Bevölkerung sind jedoch unter 30.
Protest in Saudi-Arabien: Frau am Steuer landet im Knast
Die Aktivistin Manal al-Scharif hat eine Kampagne gegen das Fahrverbot für
Frauen gestartet. Trotz vieler UnterstützerInnen wurde sie verhaftet.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.