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# taz.de -- Neue SPD-Generalsekretärin Barley: Gabriel setzt auf Talent
> Der SPD-Chef holt Katarina Barley ins Willy-Brandt-Haus. In der
> Öffentlichkeit war die Abgeordnete bisher eine Unbekannte.
Bild: Das ist die Neue: Katarina Barley (links).
Berlin taz | Katarina Barley ist keine Notlösung. Im Gegenteil: Man wird
von ihr noch viel hören. Auch dann, wenn Sigmar Gabriel längst Geschichte
ist.
Am Samstag verkündete Gabriel, dass die bisherige SPD-Generalsekretärin
Yasmin Fahimi ihren Posten aufgibt und als Staatssekretärin ins
Arbeitsministerium von Andrea Nahles wechselt. Über die Nachfolgerin sagte
er nur, dass es auch wieder eine Frau werden würde.
Barleys Name sickerte erst Sonntagabend durch. Am Montag hat Gabriel im
Parteivorstand offiziell erklärt, dass er seiner Partei die 46-Jährige als
neue SPD-Generalsekretärin vorschlagen werde. Die formelle Entscheidung
trifft Anfang Dezember der SPD-Bundesparteitag in Berlin.
Barley ist ein politisches Talent, dem man alles zutrauen kann. Kleines und
Großes. Sie würde als Dorfbürgermeisterin eine ebenso gute Figur machen wie
als Ministerin oder Kanzlerin. Sie ist einerseits leutselig und zugewandt,
andererseits ist sie eine akribische Arbeiterin mit politischem Gespür.
## Promovierte Juristin
Die geborene Kölnerin ist promovierte Juristin. Von 2001 bis 2004 war sie
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht bei der linken
Richterin Renate Jaeger. Später arbeitete sie in Rheinland-Pfalz als
Richterin und im Mainzer Justizministerium.
Ihre politische Karriere nahm Fahrt auf, als sie 2005 scheinbar
aussichtslos als Landrätin im tiefschwarzen Landkreis Trier kandidierte und
mit immerhin 44,6 Prozent der Stimmen nur knapp verlor. Seit 2010 ist sie
SPD-Kreisvorsitzende in Trier. Im Jahr 2013 kandidierte sie erstmals für
den Bundestag.
Im Bundestag machte Barley schnell Karriere. Sie wurde auf Anhieb zur
Justiziarin der Fraktion gewählt und ist damit auch Teil des
geschäftsführenden Fraktionsvorstands, des Machtzentrums der Fraktion.
Außerdem ist Barley, gemeinsam mit Christine Lambrecht, Richtermacherin der
SPD, also an der Auswahl der Bundesrichter und Verfassungsrichter
beteiligt.
Sie ist bei der SPD-Strömung Parlamentarische Linke organisiert, gehört
dort aber eher zu den Konservativen. Sie ist also Zentristin und vor allem
loyal. Was die SPD gerade vertritt, das vertritt auch Barley. Und diese
Eigenschaft dürfte auch den inhaltlich äußerst beweglichen
Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel überzeugt haben.
## Wahlkampf-Managerin?
Barley geht davon aus, dass sie auch den SPD-Bundestagswahlkampf
verantwortlich managen wird, auch wenn sie mit Kampagnen dieser
Größenordnung keine Erfahrung hat. Als gute Teamplayerin könnte sie aber
auch mit einem Wahlkampfprofi wie Matthias Machnig gut zusammenarbeiten.
Mehr als ihre Vorgängerin Fahimi wird Barley wohl das Bild der SPD in der
Öffentlichkeit prägen. Jedenfalls wäre die SPD dumm, wenn sie die
kommunikativen Fähigkeiten Barleys nicht nutzen würde. Barley kann auch
komplexe Probleme anschaulich erklären. Allerdings sprechen hinterher nur
alle darüber, wie sympathisch sie ist.
Die Öffentlichkeit wird sich ihren Namen also bald merken. Allerdings
schreibt sich „Katarina“ ungewöhnlicherweise ohne „h“. Und „Barley�…
man englisch aus, ihr Vater ist Brite, sie hat also sogar
Migrationshintergrund.
Als Generalsekretärin will sie Abgeordnete bleiben, aber das Amt der
Fraktionsjustiziarin aufgeben.
2 Nov 2015
## AUTOREN
Christian Rath
## TAGS
SPD
Generalsekretärin
Yasmin Fahimi
Katarina Barley
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Schwerpunkt AfD
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Bundesverfassungsgericht
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